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1222 - Das Chronofossil

Titel: 1222 - Das Chronofossil
Autoren: Unbekannt
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ich mich von den Terranern und den Matten-Willys verabschiedet habe!"
     
    7.
     
    „Und ich sage euch, er ist trotz allem genießbar. Einen köstlicheren Fladen gibt es mit Sicherheit nirgends im ganzen Universum, und es wäre jammerschade, ihn auf seiner Heimatwelt abliefern zu müssen, ohne ihn probiert zu haben!"
    Quadrup Holstenkol warf sich in Positur, und der Fünffingerwurm in seiner Nische gab ein zufriedenes Schmatzen von sich und sandte stimulierende Impulse aus.
    Der Doppelandroide bewegte träge seinen walzenförmigen Körper und machte ein Zeichen zum Observerrobot. Die größtenteils durchsichtige Maschine näherte sich ein Stück und baute ein kleines Podest auf, auf das sie sich stellte. Reglos blieb sie dort, als warte sie auf etwas.
    „Über die Genießbarkeit Normorken Shiks gibt es keinen Zweifel", stimmte Lurz dem Urfza-Durfza zu. „Aber sieh es einmal von der moralischen Seite. Außer dir haben alle Zeitkonservierten das Stadium des Kannibalismus längst hinter sich gelassen. Es wundert mich, daß der Herr der Elemente ein solches Subjekt wie dich überhaupt in eine Nullsphäre schickte. Friß doch deinen Fünffingerwurm, der nichts anderes zu tun weiß als häßliche Geräusche von sich zu geben und an deinem Nabel herumzuschmarotzen. Wir werden darauf achten, daß du keine krummen Gedanken ausführst."
    „Auch nicht, wenn Normorken sich in einer Nullzeitsphäre befindet, falls wir jemals wieder welche haben werden?"
    „Auch dann nicht!"
    Ein telepathischer Ruf des Anführers der Zeitkonservierten lenkte ihre Aufmerksamkeit auf die Bildschirme. VERSTÄRKER hatte sich in Bewegung gesetzt. Das planetengroße Schiff verließ seinen Aufenthaltsort und beschleunigte mit unvorstellbar großen Werten.
    Es wurde immer schneller, und nach ein paar Sekunden zeigten die Anlagen an, daß noch einmal der Pedotransmitter in der Nähe der Zentrale in Aktion getreten war. Stalion Dove kehrte zurück und kam wenig später herein. Er bestieg eines der Bodenfahrzeuge, die sie aus Sragjakryhs Bereich zurückgeholt hatten, und fuhr quer durch die Zentrale, bis er Lurz und den Observerrobot erreicht hatte.
    „Wann geht es los?" erkundigte er sich.
    „Was geht los?" knurrte Quaddy. „Du siehst doch, daß wir unterwegs sind."
    An dem Observerrobot blinkte ein milchiges Licht.
    „Ich glaube, jetzt", stellte Lurz fest. „Seid alle still und bewegt euch nicht!"
    Die knapp einen Meter hohe Maschine mit der durchsichtigen Außenhülle begann sanft zu glühen. Die mechanischen Teile in ihrem Innern, die größtenteils ebenfalls durchsichtig waren, wurden noch transparenter, bis man an mehreren Stellen völlig durch den Roboter durchsehen konnte. Die Vorgänge in seinem künstlichen Körper wurden immer deutlicher, und Stalion Dove konnte sich nicht verkneifen, einen Kommentar dazu abzugeben.
    „Sieht aus, als würde Quaddy seinen Wurm verschlingen!"
    Lurz bewegte sich warnend, und der Oxtorner wartete mit angehaltenem Atem auf das, was kommen würde. Genaues wußte er selbst nicht, aber er hatte vor dem Angriff Kazzenkatts ein paar Bemerkungen belauscht, die zwischen Lurz und dem Roboter gefallen waren. Er vermutete lediglich etwas, aber es war so unwahrscheinlich, daß er es kaum glauben mochte.
    Nach einer halben Stunde Standardzeit - VERSTÄRKER hatte in dieser Zeit die Hundertsonnenwelt weit hinter sich gelassen und bereitete sich auf den ersten Hypersprung durch den intergalaktischen Leerraum vor - schien der Vorgang abgeschlossen.
    „Das war's dann", sagte Lurz.
    Alle starrten auf den Observerrobot. Er hatte eine durchgehend milchig weiße Färbung angenommen, und die Ecken und Kanten seines Aufbaus waren verschwunden. Er stieg gelenkig vom Podest herab.
    „Faßt mich nur an", sagte er. „Es war zu erwarten. Die lange Zeit in der Nullzeitsphäre hat die Metamorphose nur verzögern, aber nicht verhindern können.
    Stalion Dove griff zu. Ein bißchen unsanft, denn der Observerrobot stieß einen Schmerzensschrei aus.
    „Vorsichtig!" warnte Lurz. „Ganz vorsichtig!"
    Der Oxtorner wurde blaß. Was er in den Händen hatte, waren keine Metallteile, sondern der Körper eines lebenden Wesens. Also hatte er doch richtig vermutet.
    Ein Raunen kam auf. Die Zeitkonservierten eilten herbei, und jeder befühlte den Roboter.
    „Ist er genießbar?" erkundigte Quaddy sich.
    An der milchigen Vorderseite des Wesens öffnete sich eine Klappe. Eine Art Fladen kam heraus, und der Roboter nahm ihn und reichte ihn dem
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