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1248 - Der Gladiator

1248 - Der Gladiator

Titel: 1248 - Der Gladiator
Autoren: Jason Dark
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brachte. Sie wollte nicht unbedingt hautnah dabei sein, aber zumindest eine Ahnung davon bekommen, was sich dort wirklich abspielte.
    London erlebte einen verflucht kalten Winter. Das neue Jahr stand dicht vor der Tür. Weihnachten war vorbei. Ein Weihnachtsfest ohne John Sinclair, der in Frankreich zusammen mit Suko feststeckte, der allerdings zusehen wollte, dass er zum Jahreswechsel wieder in London war. So hatte auch Shao die besinnlichen Tage ohne ihren Partner feiern müssen. Sie war zu Jane und Sarah gegangen. Ein wenig traurig, aber sie hatte sich nicht beschwert, denn sie wusste, mit wem sie zusammenlebte.
    Ebenso wie für John Sinclair war auch Sukos Arbeit nicht Job, sondern Berufung. Da mussten die privaten Dinge eben zurückstehen.
    Das sagte sich so leicht. Nur wurde man als Mensch in der Zeit zwischen den Jahren doch hin und wieder melancholisch.
    Da machte auch die Detektivin Jane Collins keine Ausnahme.
    Sie bewegte sich weiter über den dunklen und mit Schmier beklebten Boden hinweg. Sie schaute so gut wie möglich in alle Richtungen, weil sie nichts übersehen wollte.
    Ein Weg ins Nichts. Eine Suche nach dem Einstieg in die Unterwelt, als etwas anderes konnte Jane ihr Vorhaben nicht bezeichnen.
    Aus der Tiefe war nur noch Gemurmel zu hören. Kein Schrei, kein Gebrüll.
    Aber es lauerte etwas in der Nähe. Dafür hatte Jane Collins ein Gespür. Es kam ihr vor, als wäre ihr eine geheime Botschaft geschickt worden, und sie wurde noch vorsichtiger.
    Es musste einen Ausgang geben, der zugleich ein Zugang war. Wer immer unter dem Boden lauerte, war bestimmt nicht als feinstofflicher Körper durch das Gestein gedrungen.
    Die Maschinen waren aus der Halle herausgeschafft worden, aber man hatte sie nicht vollständig leer geräumt. An den Seiten waren noch Rohre befestigt, auch wenn sie ins Leere glotzten und keine Verbindungen mehr zu anderen aufwiesen.
    Und es gab eine Treppe, die zu einer kleinen Galerie hochführte. Ein Rechteck, das wie ein Schwalbennest an der Wand klebte, nicht offen war, jedoch Scheiben besaß, durch die derjenige, der früher in diesem Kasten gesessen hatte, die Menschen hatte überwachen können. Der richtige Platz für einen Chef, um etwas zu kontrollieren.
    Jane überlegte, ob sie die Treppe hochgehen sollte. Stabil genug sah sie aus, auch wenn das Geländer durch irgendwelche Kräfte zur Seite gebogen war.
    Sie würde hochsteigen. Das war zwar die verkehrte Richtung, eigentlich hatte sie einen Eingang in die Tiefe finden wollen, aber besser als nichts. Es konnte sein, dass sie dort oben einen Hinweis fand. Jane war bereit, nach dem kleinsten Strohhalm zu greifen.
    Sie ging hoch.
    Obwohl sich niemand sichtbar in der Nähe befand, versuchte sie, das Geräusch ihrer Schritte so gut wie möglich zu dämpfen. Sie hatte einfach das Gefühl, jemanden zu stören, und die Ahnung, heimlich beobachtet zu werden, wollte von ihr ebenfalls nicht weichen. Davon zeugte auch das Kribbeln auf dem Rücken.
    Die Metalltreppe hielt ihr Gewicht aus. Hin und wieder hörte sie ein leises Kratzen. Sie merkte auch die Schwingungen, aber es passierte nichts und so konnte sie unbeschadet das in der Höhe angebrachte Büro erreichen.
    Das Glas war nicht mehr vorhanden. Der Zahn der Zeit hatte nur noch das Metallgerippe übrig gelassen. Durch die offenen Fenster zog es, obwohl es in der Halle nicht windig war. Auf den Metallstreben hatte die Kälte einen hellen Schimmer aus Raureif hinterlassen.
    Jane blickte sich um. Auf das Licht ihrer kleinen Lampe verzichtete sie. Ihre Augen hatten Zeit genug gehabt, um sich an die Lichtverhältnisse zu gewöhnen.
    Sogar ein alter Stuhl mit Eisenbeinen stand noch hier oben.
    Der Überblick war perfekt, aber weiter war Jane mit ihren Nachforschungen auch nicht gekommen.
    Es gab keinen Hinweis. Keinen Monitor, der als Teil der Überwachungsanlage gedient hätte. Das hatte es in den früheren Zeiten auch nicht gegeben. Es war einfach nur ein Aussichtspunkt.
    Bis Jane das leise Summen hörte!
    Sofort stand sie unbeweglich auf der Stelle. Sie konnte sich zunächst nicht vorstellen, wo und warum es aufgeklungen war.
    Aber sie wusste auch, dass sie sich nicht geirrt hatte. In dieser Stille war alles zu hören, selbst das Atmen.
    Es vergingen nur Sekunden, bis sie die Quelle des Geräusches entdeckt hatte. Vor ihr und zum Greifen nahe befand sich ein Pult mit Knöpfen und Schaltern. Das hatte man früher gehabt.
    Damit war gelenkt und gesteuert worden.
    Und jetzt?
    Für Jane
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