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1223 - Voodoo-Falle Ostsee

1223 - Voodoo-Falle Ostsee

Titel: 1223 - Voodoo-Falle Ostsee
Autoren: Jason Dark
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allerlei Zeug lag, vor allen Dingen zusammengerollte Taue.
    Das war okay.
    Allmählich beruhigte ich mich, auch wenn ich wieder stark zu schwitzen begann. Unter mir hörte ich Stimmen. Die Aufbauten waren mehr dem Bug zugerichtet. Der erhöhte Steuerstand war über eine Leiter zu erreichen, aber er war noch nicht besetzt.
    Ich überlegte, ob ich eingreifen sollte, als ich den Mann mit dem Strohhut kommen sah. Zusammen mit dem Kleinen, der seine Kippe über Bord warf. Der Strohhut spielte den Kapitän und Steuermann.
    Es dauerte nicht lange, bis ein Vibrieren durch den Schiffsrumpf ging, als der Motor angelassen wurde. Von Bord kam ich jetzt nicht mehr. Der Kleine allerdings, denn er löste die Taue, um dann wieder auf die Planken zu springen.
    Wir starteten.
    Rückwärts glitten wir von der Anlegestelle weg. Das Wasser am Heck schäumte auf, und ich hockte so tief geduckt wie möglich hinter meiner Kiste.
    Wenig später drehten wir. So konnten wir vorwärts aus dem Hafen gleiten und auf die offene See zufahren.
    Ich hatte es geschafft, ungesehen an Bord zu gelangen. Ob das allerdings schon der Sieg war, stand in den Sternen…
    ***
    In den folgenden beiden Minuten verhielt ich mich sehr still und beobachtete nur. Der Strohhut lenkte das Boot. Er stand in seinem Steuerstand und wurde vom indirekten Licht der Instrumente angeleuchtet. Von meiner Sichtposition aus wirkte er wie jemand, der auf der Stelle festgefroren war. Sein Blick glitt nach vorn. Er bewegte sich um keinen Millimeter von der Stelle, sondern nur im Rhythmus der Wellen, die jenseits des Hafens unser Boot erwischten.
    So ruhig war die Ostsee nicht, wie sie für mich ausgesehen hatte, aber auch nicht so wild wie ihre Schwester, die Nordsee.
    Ich hatte mich mit meiner Situation ab- und zurechtgefunden, es blieb mir schließlich nichts anderes übrig, und lauerte jetzt auf eine günstige Gelegenheit, die beiden Frauen aus ihrer Klemme befreien zu können. Es war wie im Kino, wie in einem Western, nur hingen Jane und Bella nicht an einem Marterpfahl, sondern befanden sich unter Deck und mussten dort um ihr Leben zittern.
    Der Kleine gefiel mir nicht, obwohl er so harmlos aussah und wieder einen Glimmstengel paffte. Wenn ich einen Vergleich anstellen sollte, musste ich an eine dicke Ratte denken, und so bewegte er sich auch. Er konnte nie ruhig sein. Sein Blick irrte immer wieder hin und her, er drehte auch den Kopf nach oben und bewegte sich nicht von der Stelle weg. Um ihn zu erreichen, musste ich eine kurze, aber deckungslose Strecke überwinden.
    Für mich zählte jede Minute, denn ich dachte daran, dass es den beiden Frauen mit fortschreitender Zeit immer schlechter ging. Voodoo-Rituale waren nicht eben lustig, bei vielen endeten sie im Wahnsinn oder mit dem Tod.
    Der Kleine zog erneut eine Zigarettenschachtel aus der Brusttasche seines Hemdes. Er schaute sie an, knüllte sie zusammen und schleuderte sie über Bord, weil sie leer war.
    Dann drang ein Fluch über seine Lippen. Wütend strich er die fettigen, halblangen Haare zurück, tastete in seinen Hosentaschen und fand eine noch frische Packung. Er riss die Umhüllung ab, schleuderte sie zu Boden, holte die nächste Kippe hervor, steckte sie zwischen seine Lippen, um sie anzuzünden.
    Der Wind machte ihm einen Strich durch die Rechnung.
    Zweimal wurde ihm die Flamme des Feuerzeugs ausgeblasen.
    So musste er sich wegdrehen, um sie vor dem Wind zu schützen. Zugleich bewegte er sich noch zur Seite und weg vom Niedergang mit der offenen Tür.
    Genau das war die Gelegenheit für mich.
    Er hörte mich nicht. Zudem war das Motorengeräusch zu laut.
    Er war voll und ganz mit dem Anzünden des Glimmstengels beschäftigt, und auch den Windzug der herabsausenden Waffe nahm er sicherlich so lange als normal hin, bis er im Nacken getroffen wurde.
    Den klatschenden Aufschlag hörte ich. Feuerzeug und Zigarette fielen dem Kerl aus den Händen, landeten auf den Planken, und bevor der Kleine aufschlug, fing ich ihn ab und zerrte ihn bis dicht an die Bordwand, in deren Schatten ich ihn niederdrückte.
    Ich hatte gezielt und hart zugeschlagen und es mit einem Hieb geschafft, ihn ins Reich der Bewusstlosigkeit zu schicken. Dort würde er einige Zeit bleiben.
    Ich untersuchte ihn nach Waffen. Eine Schusswaffe fand ich nicht, dafür ein tückisches Springmesser, das ich in die Ostsee schleuderte. Das erste Hindernis hatte ich überwunden und fühlte mich auch wieder einigermaßen fit.
    Zwar gefiel mir das Schwanken des
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