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1223 - Ordobans Erbe

Titel: 1223 - Ordobans Erbe
Autoren: Unbekannt
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stört mich plötzlich an ihm. Er, der so viele Jahre ein treuer Freund und Begleiter war - aus seinem runzligen Gesicht, das wie seine ganze Erscheinung eine Projektion ist, spricht eine seltsame Mischung aus Hohn und Verachtung. Ich erschrecke förmlich vor ihm.
    Sein Mund bewegt sich, und er spricht seltsame Worte.
    „So höre, Nachor von dem Loolandre, daß deine Mission gescheitert ist. Dein Weg endet hier."
    Nachor von dem Loolandre? Ich verstehe nicht, was er meint, aber ich spüre, daß es eine entscheidende Bedeutung hat...
    Plötzlich meinte Nachor, selbst in Ordobans Kokon zu schweben und auf die Saddreykaren hinabzublicken. Die gesamte Szene schien einen Sprung auf ihn zu zu machen. Ein Gefühl des Schwindels packte ihn, das sich aber sofort wieder legte, als er festen Boden unter den Füßen spürte. Vishna tauchte neben ihm auf. Es war das erste Mal, daß er seine Begleiterin während einer Erinnerungssequenz sehen konnte. Sie griff nach seinem Arm, während ihr Blick Verwirrung verriet. Unbekannte Gerüche drangen in Nachors Nase. Die Luft war warm und stickig von den Körperausdünstungen der Saddreykaren.
    „Was ist das?" stieß Nachor nervös hervor. „Was geschieht mit uns?"
    Mehrere Personen drehten sich nach ihm und Vishna um, einige lachten auf.
    „Seht nur", grölte Littotu, „Ordoban hat uns belogen. Er war doch nicht der einzige Saddreykare auf dem Loolandre. Oder kennt einer von euch diesen Typen? Und wer ist der Fremdling bei ihm?"
    Nachor begriff nichts mehr. Plötzlich war er kein Beobachter mehr, sondern Akteur.
    Scheinbar körperlich befand er sich in der Halle der Sterne, mitten unter den Saddreykaren, die von Ordoban zu einem großen Fest geladen worden waren.
    Jemand rempelte ihn an und drückte ihm einen gefüllten Becher in die Hand. Er roch an der silbrig schillernden Flüssigkeit, rümpfte die Nase und schleuderte das Gefäß von sich.
    „Nachor!" sagte die Kosmokratin neben ihm beschwörend. „Wir sind in eine Falle geraten. Ich weiß nicht, wie der Saboteur es fertiggebracht hat, aber es sieht so aus, als wären wir in der Erinnerungssequenz materialisiert."
    Nachor bekämpfte das Durcheinander seiner Gedanken. Er tastete nach vorn, in der Hoffnung, das Material der SYZZEL zu spüren. Es hätte ihm die Irrealität seines Hier seins vor Augen geführt: Aber da war nichts.
    Er sah den Zwerg, der sich ihm grinsend näherte. Noch immer sprach der blanke Hohn aus Saddreyus Blick. Der Armadaprinz wußte nicht recht, was er davon zu halten hatte.
    „Kannst du uns helfen?" fragte er zaghaft.
    Im gleichen Moment schalt er sich einen Narren. Was er erlebte, war ein manipuliertes Stück Erinnerung aus Ordobans Gedächtnis. Wie sollte eine Traumfigur ihm, einem Wesen aus Fleisch und Blut, helfen können?
    Saddreyu aber reagierte auf seine Frage. Der Bucklige blieb stehen, und die Anzeichen der Heiterkeit in den Zügen seines Gesichts vertieften sich. Er lachte meckernd.
    „Erwarte keine Hilfe, Nachor! Man hat mir gesagt/der Zeitpunkt sei gekommen, an dem der Spaß ein Ende hat. Man sagte auch, die Spielerei sei nun vorbei, und ich dürfe kein Risiko mehr eingehen." Er machte eine knappe Geste. „Sicher verstehst du das, Armadaprinz. Ich kann nicht zulassen, daß du noch stärker wirst."
     
    *
     
    Da endlich begriff Nachor.
    Mit einem Schlag wurde ihm klar, daß er keinem Traumbild gegenüber stand, keiner Figur aus ferner Vergangenheit, die Ordobans Erinnerung in seinen Geist projizierte.
    Der zu ihm sprach, war der Saddreyu von heute!
    Auf verhängnisvolle Weise hatte sich Vergangenes mit der Gegenwart vermischt.
    „Du...", stammelte der Armadaprinz, während er einen kurzen Blick zu seiner Begleiterin warf, die sich jedoch nicht rührte. „Du... hast die Mentaldepots sabotiert...!"
    „Gewiß!" krähte der Bucklige fröhlich. „Und du mußt zugeben, daß ich gute Arbeit geleistet habe. Keine einzige Mentalverbindung ist reaktiviert worden. Ordoban wird nicht erwachen, und wenn die Armada noch so viele Chronofossilien abfliegt."
    Nachor schüttelte nur den Kopf.
    „Du hast mir immer geholfen", brachte er schließlich hervor. „Die ganze Zeit hast du mir und Perry Rhodan geholfen. Und jetzt sabotierst du plötzlich alles, was wir erarbeitet haben. Warum? Was veranlaßte dich zu diesem Sinneswandel?"
    „Sinneswandel?" wiederholte der Bucklige höhnisch. „Du unterschätzt mich. Es war nie meine Absicht, Ordobans Erweckung zu dulden."
    Der Armadaprinz ballte in hilfloser
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