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1208 - Leichenwelten

1208 - Leichenwelten

Titel: 1208 - Leichenwelten
Autoren: Jason Dark
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und meine Augen weiteten sich. Mein Freund brauchte das Geschoss erst gar nicht zu reinigen, wir wussten auch so Bescheid.
    »Silber, John!«
    »Geweihtes…«
    Er erhob sich. »Davon gehe ich auch aus.« Dann schaute er mich an.
    »Und nun?«
    »Können wir raten. Es war jemand hier, der gegen die Zombies gekämpft hat. Möglicherweise auch gegen Goya, obwohl er mit ihm noch Kaffee getrunken hat. Dann kam es zur Eskalation.«
    »Und wer außer uns schießt noch mit geweihten Silberkugeln?«
    »Bill Conolly.«
    Suko nickte. »Ausgezeichnet. Eine Ausstellung wie diese könnte Bill interessieren.«
    »Vergiss Jane Collins nicht.«
    Suko legte den Kopf schief. »Schaut sie sich die Fotos von Leichen an?«
    »Ruf sie an.«
    »Nein, erst Bill.«
    Ich holte das Handy hervor. Alle wichtigen Nummern hatte ich gespeichert, auch die von Bill.
    Er selbst war es, der abhob.
    Ich meldete mich erst gar nicht, denn ich wollte keine Zeit verlieren, und unterbrach die Verbindung noch im gleichen Moment.
    »Nun Jane«, sagte Suko.
    Auch ihm war die Spannung anzumerken. Es gab praktisch nur noch die eine Möglichkeit, denn außer uns beiden besaßen keine anderen Menschen hier in London mit geweihten Silberkugeln geladene Waffen.
    Und es war unwahrscheinlich, dass Aristide Goya seine eigenen Zombies auf diese radikale Art und Weise erledigt hatte.
    Ich bekam die Verbindung, aber nicht Jane Collins ging an den Apparat, sondern Lady Sarah.
    »John, das ist aber eine Überraschung! Du hast ja lange nicht mehr angerufen. Was kann ich für dich tun?«
    »Sei mir nicht böse, Sarah, aber im Moment geht es mir mehr um Jane.«
    »Kann ich verstehen. Sie ist auch jünger.« Die Horror-Oma nahm es von der humoristischen Seite.
    »Ich muss sie nur etwas fragen. Bitte, gib sie mir.«
    »Jane ist nicht da.«
    »Oh.« Ich schluckte. Mein Herz schlug plötzlich schneller.
    »Wo kann ich sie denn finden?«
    »Das darf man gar nicht laut sagen, Junge. Sie wollte zu einer Ausstellung, die Leichenwelten heißt. Dort werden nur Fotos von Toten hingehängt und…«
    »Danke, Sarah, das reicht. Dann rufe ich später noch mal an.«
    Ich ließ sie nicht mehr zu Wort kommen und steckte das ausgeschaltete Handy in die Tasche.
    »Also Jane«, sagte Suko mit tonloser Stimme. »Und wo steckt sie jetzt?«
    Darauf wusste keiner von uns eine Antwort. Uns blieb nur das Schulterzucken, wobei Suko zur offenen Tür schaute und mit leiser Stimme meinte: »Ich kann mir nicht helfen, aber ich werde das Gefühl einfach nicht los, dass sie noch in der Nähe ist.«
    »Aber wir haben alles durchsucht.«
    »Moment, John. Hat dieser Aufpasser nicht von einem Keller gesprochen, den es hier noch gibt?«
    »Genau.« Jetzt fiel es mir auch wieder ein.
    »Okay, dann suchen wir ihn.«
    Es hatte sich ein Hoffnungsschimmer aufgetan. Wieder mal war ein Punkt erreicht, an dem wir keine Sekunde verlieren wollten. Ich beschäftigte mich gedanklich noch immer mit Jane Collins. Es war kaum zu fassen, dass sie ebenfalls die Ausstellung besucht hatte und in den Schlamassel hineingeraten war.
    Warum war das passiert? Hatte Jane Verdacht geschöpft? War sie wegen Goya gekommen, um ihn zu überführen? Hatte sie vielleicht gewusst, dass hier nicht nur die Bilder von Toten ausgestellt waren, sondern es auch noch Zombies gab? Das alles war möglich. Und wenn eine meiner Annahmen zutraf, dann fragte ich mich, warum sie auf eigene Faust losgegangen war und mich nicht informiert hatte. Auf der anderen Seite hatte sich Lady Sarahs Antwort angehört, als hätte Jane die Ausstellung aus rein privatem Interesse besucht.
    Jedenfalls mussten, wir die beiden Leichen zunächst hier im Raum lassen. Wir würden uns später um sie kümmern und für einen Abtransport sorgen.
    Wir hatten uns schon der Tür zugedreht, als wir plötzlich das Zuschlagen einer anderen Tür hörten.
    Für einen winzigen Moment schauten wir uns an. Dann huschten wir beide in den Gang hinein. Zur linken Seite hin war er leer, rechts allerdings nicht.
    Die Gestalt schlich an der Wand entlang. Im schlechten Licht war sie nicht richtig zu erkennen, aber ihre Bewegungen waren alles andere als normal. Die Gestalt hatte Mühe, sich auf den Beinen zu halten, die Füße schlurften über den Boden. Der Kopf bewegte sich wackelnd hin und her, und manchmal schleifte er sogar an der Wand entlang.
    Da sie auf uns zukam, verhielten wir uns völlig still. Aber wir stellten fest, dass wir es mit einer Frau zu tun hatten. Ihr Kopf sah irgendwie wild aus,
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