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1202 - So enden sie alle

1202 - So enden sie alle

Titel: 1202 - So enden sie alle
Autoren: Jason Dark
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Operation Ikarus.
    Sehr passend, wie ich fand. Schon in der Antike hatten die Menschen den Traum vom Fliegen geträumt. Die Geschichte von Dädalus und seinem Sohn Ikarus war bekannt.
    Die beiden waren vom König Minos gefangen ge nommen worden, um das Labyrinth für den Minotaurus zu bauen. Aber der Baumeister Dädalus suchte nach einem Ausweg, um von der Insel zu entkommen. Er konstruierte ein Fluggerät, mit dem er und sein Sohn Ikarus von der Insel flohen. Sie schafften es zwar, doch sie stürzten ins Meer. Dicht neben der Insel Ikaria.
    Sie hatten nicht damit gerechnet, auf dem Flug der Sonne so nahe zu kommen, und deren Strahlen hatte den Leim zwischen den Flügeln geschmolzen.
    Auch Carlotta konnte fliegen. Nur auf eine andere Art und Weise. Hervorgerufen durch die Gentechnologie, deren Einsatz mehr als diskutabel war. Ich hatte Carlotta aus der Nähe erlebt und war aus dem Staunen nicht herausgekommen. Ich war ebenfalls über ihre Lockerheit und Fröhlichkeit verwundert gewesen. Sie war richtig locker gewesen und nahm ihr Schicksal ohne zu murren hin.
    Manchmal hatte ich Laute von ihr gehört, die mich schon an das Schreien eines Vogels erinnert hatten.
    Ich ließ die Männer mit ihrer Beute nicht aus den Augen.
    Auch jetzt waren sie auf Sicherheit bedacht, und sie dachten wieder an mich, denn sie sprachen über meine Existenz.
    Ich verstand nur Wortfetzen. Worte wie Beschützer… Bewacher… Spion… Zeuge fielen am meisten. Wenn sie mich entdecken würden, gab es Kugeln, das lag auf der Hand.
    Deshalb durfte ich mich nicht erwischen lassen. So vorsichtig wie möglich zog ich mich tief geduckt zurück.
    Ich hörte sie nur noch. Dann entfernte sich auch der Klang ihrer Stimmen, und um mich herum wurde es wieder still.
    Ich atmete tief durch und fragte mich, ob ich verloren oder gewonnen hatte.
    ***
    Man sagt, dass das Gewehr die Braut des Soldaten ist, und so ähnlich wirkte auch die Maschinenpistole in den Händen des Killers, der auch ohne Waffe allein durch sein Aussehen eine gewisse Angst hervorrief.
    Wahrscheinlich war es irgendwann mal durch Filme so gekommen, dass dort die Killer stets dunkle Kleidung trugen, und das passte hier ebenfalls. Babur hatte sich danach gerichtet, und Maxine Wells, die ihn fassungslos anstarrte, weil sie sein Nahen nicht gehört hatte, wurde wieder an die Szene in ihrer Küche erinnert, als der Killer Rosy und sie hatte töten wollen. Es hätte ihm nichts ausgemacht, einem Kind eine Kugel in den Kopf zu jagen. Weshalb sollte es jetzt anders sein?
    Nur wollte es Maxine nicht in den Kopf, dass ein Mensch so grausam sein konnte.
    War das ein Mensch mit Gefühlen?
    Sie riskierte einen Blick in die Augen des Killers und wusste, dass er nur äußerlich einem Menschen glich. Im Innern war er ein Roboter, trainiert und programmiert auf den nackten Erfolg, und dabei spielte die Menschlichkeit keine Rolle. Egal, ob Kind, Frau oder Mann, er würde rücksichtslos vorgehen.
    Maxine blickte auch in die Mündung der Waffe. Ein recht kleines Loch, dunkel, aber darin lauerte der Tod, und er würde zuschlagen, wenn sie auch nur den Finger falsch bewegte.
    Bisher hatte die Mündung auf ihren Oberkörper gezielt. Ohne dass Babur einen Befehl erhalten hätte, hob er die Waffe etwas an und zielte jetzt auf ihre Stirn.
    Sein Mund verzog sich dabei zu einem Lächeln. Freude war darin nicht zu lesen. Er sagte nichts, denn der eigentliche Chef war Professor Kevin Elax, der hinter seinem bombastischen Schreibtisch in dem mit Plüschmöbeln ausstaffierten Zimmer hockte und alles unter Kontrolle hielt.
    Auf ihn hörte der Killer bedingungslos. Er war dessen Chef.
    Wenn er das Sterben anordnete, sorgte Babur dafür, dass es in die Tat umgesetzt wurde.
    Die Tierärztin rechnete damit, dass er den entsprechenden Befehl geben würde, doch das passierte nicht. Zumindest nicht sofort. Er wandte sich an den ebenfalls reglos dastehenden Suko und meinte in Wirklichkeit Maxine.
    »Ich nehme doch an, dass Sie als Polizist bewaffnet sind. Und deshalb möchte ich, dass Sie Ihre Waffe jetzt behutsam vorziehen und auf meinen Tisch legen. Wenn nicht, wird Babur der Frau den Kopf zerschießen.«
    »Ich habe verstanden«, murmelte Suko.
    Professor Elax hatte Spaß. Er rieb seine sehr langen Hände zusammen, die schon Ähnlicheit mit denen einer Frau aufwiesen. Sie waren wirklich feingliedrig wie Künstlerhände, und sie waren das glatte Gegenteil von dem, was der übrige Körper darstellte.
    Der Wissenschaftler, der sich
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