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1229 - Psionisches Roulette

Titel: 1229 - Psionisches Roulette
Autoren: Unbekannt
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das Wechselspiel von Ursache und Wirkung. Trotz aller Faszination, die die Tiefe auf mich ausübt, möchte ich ihr aber unter keinen Umständen verfallen. Ich liebe das Vitale, das Leben in seiner natürlichsten Form."
    Es entstand eine Pause, bis der Große schließlich sagte: „Ja - und?"
    „Als Tiefenphilosoph durchschaue ich dich", fuhr Domo Sokrat fort. „Auch du hast etwas von der Kraft der Tiefe eingeatmet. Aber du bist davon beeinflußt, ohne es zu erkennen.
    Ich sage das nicht, um dich zu bekehren. Dir könnte nur ein kräftiger Vitalenergiestoß helfen. Doch dagegen würdest du dich vehement wehren, weil du instinktiv fühlst, daß du dann wieder zu deiner ursprünglichen vitalen Existenz zurückfinden würdest. Das ist die Abwehrreaktion der Graukraft."
    „Das reicht", sagte der Große und wandte seine Sensuskugel von dem Vierarmigen ab.
    Er konnte den seltsamen Blick seines mittleren, gelblich verfärbten Auges nicht mehr ertragen. Es glomm etwas so vertraut Erschreckendes darin, dem er nicht standhalten wollte. Er sagte entschlossen: „Damit hast du dein eigenes Urteil gesprochen. Ihr Orbiter geht denselben Weg wie eure Ritter."
    Also anerkennst du sie als Ritter der Tiefe? fragte etwas in ihm.
    Der Große wurde durch einen Anruf abgelenkt, der über sein Funksprechgerät kam. Es war Arq, der sich aus der Aktivatorhöhle von Mhuthan meldete.
    „Dem Tiefenverbrecher und seinem Helfer ist die Flucht gelungen", berichtete er. „Wir haben sie in die Enge getrieben, aber dann haben sie sich in den Aktivator gestürzt und sind in ihm aufgegangen. Was sollen wir tun?"
    „Nichts", sagte der Große, der überzeugt war, daß die Gejagten sich durch diesen Schritt selbst eliminiert hatten. Er wollte diese Überzeugung gerade zum Ausdruck bringen, als die beiden Totgeglaubten unvermittelt im Verhörraum auftauchten.
    Der Große war so überrascht, daß er zu keiner Gegenwehr fähig war. Als er sich gefaßt hatte, war es bereits zu spät. Lethos-Terakdschan richtete ein erbeutetes Zepter auf ihn und hüllte ihn in ein Fesselfeld. Sein Helfer, der Abaker, befreite gleichzeitig die Gefangenen von ihren Fesseln. Er tat es, ohne Hand an sie zu legen, und es schien, als sauge er die sie bindenden Energien förmlich in sich auf.
     
    *
     
    Lethos und Twirl schilderten den Freunden, wie sie aus der Aktivatorhöhle entkommen und zum Schatzen-Aktivator gelangt waren. Am Ziel eingetroffen, brauchten sie sich nur an ihren Gedanken zu orientieren und hierher zu teleportieren.
    „Mit den Vitalenergieströmen zu reisen, das ist eine viel aufregendere Art der Fortbewegung, als von Ort zu Ort zu springen", sagte Twirl begeistert. „Das würde euch auch gefallen."
    „Zuerst müssen wir von hier fort", bestimmte Atlan. „Am besten, wir ziehen uns in die Kavernen zurück. Dann überlegen wir uns die nächsten Schritte. Kannst du uns teleportieren, Twirl?"
    „Alle auf einmal oder einen nach dem anderen?" fragte der Abaker zurück. „Ich fühle mich so stark wie nie zuvor, seit ich in Vitalenergie gebadet habe."
    „Übernimm dich nicht gleich", riet Lethos. „Schaffe uns nacheinander von hier fort."
    Twirl teleportierte zuerst mit Clio, dann mit Jen Salik und Lethos. Als Atlan und Domo Sokrat für kurze Zeit allein waren, sagte der Haluter: „Überlasse mir den Großexterminator, Atlanos. Ich glaube nicht, daß er hoffnungslos verloren ist."
    „Was hast du mit ihm vor, Sokrates?"
    „Sagen wir mal so, daß er uns als Geisel nützlich sein könnte."
    Als Twirl wiederkam, hatte Domo Sokrat den Großen vom Fesselfeld befreit und hielt ihn mit den Handlungsarmen wie in einer Zange fest.
    Twirl erklärte, daß ihm das „Herumgehüpfe" langweilig werde. Er teleportierte mit Atlan, Domo Sokrat und dem Großen gleichzeitig. Sie rematerialisierten in der Aktivatorhöhle.
    „Eure Hinrichtung ist nur aufgeschoben, ihr werdet dem Todesurteil nicht entgehen", schimpfte der Große. Domo Sokrat löste den Griff und bog ihm die Arme auf den Rücken.
    Dabei „flüsterte" er ihm zu: „Ich könnte dich lehren, zwischen Tiefenphilosophie und -abhängigkeit zu unterscheiden. Dafür würdest du mir ewig dankbar sein."
    „Es gibt kein Entkommen für euch!" behauptete der Große. „Ihr werdet überall in Schatzen und Mhuthan entweder von meinen Exterminatoren oder von den aufgebrachten Opfern eures Verbrechens gejagt."
    „Daran ist etwas Wahres", stimmte Atlan in Erinnerung des Vorfalls in Korzbranch zu.
    Wie in Sokrates' ehemaliger
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