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1223 - Voodoo-Falle Ostsee

1223 - Voodoo-Falle Ostsee

Titel: 1223 - Voodoo-Falle Ostsee
Autoren: Jason Dark
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Leiche passierte. Es hatte sie voll erwischt. Auf einer kleinen Fläche bewegte sich der Zombie torkelnd und mit nach unten gesenktem Kopf.
    Ich hoffte nicht, dass er in Flammen aufging, denn um seinen Körper herum bildeten sich schon Rauchschwaden, dann aber fiel er in sich zusammen und blieb liegen.
    Geschafft!
    Wieder ein Hindernis weniger.
    Zeit, mir selbst auf die Schulter zu klopfen hatte ich nicht.
    Jetzt musste ich mich um die Frauen kümmern.
    In diesem Augenblick passierte das, was einfach kommen musste, womit ich aber so schnell nicht gerechnet hatte.
    Der Strohhut stoppte die Maschinen. Ich hörte noch ein letztes Nachtuckern, dann war es still, bis auf den immerwährenden Angriff der Wellen, die gegen das Boot schlugen.
    »Arturo, wo bist du?«
    Der Strohhut konnte damit nur den Dicken gemeint haben.
    Der aber würde sich nicht melden, und das würde den Verdacht des Strohhuts erregen.
    Welche Möglichkeiten gab es?
    Nicht viele, aber ich wollte den Strohhut in eine Falle laufen lassen. Was dem Zombie recht war, das war mir in diesem Fall billig, und so versteckte ich mich dort, wo auch er gestanden hatte, unter dem alten Ölzeug…
    ***
    Jetzt wuchs die Spannung. Sie potenzierte sich noch mit jeder Sekunde, die verstrich. Ich wartete darauf, dass sich der Strohhut zeigte, um auch bei ihm das Überraschungsmoment ausnutzen zu können.
    Er kam, aber er war noch nicht zu sehen. Ich hörte die Schritte auf dem Deck und bekam sehr genau mit, dass sie sich in meine Richtung bewegten.
    »Arturo…?«
    Der Gerufene gab keine Antwort.
    »Verdammt, Arturo, bist du eingeschlafen, du verfluchter Hundesohn? Wehe dir.«
    Mit einem letzten Sprung setzte der Strohhut auf. Er blieb noch oberhalb des Niedergangs. Ich drehte meinen Kopf etwas nach rechts, um hinter dem Ölzeug wegpeilen zu können.
    Die Treppe war noch leer. Der Strohhut suchte auf dem Deck und hatte Arturo gefunden. Ich hörte ihn fluchen. »Verdammt, ich wusste doch, dass du wieder pennst, du Arsch. Los, steh auf, du… du…« Wieder ein Fluch, auch Geräusche, die sich anhörten wie Tritte, die gegen ein weiches Hindernis stießen.
    Dann wieder die Frage: »Arturo?«
    Mir war klar, dass der Strohhut jetzt endgültig erkannt hatte, was mit Arturo geschehen war, und der Knabe sich nicht hingelegt hatte, um ein Nickerchen zu machen.
    Wieder klangen mir die Flüche des Strohhuts entgegen. Er war misstrauisch und alarmiert worden, und er würde seine Konsequenzen daraus ziehen, das stand fest.
    Jetzt sah ich ihn.
    Er stand am Beginn des Niedergangs, und er hatte sich nicht normal hingestellt, sondern breitbeinig und leicht nach vorn gebeugt. Wie ein Ringer, der auf den Angriff seines Gegners wartet. Auch pendelte er mit dem Oberkörper hin und her, wobei der Strohhut wie festgeleimt auf seinem Kopf blieb.
    Er rief keinen weiteren Namen mehr. Er holte auch kein Blasrohr hervor, sondern griff nach einem Enterhaken, den ich zwar gesehen, aber nicht für wichtig befunden hatte. Dass er keine Dekoration war, das hatte mir jetzt der Strohhut bewiesen.
    Es war hier unten recht schummrig. Der Mann musste schon genau hinschauen, um den vernichteten Zombie zu sehen.
    Zuerst fiel ihm nichts auf, dann aber, ungefähr auf der Mitte des Niedergangs, blieb er plötzlich stehen und schüttelte den Kopf.
    Er hatte ihn gesehen.
    Er wollte schreien, zumindest ging ich davon aus, aber ich war schneller.
    Noch hinter dem Ölzeug stehend, sprach ich ihn an. »Keine Bewegung mehr, Mister!«
    Er sah mich nicht richtig, aber er sah meine Beretta, die ich aus der Lücke geschoben hatte und deren dunkles Mündungsloch genau auf ihn zeigte…
    ***
    Jane Collins wusste nicht genau, was mit ihr passiert war. Sie fand auch nicht heraus, ob sie in einem Traum gefangen war oder die Realität erlebte. Sie war mal wach, dann wieder nicht.
    Mal konnte sie sehen, dann schwamm ihr Bewusstsein wieder weg, und sie hatte das Gefühl, in einem tiefen Ozean zu versinken, aus dem sie dann wieder erwachte und in der Realität blieb.
    Und sie kam ihr ebenfalls wie ein Albtraum vor. Um sie herum war etwas völlig Fremdes. Sie fühlte sich in eine Welt hingesetzt, mit der sie nichts zu tun hatte. Es war dunkel, es gab Licht. Es wechselte sich ab, und sie hörte Stimmen sowie ein tiefes Stöhnen, das eine Frau ausgestoßen hatte.
    Allmählich drängte sich bei Jane Collins wieder die Erinnerung durch, obwohl sie sich so verdammt elend fühlte. Ihr Magen revoltierte, die Schweißausbrüche ließen sich
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