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1227 - Vampir-Drama

1227 - Vampir-Drama

Titel: 1227 - Vampir-Drama
Autoren: Jason Dark
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letzten Jahre, die ihn oft genug mit Vampiren - mit echten - in Kontakt gebracht hatten.
    Der Reporter erinnerte sich, wie toll und wie echt die Bis sszene ausgesehen hatte.
    Zu echt…
    Nicht schon wieder!, dachte er. Es war wie verhext. Er musste nur einen Schritt vor die Tür setzen, und dann erwischte es ihn.
    Fast so wie bei seinen Freunden John Sinclair und Suko. Die allerdings handelten in offiziellem Auftrag.
    Wenn das Blut tatsächlich echt war, woran er kaum zweifelte, dann war der Biss auch echt gewesen. Dann hatte es ein Vampir geschafft, sich als Schauspieler zu tarnen.
    Bill dachte automatisch über Ari Gorman nach und auch, was er von ihm wusste. Eigentlich nichts, wenn er ehrlich war. Er war nicht bekannt. Man konnte ihn als einen Newcorner ansehen, der von Jeff Wilson entdeckt und für die erste Rolle eingesetzt worden war. Gorman konnte allein von seinem Aussehen her den idealen Vampir mimen, da hatte der Maskenbildner nicht mal viel Arbeit mit ihm gehabt.
    Wilson war von Gormans schauspielerischen Künsten begeistert gewesen. Gorman hatte es auch geschafft, Bill zu überze ugen, und der Reporter hatte sich vorgenommen, ein Interview mit ihm zu machen, aber Ari Gorman war verschwunden.
    Er war eigentlich immer außerhalb der Drehzeiten weg und tauchte stets ab. So war es Bill Conolly nicht gelungen, ihn zu fassen. Er konnte stets entweichen.
    Bill machte sich seine Gedanken. Er suchte nach einer Lösung, konnte sie aber nicht finden, obwohl er sie zu kennen glaubte. Er wollte sie noch nicht akzeptieren. Er brauchte Ari Gorman oder seine Partnerin Stella Martin als Beweis.
    Gedreht werden sollte nicht mehr. Nur noch Besprechungen, und an denen wollte er gern teilhaben.
    Im Hintergrund bewegte sich eine Tür. Dann fiel ein heller Streifen in das Studio hinein, der von einem menschlichen Umriss unterbrochen wurde.
    Bill brauchte nicht zwei Mal hinzuschauen, um Jeff Wilson zu erkennen, der die Tür ins Schloss hatte fallen lassen und nun mit in die Seiten gestemmten Armen stehen blieb und sich umschaute.
    Bill winkte ihm zu und trat aus dem Verlies. »Hier bin ich, Jeff.«
    »Okay, ja.« Wilson lachte. »Du hast dich wohl mal als Vampir-Filmstar fühlen wollen.«
    »So ähnlich, Jeff.«
    »Und?«
    Bill ging auf, das Thema nicht ein. Stattdessen fragte er:
    »Wann geht es denn weiter?«
    »Heute nicht mehr.«
    »Ach!«
    Wilson musste lachen, als er in Bills erstauntes Gesicht schaute. »Was stört dich daran? So eine Drehbuchbesprechung kannst du mit Aufnahmen nicht vergleichen. Sie ist einfach nur langweilig. Du würdest dabei sogar einschlafen.«
    »Na ja, das weiß ich nicht. Aber du hattest es doch vorgehabt, wenn ich mich nicht irre?«
    »Habe ich. Nur kann ich das Stella Martin nicht mehr zumuten. Sie ist einfach zu müde, zu abgesackt. Richtig kaputt.«
    Das war genau die Antwort, die Bill eigentlich nicht hatte hören wollen. Aber sie bewies ihm zugleich, dass er mit seiner Meinung nicht verkehrt lag. Er war zwar selbst nie das Opfer eines Vampirs gewesen, doch er kannte sich auf eine gewisse Art und Weise schon aus. Man wurde nicht unbedingt beim ersten Zubeißen des Blutsaugers zu einem Vampir. Der Wiedergänger konnte es genau einteilen und einen Menschen in bestimmten Bissintervallen in dieses dunkle Reich hineinziehen. So war es bestimmt auch bei Stella Martin geschehen, wenn Bill sich nicht zu sehr geirrt hatte, was er aber nicht glaubte.
    Der Regisseur schüttelte den Kopf. »He, was ist mit dir, Bill? Du bist so ungewöhnlich nachdenklich.«
    »Meinst du?«
    »Klar, das sehe ich doch.«
    »Ich bin nur etwas verwundert, dass es Stella plötzlich so schlecht geht und sie sich schwach fühlt.«
    »War auch für mich schwer zu glauben, aber ich kann dir sagen, dass sie mir nichts vorgespielt hat. Dazu kenne ich meine Pappenheimer. Ich weiß, wann sie simulieren und wann nicht. So gute Schauspieler können sie gar nicht sein. Stella ging es wirklich nicht besonders gut. Auf keinen Fall hätte sie sich auf das Drehbuch konzentrieren können.«
    »Was hast du zu ihr gesagt?«, fragte Bill, als Wilson seine Erklärung beendet hatte.
    »Ich habe ihr geraten, sich hinzulegen.«
    »Hier in…«
    »Nein, nein, sie wird inzwischen auf dem Weg zu ihrem Hotel sein, Bill. Dort kann sie sich am besten ausruhen. Alles andere ist nicht interessant. Würde nichts bringen. Was sie braucht, ist Ruhe, einfach nur die Stille. Das allein kann es bringen.«
    »Ja«, sagte Bill mit leiser Stimme und nickte
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