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1227 - Vampir-Drama

1227 - Vampir-Drama

Titel: 1227 - Vampir-Drama
Autoren: Jason Dark
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hervor und schwangen wie tote Schlangenkörper leicht über den Boden hinweg. Der Vampir hatte alles gesehen. Er zeigte nicht wie ein Mensch Unsicherheit in den Augen, er spürte jedoch, dass ihm hier zwei Gegner gewachsen waren, mit denen er so leicht nicht fertig werden würde. Hinzu kam das Licht, das auch nicht gerade sein Freund war, und er dachte sicherlich auch an sein Versteck im Keller.
    Ohne ein Wort gesagt zu haben, weder von der einen noch von der anderen Seite, wich er einen Schritt zurück, dann einen zweiten, und das deutete auf eine Flucht hin.
    »Ich hole ihn mir!«, sagte Suko nur und handelte, bevor ich etwas unternehmen konnte.
    Er war schneller als Gorman, der gemerkt hatte, dass es ihm ans Leder gehen sollte. Er lief weiter zurück, und er hatte sich dabei halb gedreht und seine Arme in die Höhe gerissen, um sein Gesicht und noch mehr zu schützen.
    Die Flucht gelang ihm nicht, denn Suko war schneller. Er jagte auf ihn zu, dann sah ich die Riemen der Peitsche durch die Luft wirbeln, bevor sie nach unten fegten und den flüchtenden Vampir an den Armen, den Schultern und auch am Kopf trafen.
    Ari Gorman brach nicht zusammen. Er lief sogar noch weiter, aber Suko verfolgte ihn nicht mehr.
    »Es reicht«, sagte er nur.
    Mein Freund hatte Recht. Die magischen Riemen der Dämonenpeitsche hatten ganze Arbeit geleistet. Vor dieser Attacke hatte Gorman auch die Kleidung nicht schützen können, denn unter ihr waren bereits Wunden gerissen worden, und er verlor mit jeder Sekunde, die verging, immer mehr an Kraft. Er schaffte es nicht mehr, sich auf den Füßen zu halten. Wie ein Tänzer, der durch eine Kugel in den Rücken seinen Rhythmus verloren hatte, fiel er mit einer grotesken Bewegung nach vorn und landete mitten im Gebüsch nahe der Treppe.
    Er brach dort ein, knickte Zweige, riss andere, die vertrocknet waren, ab, und blieb schließlich in schräger Haltung leicht nach links gedreht liegen, sodass wir auch sein Gesicht sehen konnten, dessen Haut bleich war.
    Er litt unter wahnsinnigen Schmerzen, und die kamen auch zum Ausbruch, denn aus seiner Kehle löste sich ein gewaltiges Brüllen. Es war so laut, dass wir uns erschreckten, aber Mitleid konnten wir nicht mit ihm haben.
    ***
    Das ist es!, dachte Bill. Das ist es gewesen. Du verlierst ein Auge, und dann wird sie das aus den Wunden fließende Blut ablecken. Der Filmtitel »Das Vampir-Drama« war für Bill zu einer grauenvollen Tatsache geworden.
    Stella war keine Vampirin, noch nicht. Aber sie war eine Irre, das sah er in ihren Augen. Dieser Blick war nicht mehr normal.
    Er war einfach nur unmenschlich, und in ihm hatte sich ein wahnsinniger Hass gefangen.
    Mit einer Hand umkrampfte sie den Griff des Taschenme ssers. Der Mund zog sich in die Breite - und…
    Da hörten sie das Brüllen!
    Es war ein Geräusch, das auch von den isolierten Wänden des Wohnmobils nicht gestoppt werden konnte. Man konnte es nicht erklären, ein irrer Schrei, in dem sich alles widerfand, was eine Kreatur nur empfinden konnte.
    In der Hauptsache aber Schmerz und Pein!
    Und es war zugleich ein Schrei, der auf Stella Martin wie ein Alarmruf wirkte. Sie zuckte in die Höhe, als hätte jemand an einem Band gezogen. Zugleich schleuderte sie ihren Körper so heftig herum, dass sie gegen die Wand dicht neben einer Seitentür prallte, und hatte Bill einfach vergessen.
    Mit einer hektischen Bewegung schloss sie die Tür von innen auf, schrie auf und stürzte ins Freie.
    Bill Conolly aber verstand die Welt nicht mehr…
    ***
    Ein Schlag mit der Dämonenpeitsche hatte ausgereicht. Wir konnten auf die geweihte Silberkugel ebenso verzichten wie auf den Einsatz des Kreuzes, denn der Vampir lag im Gebüsch und verging.
    Er gehörte tatsächlich zur älteren Sorte der Blutsauger, das war für uns zu sehen, denn die andere Kraft sorgte dafür, dass sich seine Haut veränderte.
    Es war Zufall, dass er seine rechte Hand ausgestreckt und um einen Zweig geklammert hatte, denn in die Höhe ziehen konnte er sich nicht mehr. Seine Hand, die weit aus dem Ärmelausschnitt hervorgerutscht war, zeigte bereits die ersten Anzeichen der Auflösung, denn wir sahen, wie sich auf der grau gewordenen Haut der Finger die Nägel nach oben bogen.
    Wenn ich mir vorstellte, dass so etwas bei mir geschehen würde, dann wurde mir ganz anders.
    Sein Mund stand weit offen.
    Eine stinkende Wolke trieb daraus hervor. Wonach sie roch, wusste ich nicht, jedenfalls stank sie eklig, sodass ich mich wegdrehte, und zwar
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