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1227 - Lord Mhutans Stunde

Titel: 1227 - Lord Mhutans Stunde
Autoren: Unbekannt
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Grenze zwischen Schatzen und Mhuthan sein!"
    „Der Riß, wie groß ist er?" sagte Salik nachdenklich. Ich wußte, was er meinte. Wenn der Riß das gesamte Gebiet durchzog, alle drei Seiten, an denen Schatzen vom Land Mhuthan umgeben war, dann bedeutete es, daß wir umsonst aufgebrochen waren. Dann konnte die Vitalenergie des Schatzen-Speichers nicht in das Grauland geleitet werden, weil die Ströme überall unterbrochen waren.
    Wir überflogen den Riß und folgten ihm eine Weile. Er hörte nach etwa fünf Kilometern auf. Er schloß sich unter und über uns, und wir schwenkten in eine der Kavernen ab, die sich auch hier mit zahlreichen Verästelungen vor uns erstreckten. Noch immer war es finster um uns, und nach einiger Zeit setzten wir auf dem Boden auf und marschierten zu Fuß weiter.
    „Achte auf Ausweichmöglichkeiten, Sokrates", bat ich den Orbiter. „Wir brauchen kleine Gänge, die nicht kontrolliert werden!"
    Salik verdunkelte seinen TIRUN ein wenig und deutete nach vorn.
    „Dort sehe ich ein Licht, Atlan. Ich glaube, die Truppen des Grauen Lords haben uns bereits ausfindig gemacht. Der Lärm hat sie unsere Spur finden lassen!"
     
    *
     
    Lord Mhuthans Truppen waren im Anmarsch. Die Züchtungen der Tiziden, die in geheimen Fabriken produziert wurden, befanden sich offensichtlich auf einer Patrouille.
    Wir hatten bereits in Schatzen und auch davor in Mhuthan Bekanntschaft mit diesen Kampfmaschinen gemacht. Sie trugen die Bezeichnung Paladine und Ratane. In diesem Fall hatten wir es mit Paladinen zu tun, zwei Meter großen, hominiden Wesen. Die Paladine besaßen einen stämmigen Rumpf mit zwei Armpaaren, der auf zwei langen, kräftigen Beinen ruhte. Auf den breiten, kantigen Schultern ruhte ein halsloser, zylindrischer Kopf, dessen obere Hälfte von sechs Sinnesorganringen umgeben war, die ständig die Farbe wechselten. Die untere Hälfte war mit vier runden Atemöffnungen versehen. Die Haut der Paladine war. von einem hellen Grau und wirkte sehr zäh. Unter ihr sah man die sich ständig bewegenden Muskelstränge. Sie allein waren schon ein Hinweis, daß es sich bei den Truppen des Grauen Lords um widerstandsfähige, kräftige Geschöpfe handelte. Gekleidet waren sie in einteilige, hautenge Kampfmonturen aus einem organischen Material.
    Die Paladine hatten uns entdeckt. Sie schwärmten aus. Bis auf ein paar wenige verschwanden sie in benachbarten Kavernen und Verbindungsstollen. Wir hörten das Trampeln ihrer Füße und die heiseren Schreie, mit denen sie sich gegenseitig verständigten.
    „Dort hinauf!" Ich deutete an die Wand der Kaverne, in der wir uns befanden. In Scheinwerferlicht Domo Sokrats sah ich ein vorspringendes Stück Felsen und dahinter eine Höhlung. Wir hoben vom Boden ab und verschwanden in der Öffnung. Sokrates folgte uns mit einem Satz, der den Vorsprung abriß. Er polterte in die Tiefe und verriet sofort unseren neuen Standort. Der Haluter wollte sich entschuldigen, aber ich winkte ab.
    Die Höhlung führte in die Felsen hinein und stieg dabei leicht an. Es mußte sich um einen Teil der Kavernen handeln, die mit der Oberfläche Mhuthans in Verbindung standen.
    „Sie kommen!" rief Jen aus. Wir hörten, wie sie in die Höhlung kletterten und uns folgten.
    Ein Kampf schien unausweichlich zu werden.
    „Also, los!" stieß ich zwischen den Zähnen hervor. „Wenn es Lord Mhuthan schon nicht entgeht, daß Feinde in sein Land eingedrungen sind, dann wollen wir unsere Haut so teuer wie möglich zu Markte tragen!"
    Wir brauchten einen Vorsprung, um an den Aktivatorspeicher des Landes heranzukommen. Notfalls mußten wir uns trennen. Zwei blieben dann zurück, der dritte machte sich auf den Weg. Aber noch war der Zeitpunkt dazu nicht gekommen.
    „Atlanos!" dröhnte hinter mir die Stimme meines Orbiters auf. „Jetzt habe ich Gelegenheit, meinen Fehler von vorhin wettzumachen! Laß mich vorbei!"
    Er zwängte sich an mir entlang und eilte ein paar Meter voraus. Hinter uns leuchteten die ersten Energiestrahler auf. Schüsse verfingen sich in unseren Schutzschirmen.
    Sokrates verfestigte seine Körpermaterie und brach eine Öffnung in die linke Wand. Er durchstieß das Felsgestein und schob es mit seinem Körper zur Seite. Ein zusätzlicher Gang entstand, durch den wir in eine andere Kaverne überwechselten. Hinter uns brachte der Haluter den Gang zum Einsturz, so daß uns niemand folgen konnte.
    „Volle Beschleunigung!" sagte ich.
    Wir rasten davon, Sokrates wie immer voraus. Wir durcheilten die
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