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12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp)

12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp)

Titel: 12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp)
Autoren: Janet Evanovich
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Julie.
    »Ja. Ich habe gerade mit ihr telefoniert. Sie war total happy, dass mir nichts passiert ist. Sie und mein Dad fliegen her, um mich abzuholen. Sie hat mir verboten, mich allein ins Flugzeug zu setzen. Und Tank soll mich nicht aus den Augen lassen.« Julie grinste. »Sie ist ein bisschen überfürsorglich.«
    Ich zog Morelli in eine stille Ecke des Flurs. »Hat sie Scrog getötet?«
    »Er war nicht tot, als er nach draußen getragen wurde. Ich sage es nur ungern, aber du riechst nicht gerade angenehm.«
    »Ich habe mich übergeben.«
    »Das erklärt alles.«
    Melvin Pickle war total aufgekratzt. Stocksteif saß er auf dem Kunstledersofa im Kautionsbüro, die Hände zu Fäusten geballt im Schoß. Das Haar war geschnitten und gekämmt, die Schuhe geputzt, die schlecht sitzenden Kleider frisch gereinigt und gebügelt. Es war Montag, und er hatte einen Termin bei Gericht. Und er war mit einem Arbeitsnachweis von Connie und einem Entschuldigungsschreiben an das Kino ausgerüstet.
    Ich war dazu auserkoren, Melvin zum Gericht zu fahren und sicherzustellen, dass er die Nervenprobe durchstehen würde und nicht zwischendurch absprang. Ich hatte meine übliche Gerichtskleidung an, schwarze Pumps, schwarzer Hosenanzug und weißes Tanktop. Melvin war als Erster dran, und mit etwas Glück hatten wir die Sache bis Mittag hinter uns gebracht.
    »Joyce hat die ganze Prämie für die Festnahme von Lonnie Johnson eingesackt, oder?«, fragte ich Connie.
    »Mir hat das Herz geblutet, als ich ihr das viele Geld geben musste«, sagte Connie.
    Lula saß neben Pickle auf dem Sofa. »Sie hätte wenigstens mit dir teilen können. Du warst schließlich diejenige, die Johnson in die Luft gejagt hat. Ohne dich hätte sie ihn niemals gekriegt.«
    »Beschäftigen wir sie weiter?«, fragte ich und wusste die schreckliche Antwort bereits.
    »Und ob wir sie weiter beschäftigen!«, brüllte Vinnie aus seinem Büro. »Sie hat zwei dicke Fische an Land gezogen, mit hohen Kautionen. Zwei! Habt ihr verstanden?«
    »Ach, das Leben ist so ungerecht«, sagte ich zu Connie.
    »Ich bin furchtbar nervös«, sagte Pickle. »Ich will nicht ins Gefängnis.«
    »Sie müssen nicht ins Gefängnis«, sagte Lula. »Und wenn doch, dann bestimmt nicht für lange. Wie viel kann so ein kleiner verschüchterter Perversling wie Sie schon aufgebrummt bekommen? Und wenn Sie wieder rauskommen, suchen wir eine Wohnung für Sie, damit Sie nicht mehr bei Ihrer Mutter leben müssen. Jetzt, wo Sie einen Job hier bei uns haben, können Sie es sich leisten, auszuziehen.«
    »Wir müssen los«, sagte ich zu Pickle. »Wir dürfen uns nicht verspäten.«
    Connie übergab mir zwei Akten. »Neue NVGler«, sagte sie. »Nichts Aufregendes. Ein Mann, der seine Frau schlägt, und eine Autodieb.«
    Ich schob die Akten in meine Umhängetasche. Vielleicht würde ich sie mir morgen angucken, vielleicht auch gar nicht. Vielleicht brauchte ich einen neuen Job. Das Problem war nur, dass ich Letzteres erst kürzlich ausprobiert hatte, und es war nicht gut gelaufen. Aber vielleicht hatte ich auch nur die falsche Richtung eingeschlagen. Diesmal würde ich mir einen Plan zurechtlegen. Ein Geschäft eröffnen. Das wäre doch mal was Neues, oder?
    »Du guckst so komisch«, sagte Lula zu mir. »Als würdest du dich gleich ins Auto setzen und bis Hawaii durchfahren.«
    Ich glitt mit dem Mini an den Straßenrand vor dem Kautionsbüro und fiel in Pickles Lachen ein.
    »Zehn Tage Gemeinschaftsdienst«, sagte Pickle jetzt zum hundertsten Mal. »Ich kann sie an den Wochenenden ableisten. Und wahrscheinlich macht es auch noch Spaß. Vielleicht kann ich in einem Altersheim arbeiten oder in einem Tierheim. Ich kann es kaum erwarten, Lula und Connie die gute Nachricht zu überbringen.«
    Ich freute mich für Melvin Pickle, ehrlich. Er hatte sich doch als ziemlich netter Kerl erwiesen. Und wer holt sich im Kino nicht gelegentlich schon mal einen runter? Ich habe es noch nie ausprobiert, aber ich möchte mir kein Urteil darüber erlauben.
    Ich setzte Pickle an der Tür ab und fuhr zwei Straßen weiter zu Giovichinni‘s Market und kaufte einen Blumenstrauß. Es war fast Mittag. Ranger sollte heute Morgen aus dem Krankenhaus entlassen werden, also musste er jetzt bereits zu Hause sein, in der Privatwohnung seiner Firma RangeMan. Morelli hatte Scrogs Computer und Notizbuch als Beweis mitgenommen. In meinem Kofferraum und auf dem Rücksitz lagen Rangers Computer und diverse Büromaschinen.
    Ich öffnete die
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