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1227 - Vampir-Drama

1227 - Vampir-Drama

Titel: 1227 - Vampir-Drama
Autoren: Jason Dark
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skeptischen Blick des Regisseurs auf sich gerichtet sah.
    »Ich mache mir Sorgen.«
    »Das brauchst du nicht. Mir geht es wieder besser. Ich habe mich erholt. Es war auch heute verdammt schwül und heiß. Außerdem ist die Luft in den Studios auch nicht eben perfekt.«
    »Da hast du Recht.« Er legte ihr seine Hände auf die Schultern, um so zu dokumentieren, wie nahe er bei ihr war. »Sollte irgendetwas vorfallen, Stella, und solltest du Ärger bekommen, dann bitte, scheue dich nicht, mich anzurufen. Ist das okay?«
    »Ja, mach ich.«
    Sie hielt ihm die rechte Wange hin, und Jeff hauchte einen KUSS darauf. »Bis dann…«
    »See you…«
    Jeff Wilson ging. Als er die Tür hinter sich geschlossen hatte, war er keineswegs beruhigter…
    ***
    Bill Conolly hatte im Backstage-Bereich auf Jeff Wilson gewartet. Praktisch in einem leeren Studio, in dem auch die alte Dekoration noch nicht abgebaut war. So konnte sich der Reporter selbst innerhalb des Verlieses bewegen und kam sich tatsächlich vor wie in einem Stück Vergangenheit gefangen.
    Er sah einen alten Schemel. Künstliche Spinnweben hingen von den Wänden, von echten nicht zu unterscheiden. Auch auf dem steinigen Boden hatte man künstlichen Dreck angesammelt. Man hatte wirklich alles getan, damit sich ein normaler Mensch nicht wohlfühlte.
    Bill wusste selbst nicht, was ihn in diese Dekoration getrieben hatte. Schließlich hatte er echten Horror genug erlebt, um sich nicht noch mit derartigen künstlichen Dingen zu belasten. Er wanderte hin und her, fühlte sich von der Dunkelheit nicht geborgen. Er schaute nach einem Stopp nach vorn, ein Studio konnte auch jetzt eine kalte Atmosphäre abstrahlen, wenn sich niemand darin aufhielt und fast alle Lichter gelöscht waren.
    Tote Scheinwerfer. Leere Stühle und Klapptische. Die Glotzaugen der Kameras funkelten trotzdem, und Bill hatte den Eindruck, von den Glotzern irgendwelcher Ungeheuer angestarrt zu werden.
    Es war eine Atmosphäre, in der er sich persönlich nicht eben wohl fühlte. Aber ändern konnte er daran nichts. Es mochte auch weniger an den Äußerlichkeiten liegen, sondern an seinem schlechten Gefühl.
    Er ging wieder hin und her, schaute dabei zu Boden und sah auch die feuchten Stellen. Sie waren nicht groß, und sie wären ihm wahrscheinlich nicht aufgefallen, hätten sich seine Augen nicht schon zu sehr an die Umgebung gewöhnt.
    Bill dachte daran, was hier in der Szene passiert war. Hier war Blut geflossen, Kunstblut. Perfekt gemacht, und Stella Martin war auch perfekt vorbereitet worden.
    Dass ein paar Tropfen zu Boden gefallen waren, hatte er nicht mitbekommen. Das war auch nicht weiter tragisch, und auch jetzt sah er es als nichts Besonderes an oder hätte es so nicht gesehen, wäre nicht das Misstrauen in ihm hochgekeimt.
    Er bückte sich und machte den rechten Zeigefinger lang. Er tunkte die Spitze in den größten Fleck, der noch nicht in der Deko versickert war. Die Feuchtigkeit war zu spüren, nachdem er die dünne Haut auf der Oberfläche durchbrochen hatte.
    Bill schmierte sie zwischen Daumen und Zeigefinger zusammen und nickte. Die Konsistenz stimmte. Das Blut hier war ebenso klebrig wie das echte. Da hatten die Experten ganze Arbeit geleistet.
    Oder nicht?
    Ihm schoss sofort ein Gedanke, den er ungeprüft so nicht stehen lassen wollte, durch den Kopf. Es bereitete ihm zwar keine Freude, aber er wollte Gewissheit haben, und deshalb leckte er das Blut von seiner Fingerspitze weg.
    Bill schmeckte, runzelte die Stirn, schüttelte den Kopf und atmete scharf aus.
    Das war kein künstliches Blut. Hier stimmte alles. Er kannte sich aus. Schon zu oft hatte er auch sein eigenes Blut geschmeckt, und das hier schmeckte ebenfalls so.
    Es war echtes Blut!
    Er zischte seinen Atem durch die Zähne. Für einen Moment verkrampften sich seine Hände zu Fäusten, und er merkte kaum, dass er sein Taschentuch hervorholte und den Finger abwischte. Über seinen Rücken rann ein kalter Schauer hinweg.
    Das alles hätte sich auch harmlos erklären lassen. Aber daran wollte Bill nicht glauben, nicht nach dieser Vampirszene, die so echt ausgesehen hatte.
    Da war etwas anderes passiert. Was er geschmeckt hatte, musste das Blut des Opfers gewesen sein.
    Bill Conolly schüttelte den Kopf. Er dachte bereits einen großen Schritt weiter, obwohl er es sich selbst nicht eingestehen wollte, aber es war eben so. Er war auch nicht neutral, der hatte schon zuvor einen gewissen Verdacht gehabt, und hinzu kamen die Erfahrungen der
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