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1252 - Start der Vironauten

Titel: 1252 - Start der Vironauten
Autoren: Unbekannt
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solchen Medo-Station werden und jede gewünschte technische Einrichtung aus sich bilden könne. „Aber natürlich ist dir nur mit einem mobilen Labor gedient, Irmina", erklärte die Virenwolke. „Also brauchst du ein fliegendes Labor. Ein Laborschiff mit Überlichtantrieb."
    „Ja, das wäre natürlich ideal", pflichtete Irmina bei und stellte bei sich fest, daß die Virenwolke diesen Wunsch erst in ihr geweckt hatte.
    Als Form wählte Irmina die eines Spitzkegels. Die Masse der Virenwolke reichte für ein Spitzkegelschiff mit einer Kreisfläche von 30 Meter Durchmesser und derselben Höhe. Das Kreiselschiff hatte einen Gravo-Antrieb für den Normalflug, und es flog mit der Spitze nach unten. Für den Überlichtflug war es mit einem Enerpsi-Antrieb ausgerüstet. „Ich nutze für den Überlichtflug die psionischen Linien, die das Universum wie ein Netzwerk durchziehen", erklärte das Virenschiff. „Die Psionautik erlaubt theoretisch jede vorstellbare Geschwindigkeit bis hin zur Absoluten Bewegung.
    Aber in der Praxis sollte man sich nicht bis an die Absolute Bewegung wagen."
    „So eilig habe ich es ohnehin nicht", meinte Irmina lachend. „Mir kommt es sowieso mehr auf die technische Einrichtung an."
    Sie dachte über die sich bietenden Möglichkeiten nach, und ihr wurde bei diesen Überlegungen ganz anders. Das Universum stand ihr offen. Sie konnte in Bereiche vordringen, die noch nie eines Menschen Auge gesehen hatte. Sie konnte fremde, exotische Lebensformen erforschen und nach den Ursprüngen des Lebens suchen. Es war keineswegs zu vermessen, an die Ergründung der Unsterblichkeit zu denken, aber sie wollte in erster Linie im Dienst der Kranken und Leidenden unterwegs sein, und dabei dachte sie nicht nur an Humanoide und Galaktiker.
    Sie hatte einmal zusammen mit Geoffry Waringer am Prototyp eines Scanners gearbeitet, der auf ihre parapsychischen Impulse reagieren sollte. Es gab bereits Computer, die auf psionische Impulse ansprachen, aber keine technischen Geräte, die auf die besonderen Fähigkeiten einer Metabio-Gruppiererin abgestimmt waren. Der Prototyp des Scanners war im Versuchsstadium steckengeblieben, weil Geoffry wegen dringenderer Angelegenheiten die Arbeit daran abbrechen mußte.
    Daran mußte Irmina denken, als sie sich der Möglichkeiten bewußt wurde, die ihr das Virenschiff bot.
    Die Viren hatten auf dem obersten Deck bereits ein komplettes Labor aus sich gebildet, das praktisch keine Wünsche offenließ ... bis auf jenen einen.
    Irmina hatte kaum ihre Gedanken geformt, als das Virenschiff auch schon reagierte. „Ich kann dir auch ein kleines Versuchslabor einrichten, das speziell auf deine Fähigkeiten abgestimmt ist", sagte es mit der wohlklingenden Stimme Vishnas. „Aber diese Gerätschaften wirst dann nur du bedienen können. Ich mache dich darauf aufmerksam, weil du vielleicht noch eine Begleitperson auf deine Forschungsreise in die Unendlichkeit mitnehmen möchtest."
    Irmina war klug genug zu erkennen, daß das Virenschiff sie in manchen Belangen beeinflussen wollte. Das war schon so gewesen, als sich die rohe, ungeformte Virenwolke anbot, zu einer überlichtschnellen Medo-Station zu werden.
    Dagegen hatte Irmina auch nichts einzuwenden gehabt, aber sie hatte nicht die Absicht, einen Begleiter mitzunehmen, „Ich möchte das Meta-Forming-Labor haben", beschloß sie, und das Virenschiff richtete es auf dem Mitteldeck ein. In der nach unten gerichteten Spitze bildete das Virenschiff die Freizeiträume und die Unterkunft, und Irmina ärgerte sich ein wenig, daß es ohne ihr Einverständnis zwei zusätzliche Kabinen schuf. Aber der Ärger verflog rasch.
    Eine Kommandozentrale im Sinne des Wortes gab es nicht, denn sie war in den Aufenthaltsraum integriert. Irmina benötigte keine Steuereinheiten, um bestimmte gewünschte Funktionen auszulösen.
    Das gesprochene Wort oder aber auch ein intensiver Gedanke genügten als Kommando für das Virenschiff. „Hast du schon einen Namen für mich?" erkundigte sich das Schiff.
    Irmina nannte es, ohne lange zu überlegen, ÄSKULAP, nach dem Gott der Heilkunst. Sie konnte es kaum erwarten, einen Probeflug zu unternehmen und wollte bereits den entsprechenden Befehl geben, als das Virenschiff meldete: „Ein Anruf für dich von Galbraith Deighton."
    „Was will er?"
    „Willst du ihn das nicht selbst fragen? Oder nimmst du den Anruf nicht an?
    Ich könnte ihn abweisen."
    „Ich möchte hören, was er zu sagen hat", entschied Irmina; es war nicht ihre
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