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122 - Der Geisterwolf

122 - Der Geisterwolf

Titel: 122 - Der Geisterwolf
Autoren: A.F.Morland
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andere Frauen gehabt hatte, störte sie nicht. Auch sie ging nicht unerfahren in die Ehe, also hatten sie sich beide nichts vorzuwerfen.
    Außerdem war das alles passiert, bevor sie sich kennengelernt hatten, Matthew trat hinter das blonde Mädchen. Er schlang seine Arme um ihre Mitte und küßte ihren nackten Hals.
    Sofort durchrieselte sie wieder ein wohliger Schauer, Sie seufzte schwer, »Bitte, Matthew, nicht jetzt…«
    »Hat es dir gefallen?« fragte er leise. Kitzelnd strich sein Atem über ihr Ohr. Sie war nahe daran, den Verstand zu verlieren.
    »Sehr«, flüsterte sie. »Aber nun laß uns nach unten gehen.«
    »War ich gut?«
    »Du warst himmlisch.«
    »Dann laß uns doch hierbleiben und es noch mal tun«, schlug er vor.
    »Wir kommen gleich nach der Mitternachtsüberraschung hierher zurück.«
    »Die blöde Mitternachtsüberraschung.«
    »Ich habe Karen Tomlinson versprochen, daß ich da bin, wenn’s losgeht.«
    »Ach was.«
    »Karen ist meine Freundin, die beste, die ich habe. Ich möchte sie nicht vergrämen«, sagte Daliah.
    »Sie müßte für diese Dinge mehr Verständnis haben.«
    »Das hat sie«, sagte Daliah. »Aber was ich verspreche, pflege ich auch zu halten.«
    Er ließ sie los. »Na schön, wir gehen hinunter, aber nach der Mitternachtsüberraschung ziehen wir uns wieder zurück.«
    Daliah Andrews kicherte. »Ich nehme dich beim Wort.«
    Sie verließen den Raum, in dem sie sich geliebt hatten und es später nochmals tun wollten. Weder Daliah noch Matthew sah den monströsen Schatten, der sich plötzlich an der Balkontür abzeichnete.
    Das Pärchen eilte den Flur entlang, in dem die Ahnengalerie der Farringtons hing. Eine Pranke schoß vor und zertrümmerte das Glas der Balkontür.
    Daliah hatte ein feines Gehör. Sie hörte das Klirren und blieb stehen.
    »Was war das, Matthew?«
    Er schüttelte den Kopf, war jetzt wieder ganz Harlekin - mit einer etwas verwischten Schminke.
    »Ich habe nichts gehört«, sagte er.
    »Glas ging kaputt - in einem der Zimmer.«
    Matthew Stevenson grinste breit. »Wir sind vermutlich nicht die einzigen, denen die glorreiche Idee kam, sich zurückzuziehen.« Er schob den glänzenden Ärmel seines Kostüms hoch und sah auf die Uhr. »Nur noch zwei Minuten,«
    Sie eilten weiter.
    Und der Werwolf trat aus ihrem Zimmer!
    ***
    Im Festsaal lehnte Karen Tomlinson an ihrem Kavalier, Sie blinzelte Daliah verständnisinnig zu.
    »Da seid ihr ja. Es geht gleich los«, sagte Karen. Ein Monster drängte sich an ihr vorbei. Sie fürchtete sich nicht vor dem Ungeheuer, obwohl es grauenerregend aussah. Kopfschüttelnd bemerkte sie: »Das ist bereits der vierte Werwolf, den ich sehe. Manche Leute sind sehr einfallslos.«
    Lord Delbert Farrington erschien auf einem kleinen Podium, ein schlanker, gutaussehender Mann in den besten Jahren - heute als texanischer Ölmillionär mit Stetson, kariertem Hemd, Jeans und hochhackigen Stiefeln aus braunem Schweinsleder.
    Ein frenetischer Applaus brandete ihm entgegen. Er nahm ihn mit einem dankbaren Lächeln an. Als das Klatschen nicht verstummen wollte, hob er die Hände, und allmählich verebbte der Beifall.
    »Meine lieben Freunde!« begann Lord Delbert mit kräftiger Stimme. Man konnte ihn überall im Saal hören. »Ich freue mich sehr, daß Sie meiner Einladung wieder so zahlreich Folge geleistet haben. Dieser Maskenball nach Weihnachten, zum Ausklang des Jahres, wird mehr und mehr zu einer Institution, wie man mir versichert. Ich bin sehr glücklich, daß sich dieses Fest bei Ihnen so großer Beliebtheit erfreut, und solange sich das nicht ändert, wird es jedes Jahr wieder diesen Maskenball geben.«
    Applaus…
    »Lassen Sie mich Ihnen sagen, daß wieder einige sehr schöne Masken unter uns sind. Wir werden später die drei originellsten von einer Jury auswählen lassen und prämieren. Doch auch jenen, die heute nacht keinen Preis erringen werden, möchte ich für die Mühe danken, die sie sich gemacht haben, um dazu beizutragen, daß dieses Fest zum buntesten und verrücktesten Ereignis des Jahres wird.«
    Alle klatschten wieder.
    »Sie warten nun sicher schon alle gespannt auf die Mitternachtsüberraschung«, fuhr Lord Delbert mit seiner Rede fort. »Ehrlich gesagt, es wird immer schwieriger, Ihnen etwas zu bieten, das noch nicht da war, aber zum Glück habe ich ein ganzes Jahr lang Zeit, mir etwas auszudenken. Sollte einem von Ihnen eine tolle, lustige Idee kommen, bitte ich, sie mir nicht vorzuenthalten. Schließlich ist dies nicht
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