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1237 - So rächt sich eine Bestie

1237 - So rächt sich eine Bestie

Titel: 1237 - So rächt sich eine Bestie
Autoren: Jason Dark
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wieder schnell im Griff, wenn auch nur äußerlich.
    Wieder lächelte die Cavallo. »Muss ich dir noch mehr beweisen, Sir?«
    Dean schüttelte den Kopf. »Nein, nein!«, keuchte er, »es reicht. Ich weiß jetzt Bescheid.«
    »Wunderbar. Dann musst du auch akzeptieren, dass ich ab jetzt hier das Kommando habe.«
    Pollack wusste nicht, was sie damit meinte. Er fühlte sich sowieso schon längst nicht mehr als Chef an Bord. Sie sah, dass er mit ihrer Antwort nicht zurechtkam und tippte ihm kurz mit der Spitze des rechten Zeigefingers gegen die Brust.
    »Ab jetzt bestimme ich den Kurs, verstehst du? Du wirst fahren, wohin ich will.«
    »Das habe ich schon immer getan.«
    »Aber jetzt haben wir ein neues Ziel.«
    Dean nickte, wobei er zugleich fragte: »Wohin soll die Reise denn gehen?«
    »Das Ziel ist Coomb Island…«
    ***
    Tom Carry war meinem Vorschlag zwar gefolgt, doch begeistert sah er nicht aus. Wir hatten wieder unsere alten Plätze eingenommen, und er saß auf seiner Bank wie ein Grübler, der über alle Schlechtigkeiten der Welt nachdachte.
    Ich war davon überzeugt, dass mir in dieser Nacht noch manche Schlechtigkeit begegnen würde. Bisher hatte ich nur einen Blutsauger gesehen und ihn auch vernichten können.
    Damit aber war das Netz nicht gerissen. Ich glaubte nach wie vor an seine Existenz und konnte mir auch vorstellen, dass wir uns schon darin verfangen hatten, ohne es bemerkt zu haben.
    Das fremde Schiff bereitete mir Sorgen. Ich sah es noch immer nicht, aber das Licht blieb. Es schien auf dem Wasser regelrecht fest geleimt zu sein und gab auch weiterhin diesen fahlen Glanz ab, der unser Ziel markierte.
    Ich wusste nicht, ob das Boot schneller fahren konnte, mir jedenfalls kam unser Tempo recht langsam vor. Zudem herrschte in diesem Gebiet auch eine nicht unbeträchtliche Strömung, die oft die Richtung wechselte, sodass es der offene Fischerkahn nicht leicht hatte, gegen diese Unbild en der Natur anzukämpfen.
    »Warum bist du eigentlich so scharf darauf, an diesen Kahn heranzukommen?«, rief Tom Carry.
    »Weil er nicht hierher passt.«
    »Das sagt eine Landratte?«
    »Ja, denn auch die können denken. Übrigens sind Ratten ziemlich schlau, das sollte sich selbst bis zu euch herumgesprochen haben, mein Lieber.«
    »Ja, ja, ich weiß, aber warte ab. Es wird nichts bringen, wenn wir dort sind.«
    »Um so besser.«
    Ich wusste, dass er diese Erwiderung nicht begriffen hatte, aber ich fügte auch keine genaue Erklärung hinzu, und auch Tom Carry hielt jetzt seinen Mund.
    Wellenberge wechselten sich mit Wellentälern ab. Eine lange Dünung sorgte dafür, und ich war froh, eine dicke Jacke zu tragen, denn oft genug spritzte das Wasser als Gischt über und klatschte gegen meinen Körper und in das Gesicht hinein.
    In mir steckte eine Unruhe, für die es sichtbar keinen Anlass gab. Nicht einmal die Anwesenheit des Schiffes hätte im Normalfall dafür gesorgt, aber ich kannte Justine Cavallo, wusste wie raffiniert ihre Pläne waren, und mein Gefühl sagte mir, dass sie etwas mit dem fremden Schiff zu tun hatte.
    Ein von Vampiren gekapertes Schiff konnte zu einer verdammt großen Gefahr werden. Da würden Vampirpiraten entstehen, die den normalen Menschen auflauerten und sie leer saugten.
    Ich hatte mittlerweile meinen Platz verlassen und mich zum Bug begeben. Dort hockte ich auf den Knien, schaute über die Bordwand hinweg und beobachtete die wogende Wasserfläche.
    Das Ziel rückte näher. Mit jeder Minute, die verging, sah ich es besser. Es lag tatsächlich auf der Stelle, und die dort angebrachten Scheinwerfer warfen auch weiterhin ihre Lichtstreifen gegen das Wasser.
    Als ich hinter mir Toms Lachen hörte, drehte ich mich um.
    Grundlos hatte er sich nicht gemeldet. Sein Lachen ging in ein Husten über, weil er sich verschluckt hatte. Das Geräusch bekam er sehr bald wieder unter Kontrolle, und dann schreckte er mich mit seiner Meldung auf.
    »He, Sinclair, weißt du, was das für ein Kahn ist?«
    »Nein, das weiß ich nicht!«
    »Ein Bergungsschiff!«
    Ich war zunächst mal still. Dann rutschte die Frage heraus, die mir auf der Zunge lag. »Was gibt es denn hier in der Umgebung zu bergen?«
    »Keine Ahnung.«
    »Und du hast dich nicht getäuscht?«
    »He, wer ist hier der Fachmann?«
    »Schon gut, Tom.«
    Ich beendete meine Fragerei und dachte selbst nach. Was tat ein Bergungsschiff hier in der Nähe der schottischen Küste? Es lag auf der Hand. Die Besatzung wollte etwas aus der Tiefe der See holen. Ich
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