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1245 - Satansblut

1245 - Satansblut

Titel: 1245 - Satansblut
Autoren: Jason Dark
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die Früchte aber höher, Sinclair. Dann bekommt man nur die unteren.« Er lachte und schien sich köstlich zu amüsieren. »Aber ich darf euch gratulieren. Ihr habt meinen Namen herausgefunden. Das ist immerhin etwas.«
    »Es war nicht schwer.«
    »Klar, alles ganz easy. Dann wisst ihr hoffentlich auch, mit wem ihr es zu tun habt. Ich glaube an die Hölle. An den Satan. An den Teufel. An die Herrschaft der finsteren Engel und an die Apokalypse des Bösen. Ich habe mich ihm verschrieben und…«
    »Man sieht, wohin es geführt hat«, erklärte Suko. »In diese wunderbare Zelle hier.«
    »Halts Maul, Chinese.. Ich werde aus ihr auch wieder herauskommen, das verspreche ich.«
    »Das glaube ich kaum«, hielt ich ihm entgegen. »Einer wie du hat seine Aufgabe nicht erfüllt, und so etwas nimmt der Teufel im Allgemeinen sehr übel.«
    »Ich mache weiter. Wir machen weiter. Bin ich es nicht, dann ist es ein anderer.«
    Es war eine für uns gute Antwort. So hatten wir erfahren, dass er nicht allein stand. Es musste noch mehr Typen von seiner Sorte geben, also eine Gruppe.
    Auch Suko hatte ihn verstanden. »Wir?«, fragte er gedehnt.
    Clayton schlug die Beine übereinander. »Genau, Chinese! Genau das ist es.«
    »Wer ist das?«
    Clayton lachte irgendwie giftig. »Es sind die Starken. Die Echten, die wirklichen Durchblicker. Diejenigen, die sich nichts vormachen lassen, in deren Adern das Blut des Satans fließt. Es ist die Elite, es sind die Auserwählten.«
    »Crowleys Nachfolger?«
    »Auch, Schlitzauge, auch. Wir sehen uns als die Elite überhaupt an. Wir werden bald bestimmen, welche Menschen noch ein Recht haben, normal zu leben oder welche in die Knechtschaft geraten. Wir werden nicht in der Knechtschaft leben, denn uns ist es gelungen, den Weg der Stärke zu finden. Allein durch ihn. Er macht es möglich. Er steckt in uns, und er hat uns einen Teil seiner Kraft übertragen.« Seine Augen leuchteten auf. Von innen schien das Feuer der Hölle in sie hineingeraten zu sein, und man konnte das Gefühl bekommen, dass sie in Flammen standen. Das Dunkle war verschwunden. Es flackerte in beiden Augen eine gewisse Helligkeit, die mir keine Furcht einjagte, mich aber schon etwas nervös machte, was sich auch auf die Selbstsicherheit dieses Menschen bezog, der so gar keine Furcht vor uns zeigte, obwohl er mich kannte und deshalb sicherlich auch wusste, welche Waffe ich immer bei mir trug. Wenn er tatsächlich mit dem Blut des Teufels getauft war, dann hätte er vor meinem Kreuz eine wahnsinnige Angst haben müssen, wie eben auch der Teufel oder Asmodis, wie er sich oft selbst nannte: Ich hatte das Kreuz noch nicht hervorgeholt und zögerte auch jetzt damit, weil ich Clayton auch weiterhin provozieren wollte.
    Mit einer lässigen Bewegung winkte ich ab. »Was willst du mit Crowley, Clayton? Es gibt ihn nicht mehr, das weißt du. Er ist lebendig verreckt. In einem Altersheim, was er sich wohl auch nicht vorstellen konnte. Ich selbst bin in diesem Heim gewesen, als Menschen versuchten, seine Nachfolge anzutreten. Es hat ihnen nichts genutzt. Sie haben damals die Krone des Satans nicht bekommen.«
    Jetzt sahen die Augen wieder aus wie kleine Blutseen, als er uns anschaute. »Du bist gut informiert, Sinclair, aber ich bin immer noch einen Tick besser. Aleister ist zur Hölle gefahren. Er ist bestimmt glücklich, an der Seite des Teufels zu sitzen. Aber mit seinem Tod ist nicht alles beendet worden. Er hat etwas hinterlassen. Aufzeichnungen, Hinweise, Spuren. Eben alles für die Nachwelt. Und er hat sogar dafür gesorgt, dass diese Hinweise in die richtigen Hände gefallen sind. Und so haben wir ein erstes Netzwerk aufgebaut und machen in seinem Namen weiter. Er selbst hat die Stärke des anderen Blutes leider nicht mehr erleben können, aber wir haben die Quelle gefunden, und das macht uns glücklich und stark. In unseren Adern fließt das Blut des Höllenfürsten. Wir können stolz darauf sein und sind es auch.«
    »Gut, ich habe begriffen«, sagte ich. »Hat er auch das Blut des Höllenfürsten besorgt. Stammte es auch aus seinem Erbe, wie damals die Krone, die eine so große Macht verleihen sollte?«
    »Nein, es ist kein Erbe gewesen. Die Quelle sprudelt immer noch. Sie ist weiterhin unser Labsal und unser Segen, und deshalb brauchen wir vor nichts Angst zu haben.«
    »Wir haben verstanden«, sagte ich, »wobei sich noch eine Frage auftut.«
    »Ich höre, Verlierer!«
    So weit waren wir noch nicht, aber es kümmerte mich auch
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