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1224 - Rückkehr in den Frostrubin

Titel: 1224 - Rückkehr in den Frostrubin
Autoren: Unbekannt
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dann waren sie wieder kalt und fremd wie der intergalaktische Raum.
    Rhodan lächelte knapp. „Eine Täuschung?" griff er die letzte Bemerkung Taurecs auf. „Du irrst dich. Ich sehe keine Täuschung in diesem Universum. Ich sehe viele Wahrheiten, die sich auf den ersten Blick zu widersprechen scheinen, aber in Wirklichkeit Aspekte einer einzigen, allumfassenden Wahrheit sind. Und wenn es wirklich so ist, Kosmokrat, daß du Täuschungen au sehen glaubst, wo ich Wahrheiten sehe, dann halte dich an meiner Seite. Damit du dich nicht weiter verirrst..."
    Taurecs Gesicht erstarrte. Das Funkeln seiner Raubtieraugen wurde trüb, Schmerz zeigte sein Blick.
    „Wir schweifen ab", sagte Taurec barsch. „Wir vertändeln unsere Zeit."
    „Gut", nickte Rhodan. „Kommen wir zum Thema. Warum sind wir hier? Du sagtest, unser Ziel sei der Frostrubin. Du sagtest, ich hätte jetzt genug von meiner deponierten Mentalsubstanz aufgenommen, um dort eine Aufgabe erfüllen zu können."
    Das Licht der Milchstraße spiegelte sich in den silbergrauen Stahlplättchen des Flüsterhemds, das wie eine zweite Haut um Taurecs Körper lag.
    „Wir sind hier, weil wir auf den Transferjet warten müssen", antwortete Taurec nach einem Moment des Schweigens. „Der Frostrubin hat sich durch die Mentalenergiestöße der Chronofossilien verändert. Nicht einmal mehr mit der SYZZEL könnten wir es jetzt noch wagen, in das Innere von TRIICLE-9 einzudringen. Der Frostrubin würde dich töten und mich aus diesem Universum schleudern. Der Transferjet wurde für Notfälle wie diesen konstruiert, doch er hat einen weiten Weg zurückzulegen, weiter, als du es davor zu stellen vermagst. Deshalb warten wir. Und während wir warten, wirst du einige Dinge erfahren, die in all den vergangenen Äonen nur eine Handvoll Wesen dieses Kosmos erfahren haben.
    Es ist das grundlegende Geheimnis des Seins, das du aus meinem Mund hören wirst, und vielleicht begreifst du nun, wie verzweifelt die Situation ist, daß einem Geschöpf wie dir dieses Geheimnis enthüllt wird, Perry Rhodan..."
    Rhodan bemerkte die Spitze, die in dieser Bemerkung lag, doch sie prallte von ihm ab.
    Vielleicht, dachte er, vielleicht kenne ich ein noch viel größeres und viel grundlegenderes Geheimnis. Kosmokrat. Ich weiß, daß wir gleich sind, so verschieden wir auch erscheinen mögen. Wir sind gleichberechtigt, Taurec von den Kosmokraten... Aber er sagte nichts, sondern hörte schweigend zu.
    „Das Geheimnis des Seins, Perry Rhodan, liegt in den psionischen Feldern der universellen Doppelhelix des Moralischen Kodes verborgen. Das Geheimnis des Seins ist das Geheimnis der wahren Endlosen Armada, und du wirst dieses Geheimnis jetzt erfahren, damit du deine Aufgabe im Innern des Frostrubins erfüllen kannst.
    Du weißt, daß die Beschädigung des Moralischen Kodes in grauer Vorzeit verheerende Folgen für das Universum hatte. Die ursprüngliche Einheit der Kraft, die allen beseelten Dingen innewohnt und ihnen die Fähigkeit verleiht, im Positiven und im Negativen zu wirken... diese Einheit zerbrach. Das negative Potential verselbständigte sich, und die Mächte des Chaos gewannen an Terrain. Was einst der Spiegel des Positiven war - die Finsternis, die erst dem Licht seine Größe verleiht -, hörte auf, das Positive zu ergänzen.
    Mit der Beschädigung des Moralischen Kodes erhielt das Ringen, in das die Mächte der Ordnung und die Mächte des Chaos noch immer verstrickt sind, eine neue Dimension."
    Rhodan fragte sich, warum Taurec diese bekannten Dinge erwähnte. Weil sie nur die Oberfläche sind, dachte er. Die Oberfläche, unter der versteckt die Wahrheit liegt.
    Er schwieg und wartete, drehte sich träge im Nichts, von Nacht und Sternenlicht umgeben, und nach einer kurzen Pause fuhr Taurec mit seinem Bericht fort.
    „Aber der Begriff Moralischer Kode" erklärte der Botschafter der Kosmokraten, „ist irreführend - insofern man ihn im beschränkten Sinn der menschlichen Moral versteht. Es geht nicht um so abstrakte Begriffe wie Gut oder Böse. Es geht nicht darum, das Böse zu eliminieren, denn das Gute wirkt nur positiv im Vergleich. Wie soll man eine positive Entwicklung beurteilen können, wenn man nicht weiß, wie die negative Alternative aussieht? Wie kann das Gute als gut erkannt werden, wenn es keinen Maßstab gibt, mit dem man es messen kann?
    Verstehst du, Perry Rhodan? Das Böse auszulöschen, wäre gleichbedeutend mit dem Ende des Guten.
    Wer glaubt, daß der Moralische Kode diesem
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