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1248 - Das Glaslabyrinth

Titel: 1248 - Das Glaslabyrinth
Autoren: Unbekannt
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mit einem psychischen Aufheller helfen", erklärte Hilda.
    „Wahrscheinlich wirkt in dir noch der Aufenthalt in den Alpträumen der Raumriesen nach."
    Giffi schüttelte den Kopf. Er wollte sich gerade in Bewegung setzen, als der Boden so heftig vibrierte, daß er beinahe das Gleichgewicht verloren hätte und gestürzt wäre. Mit weit gespreizten Füßen kämpfte er dagegen an und lauschte auf die dumpf grollenden Geräusche, die gleichzeitig mit den Vibrationen aufgekommen waren.
    „Die Ortung mißt die Emissionen starker Kraftstationen an", teilte die Positronik ihm mit.
    „Unter uns sind Materie-Antimaterie-Prozesse angelaufen."
    Giffi atmete erleichtert auf.
    Das Anlaufen starker Kraftwerke war für ihn ein Ausdruck von Normalität, denn er hatte auf Schiffen und Raumstationen gelebt, solange er zurückzudenken vermochte. Solche künstlichen Umwelten waren für ihn etwas Selbstverständliches. Nur ganz tief in seinem Unterbewußtsein regte sich dabei immer ein gewisser Widerstand, den er sich selbst nicht erklären konnte.
    Diesmal war der Widerstand stärker als jemals zuvor, aber nicht so stark, daß Giffi Marauder ernsthaft besorgt gewesen wäre. Entschlossen schob er den unbrauchbaren PSI-Felddetektor in die Magnethalterung zurück, hängte sich seinen Beutel über die linke Schulter und befestigte seine Schnur mit einem Knoten an einem Karabinerhaken seines SERUNS. Danach hatte er die Hände zum besseren Gebrauch seines Kombistrahlers frei.
    Er setzte sich in Bewegung. Als er fünf Schritte zurückgelegt hatte, hörten die Vibrationen auf. Wenig später öffneten sich an mehreren Stellen der Korridorwände Schotte. Vorsichtshalber drückte sich Shaggy mit dem Rücken an die Wand und verhielt sich still.
    Nur Sekunden darauf stürzten Hunderte abenteuerlich wirkender Gestalten aus den Schottöffnungen und stürmten durch den Korridor. Es juckte Shaggy in den Fingern, eines der unterschiedlich aussehenden Wesen anzuhalten und um Auskunft zu bitten. Aber er dachte daran, daß die beiden Maskierten eine ihm unbekannte Sprache gesprochen hatten. Außerdem sah er, daß diese Wesen allesamt kriegerisch gekleidet und ausgerüstet waren, als gehörten sie einer Sturmtruppe an, die von hier aus in einen Kampf geworfen werden sollte. Das veranlaßte ihn, sich zurückzuhalten.
    Nichtsdestoweniger musterte er die Gestalten genau. Er stellte dabei fest, daß es sich um Angehörige von mindestens sieben verschiedenen Völkern handeln mußte - und wahrscheinlich um Intelligenzen, denn sie waren mit Strahlwaffen ausgerüstet, was es nur bei intelligenten Lebewesen gab, obwohl das überhaupt nichts über das Maß an Vernunft aussagte, mit dem sie ihre Intelligenz gebrauchten.
    Er selbst wurde von den Fremden so gut wie überhaupt nicht beachtet. Wahrscheinlich hielten sie ihn für einen Angehörigen eines jeweils anderen Volkes, das mit ihnen verbündet war beziehungsweise mit ihrem Volle kooperierte.
    Als sich die Truppen verlaufen hatten, stieß Giffi sich von der Wand ab und ging nachdenklich weiter. Ihn beschäftigte eine Wahrnehmung, die ihm erst nach dem Verschwinden der Fremden bewußt geworden war. Es handelte sich um eine noch undefinierbare Gemeinsamkeit, die diese Wesen trotz ihrer Zugehörigkeit zu mindestens sieben unterschiedlichen Völkern besaßen.
    Er vermochte jedoch trotz intensiven Nachdenkens nicht herauszubekommen, worin diese Gemeinsamkeit bestand - und wenig später hatte er keine Zeit mehr, darüber nachzudenken.
    Denn da stand ihm plötzlich ein Wesen gegenüber, dessen Aussehen ihn aufs höchste verblüffte, denn sein Schädel glich dem eines terranischen Uhus, während der übrige Körper der eines Hominiden zu sein schien. Jedenfalls sah Shaggy unterhalb des gefiederten Kopfes einen kurzen, schwarz behaarten Hals, einen schmalen, ebenfalls schwarz behaarten Rumpf sowie zwei Arme und Beine, die trotz ihrer schwarzen Behaarung sehr menschenähnlich aussahen.
    Es handelte sich dennoch nicht um ein Tier, wie Giffi an dem breiten geflochtenen Hüftgurt sah, von dem zwei Schlaufen über die Oberschenkel führten und den äußeren Rand einer Art von Slip bildeten, der allerdings nicht aus feinem Textilmaterial, sondern aus grobem gelben Sackleinen bestand. Das war aber auch schon die ganze Kleidung, abgesehen von ein paar knallroten Pumps mit Stöckelabsätzen.
    Shaggy rang immer noch nach Atem wegen des frappierenden Anblicks, als das Wesen ein paar Mal scharf mit dem Schnabel klackte und dann in
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