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1241 - Der Smiler und die Sphinx

Titel: 1241 - Der Smiler und die Sphinx
Autoren: Unbekannt
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für die nächste Zeit den Dekalog der Elemente, darum kümmert sich der gesamte Sicherheitsdienst. Du brauchst dich nur diesem einen Problem zu widmen. Es müßte eigentlich ein Fall so ganz nach deinem Geschmack sein - wie in alten USO-Zeiten, findest du nicht, Tek?"
    „Weiß ich noch nicht", sagte Tekener knapp. „Wieso glaubst du, der Piratensender Acheron könnte sich im Raum Terra oder überhaupt auf der Erde befinden? Sein Standort könnte an jedem beliebigen Punkt des Sonnensystems sein."
    „Das schon", gab Deighton zu, „aber einiges deutet darauf hin, daß der Urheber, der Warner selbst, seinen Sitz hier hat. Die Sendungen können von irgendwo in das Mediennetz eingespeist werden. Dafür ist ein aufwendiges Technikum notwendig, das sich nicht so leicht verstecken läßt. Aber wo die Anlagen des Piratensenders auch stehen, der Warner steuert sie vom Raum Terra aus. Nur darum, weil er die Hand am Drücker hat, kann er so aktuell sein und blitzschnell schalten."
    „Warum hat er dann nicht sofort auf die ablehnende Haltung der Terraner auf seine letzte Sendung reagiert?" fragte Tekener.
    „Weil es sich um keine Live-Sendung handelt, sondern um eine Aufzeichnung", sagte Deighton. „Aber beim nächsten Mal hat sich der Warner gewiß auf die neue Situation angepaßt. Das tut er stets, wie du bemerkt haben wirst. Und er ist ein Meister darin, sich auf die wechselnden Emotionen einzustellen."
    „Was hat man bis jetzt herausgefunden, Gal?" fragte Tekener.
    „Nichts - rein gar nichts." Deighton seufzte, blickte nervös auf das Chronometer. „Ich schäme mich fast, es zuzugeben, aber wir haben bis jetzt nichts weiter als vage Verdachtsmomente. Natürlich denkt man zuallererst, daß der Dekalog - Kazzenkatt - hinter dem Warner steckt. Aber die Warnungen sind nicht bloß vordergründige Drohungen, sie können genauso gut als gutgemeinte Mahnungen interpretiert werden.
    Und sie besitzen eine hohe Probabilität, das haben die Wahrscheinlichkeitsberechrungen ergeben. Unter gewissen Voraussetzungen könnte es so kommen, wie der Warner es prophezeit. Andererseits führen Hochrechnungen der Computer zu oftmals recht gegenteiligen Aussagen. Manchmal sieht es so aus, als ob jemand Computerergebnisse ins Gegenteil verkehrt und daraus die Schreckensvisionen des Warners zusammenmixt.
    Irgend jemand strapaziert da sein Gehirnschmalz über die Maßen, und es muß jemand mit genialem Geist sein - oder jemand, der auf adäquate Kapazitäten zurückgreifen kann.
    Auf einen Supercomputer sozusagen."
    „Auf das Virenimperium oder auf NATHAN... Vishna oder Taurec sind auch nicht über jeden Zweifel erhaben. Niemand ist das."
    Deighton seufzte wieder nach einem Blick auf das Chronometer.
    „Es wird allmählich Zeit für uns." Er erhob sich. „Jedenfalls habe ich es aufgegeben, die Verdachtsmomente gegeneinander abzuwägen und sie zu sondieren. Ich halte nichts mehr für unmöglich, versuche aber auch gar nicht mehr, mir in irgendeinem Punkt Klarheit zu verschaffen. Jede scheinbare Antwort wirft eine Reihe weiterer Fragen auf, auf die es keine logischen Antworten gibt. Darum brauche ich dich, Tek. Du bekommst jede gewünschte Unterstützung, nur entwirre diesen gordischen Knoten und bringe mir den Warner. Ich habe jemand für dich, der dir eine große Hilfe sein könnte. Sie müßte eigentlich... Ah, da ist sie ja. Srimavo!"
    Deighton kündigte die jüngste der drei Kosmokraten-Schwestern an, noch bevor sie zu sehen war. Aber das verwunderte Tekener bei einem Gefühlsmechaniker nicht. Gleich darauf öffnete sich die Tür, und herein kam - der Illu-Teenie, der Tek auf dem großen Platz vor dem HQ-Hanse angesprochen hatte.
    „Nein!" sagte Tek bei ihrem Anblick, ohne eine Miene zu verziehen. „Das soll Srimavo sein?"
    „Sie hat sich in der kurzen Zeit seit ihrer Genesung zu einer jungen Dame gemausert", sagte Deighton mit unsicherem Lächeln. „Sri macht einen Reifeprozeß durch und... nun ja, da muß man halt gewisse Pubertätserscheinungen hinnehmen. Aber im selben Maß wie sie sich körperlich entwickelt, entwickeln sich auch ihre geistigen Fähigkeiten. Sri besitzt ein ähnliches Talent wie ich, sie kann Emotionen..."
    „Ich weiß, was du meinst", sagte Tekener belustigt. „Sie versucht gerade, mich ihr gewisses Etwas spüren zu lassen. Aber, weiß der Teufel, ich spreche nicht darauf an."
    Srimavo - in Marabu-Federkleid und Illu-Makeup - hatte Tekener die ganze Zeit wortlos angehimmelt. Er spürte sehr wohl, wie ihre
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