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1222 - Das Chronofossil

Titel: 1222 - Das Chronofossil
Autoren: Unbekannt
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solange an ihm, bis der Posbi ihm folgte.
    „Er wird das schon noch fertig bringen, so einen alten Schrotthaufen von der Stelle zu bewegen", erklärte er der Maschine. „Wenn du schön artig bist, dann wird er dich reinigen.
    Aber zunächst sage mich, wie es deinem Plasma geht. Was kann er für es tun? Ist es völlig vom Haß befreit?"
    „Selbstverständlich", sagte der Posbi. „Der Einfluß Kazzenkatts ist vollständig verschwunden. Es gibt keinen einzigen Posbi mehr, der noch nach dem wahren Leben fragt!"
    „Bist du das wahre Leben?" wollte Russelwussel wissen.
    Der Roboter hielt in seinen Bewegungen inne, mit denen er dem Matten-Willy folgte.
    „Die Frage ist berechtigt", sagte die positronischbiologische Maschine. „Bin ich das wahre Leben? Nein, ich glaube nicht. Ich bin ein gewöhnlicher Posbi. Oder bin ich auf dem Weg zum wahren Leben?"
    Er ist verwirrt, dachte Russelwussel über sich selbst und über den Roboter. Er überlegte und beratschlagte, was er tun konnte. Er ahnte irgendwie, daß er dem Posbi helfen mußte. Er wußte nur nicht wie.
    „Laß mich etwas für dich tun", sagte die Maschine plötzlich. „Ich spüre in mir das Verlangen, dir und deinen Artgenossen all die Aufmerksamkeiten zu vergelten, die ihr uns in der Vergangenheit zukommen ließt. Sage mir, Woran es dir mangelt, ich werde es dir sofort besorgen!"
    Russelwussel war zunächst zusammengezuckt. Dann versteifte er sich und warf sich gegen den Roboter. Aber so sehr er auch zerrte, es war wirklich eine Maschine Und kein Matten-Willy, der sich als Posbis „verkleidet" hatte.
    „Hilfe!" ächzte Russelwussel. „Man will ihm an den Willy! Die Roboter sind verrückt geworden!"
    Er wandte sich ab, bildete ein Dutzend Pseudopodien aus und raste wie gestört in die Ebene hinaus.
     
    *
     
    „Ich bin traurig", erklärte der eckige Posbi, als er die wild gestikulierende Gruppe der Matten-Willys erreichte. Sofort wandte sich einer von ihnen der Maschine zu und fixierte sie aus vier Augen, die sich in seiner Oberfläche bildeten.
    „Noch einer", ächzte er. „Ich müßte nicht Erewan heißen, wenn mir dein Verhalten nicht verdächtig vorkäme. Warum bist du traurig?"
    „Ich weiß es nicht", erklärte der Posbi. „Vielleicht liegt es daran, daß ich mir unnütz vorkomme. Das Zentralplasma hat mich bisher mit keiner neuen Aufgabe betraut. Das macht mich ganz krank. Ich bin ein fleißiger und gewissenhafter Posbi. Man kann mich für jede Aufgabe haben!"
    Erewan bildete einen Buckel aus, der seine Augen verdeckte. Die Matten-Willys begannen miteinander zu tuscheln. Sie debattierten erregt, und der Roboter, der aufgrund seiner hochempfindlichen Sensoren jedes Wort verstand, wandte sich ab und tat, als hörte er nichts.
    „Ich sage euch, es steckt Haßplasma in ihm", hauchte Erewan. „Er versucht es zu verbergen, und dadurch kommt es zu einer Überreaktion. Er benimmt sich wie... wie ein..."
    „Wie ein Matten-Willy", fiel einer der anderen ein.
    „Genau so!"
    „Und was sollen wir tun?"
    „Wir müssen darauf eingehen. Sonst tötet er uns vielleicht gleich. Im anderen Fall warten wir auf die günstigste Gelegenheit zum Absetzen!"
    „Ich habe Angst!"
    „Still. Tu das, was ich auch tue. Tut es alle!"
    Er wandte sich wieder dem Posbi zu.
    „Ich hätte da eine Aufgabe für dich", sagte Erewan. „Du könntest für uns eine Grube ausheben, so lang wie du, so breit wie du und fünfmal so tief wie du dick bist!"
    „Gern", sagte der Posbi erfreut. „Ich tue alles, was ihr verlangt Ganz im Gegenteil. Ich bin froh, euch zu Diensten sein zu können."
    „O je!" machte einer der Matten-Willys. Erewan warf ihm einen warnenden Stielaugenblick zu.
    „Komm, ich zeige dir die Stelle!" Sie setzten sich in Richtung auf den Sitz der Zentralpositronik in Bewegung. Erewan dachte, daß es das beste war, wenn sie den Posbi so tief eingruben, daß er viel Zeit brauchte, um sich zu befreien. Inzwischen würden sie Hilfe holen und den Haßposbi verhaften lassen.
    Erewan war erregt. Zunächst hatte es danach ausgesehen, daß das Haßplasma vollständig verschwunden war. Jetzt machte es nicht den Eindruck.
    Als sie etwa drei Kilometer zurückgelegt hatten, sahen sie einen Matten-Willy, der durch die Ebene raste und mit mehreren Tentakeln winkte. Er kam herbei, und Erewan erkannte Russelwussel, den tapferen Willy. Russelwussel hatte seinen Körper zu einem Pfeil geformt und schnellte sich heran.
    „Es ist schrecklich", keuchte der Matten-Willy. „Ein Posbi
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