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1240 - Das Knochenkreuz

1240 - Das Knochenkreuz

Titel: 1240 - Das Knochenkreuz
Autoren: Jason Dark
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weibliche Person, daran gab es nichts zu rütteln. Nur war die Knochenkirche nur mit den Gebeinen der Pesttoten gefüllt oder derjenigen, die in den Minen gestorben waren.
    Oder vielleicht doch nicht?
    Krasna fiel mein Schweigen auf. Er konnte ein Lachen nur mühsam unterdrücken. »Jetzt sind Sie geschockt, wie?«
    »Nein, nicht so sehr. Überrascht schon«, wiegelte ich ab.
    »Aber die Namen sagen Ihnen was.«
    »In der Tat.«
    »Und weiter?«
    »Mal eine Gegenfrage. Sagen auch Ihnen die Namen etwas?«
    »Ich habe sie gehört«, gab er nach einer Weile zur Antwort.
    »Und da bin ich neugierig geworden. Ich habe recherchiert, und ich habe sie auch mit Ihnen in Verbindung gebracht. Da war der Zusammenhang eigentlich schnell zu finden gewesen.«
    »Wie kamen Sie darauf?«
    »Weil Sie auch bekannt sind, Sinclair. Man weiß inzwischen, worum Sie sich kümmern. Okay, ich mag in Ihren Augen ein Schwein sein, aber es gibt gewisse Dinge, die kann ich nicht so stehen lassen. Ich bin sogar stolz auf die Kirche, und ich will nicht, dass sie in falsche Hände gerät. Verstehen Sie das?«
    »Die Kirche?«, fragte ich skeptisch.
    »Kann ein, aber mehr noch das Kreuz.«
    »Aha.«
    »Es wurde immer wieder erwähnt. Das Knochenkreuz muss für die andere Seite ungemein wichtig sein. Dahinter sind die Typen her, die auf nichts Rücksicht nehmen.«
    Es wunderte mich schon, derartige Worte aus seinem Mund zu hören, aber das ließ ich mal außer Acht und stellte eine sehr konkrete Frage: »Sie glauben also, dass dieses Kreuz noch in der Kirche steht?«
    »Ja, das glaube ich. Aber ich muss Ihnen auch sagen, dass ich eine verdammte Angst habe.«
    »Vor wem?«
    »Nicht vor euren Behörden hier. Nein, ich habe Angst davor, von der anderen Seite gepackt zu werden. Ich glaube, ich habe mich zu forsch benommen.«
    »Sind Sie mit den Typen aneinander geraten?«
    »Nicht direkt. Aber meine Fragen haben ihnen nicht geschmeckt. Das muss ich ehrlicherweise zugeben.«
    »Und weiter?«
    »Nichts mehr. Ich bin dann verschwunden, wieder zurück nach London, aber ich habe das Gefühl, dass sie mir trotzdem auf den Fersen geblieben sind. Sie beobachten mich. Sie halten mich unter Kontrolle. Sie haben ihre Augen überall.«
    »Wie sieht es mit einem konkreten Verdacht aus?«
    »Damit kann ich nicht dienen.«
    »Sie haben also keinen gesehen?«
    »Nein.«
    »Wo wohnen Sie?«
    Orel Krasna winkte ab.
    »In einem Hotel. Nicht weit von hier. Ist mehr eine Absteige. Ein dreckiges Loch.«
    Er räusperte sich.
    »Die Sache ist auch vorbei.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Ich haue morgen ab.« Jetzt grinste er mich an. »Und da möchte ich, dass Sie mich begleiten, Sinclair. So kann ich offiziell ausreisen. Man sucht mich. Okay, ich habe einen Fehler begangen, aber wägen Sie ab, was wichtiger ist.«
    »Mal sehen.«
    »Nein, nein, Sie müssen sich sofort entscheiden.«
    »Das kann ich nicht, Krasna. Ich muss erst mit den Kollegen sprechen und auch mit meinem Chef. So einfach läuft das auch bei der Polizei leider nicht.«
    »Schade, dann…«
    »Es ist nichts entschieden. Ich werde mich so schnell wie möglich bei Ihnen melden und nehme an, dass wir das Ding schaukeln können. Ist das ein Angebot?«
    Er blickte mich für eine Weile an.
    Dann verzogen sich die schmalen Lippen zu einem Grinsen.
    »Alles klar, ich warte. Aber lassen Sie sich nicht zu viel Zeit. Die andere Seite ist nicht von gestern.«
    »Ich weiß.«
    Er griff schon zum Türgriff.
    »Das Hotel heißt übrigens Red Moon.«
    »Wie sinnig.«
    »Absteige.«
    »Und wo muss ich hin?«
    Er erklärte es mir. Es lag in Richtung City, weg vom Fluss, eingereiht in die alten Hausfronten einer Seitenstraße.
    »Das werde ich finden.«
    »Wann kann ich damit rechnen?«
    Er stieß die Tür auf.
    »Vielleicht noch in dieser Nacht.«
    Krasna stieg aus, schaute sich um, war zufrieden, nickte mir zu und meinte: »Würde mich freuen.«
    Danach schlug er die Tür zu, stemmte sich geduckt gegen den Wind an und hetzte davon…
    ***
    Ich blieb zunächst in meinem Rover sitzen und wirkte wie eine Statue, die jemand wie ein Ausstellungsstück hinter das Lenkrad gesetzt hatte. In den vergangenen Minuten hatte ich einiges zu hören bekommen, und ich fragte mich noch immer, was stimmte und was nicht?
    Der Wind kam überall hin. Er fegte auch über den Parkplatz hinweg, rüttelte an den Autos, fegte um die Karosserien herum und strich an den Hauswänden vorbei. Dort wurde der Motor eines Autos gestartet. Der Fahrer lenkte seinen
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