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12 – Das Raetsel von Chail

12 – Das Raetsel von Chail

Titel: 12 – Das Raetsel von Chail
Autoren: Atlan
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Freunde von mir!«
    »Das werde ich. Viel Glück, Maton!«
    Lautlos wie ein Schatten verschwand der Chailide.
    Atlan wartete noch einen Moment, dann ging er nach nebenan und weckte Wajsto Kolsch. Schlaftrunken fuhr der Magnide im Bett hoch. »Was ist?«, brummte er unwillig.
    »Crusok trachtet uns nach dem Leben. Er hat Maton als Mörder gedungen, doch glücklicherweise hat der Chailide den Auftrag nur zum Schein angenommen. Er war vor wenigen Minuten in meinem Zimmer und hat mich gewarnt. Wir müssen aus Syrgan verschwinden.«
    »Jetzt gleich?«
    »Ja.«
    Mit einer Verwünschung sprang der Hüne von seinem einfachen Lager.
    »Mach dich fertig«, sagte Atlan. »Und vergiss deinen Raumanzug nicht. Ich werde Bjo informieren.«
    »Wohin gehen wir?«, wollte der Solaner wissen.
    »Das wird sich zeigen!«
    Atlan verließ den Raum. Auf dem Gang traf er auf Snowar, der ein brennendes Öllicht in der Hand hielt. Der Arkonide blies die Lampe aus.
    »Was geht hier vor?«, fragte der Tuchmacher verständnislos. »Warum löscht du das Licht? Warum bist du auf? Was ist das für ein Lärm?«
    »Wir müssen fliehen. Crusok will uns ermorden lassen.«
    »Woher weißt du das?«
    »Von Maton. Er hat mich gewarnt.«
    »Wo wollt ihr hin?«
    »Ich weiß es noch nicht, nur erst einmal weg aus der Stadt. Alles weitere wird sich finden.«
    »Ich komme mit und helfe euch«, rief Snowar spontan.
    »Und was wird aus Elgin und den Kindern?«
    »Ihnen geschieht nichts, die Nachbarn werden sich um sie kümmern.«
    »Ein solches Opfer kann ich nicht annehmen, Snowar.«
    »Ihr habt mir geholfen, ich helfe euch.« Voller Tatendrang fuhr der Chailide fort: »Es ist gut, dass ich die ausgeliehenen Tiere noch nicht zurückgebracht habe. Wir nehmen die Murlen. Packt ihr eure Sachen, ich kümmere mich um Proviant und Wasser. Und ich werde Elgin Bescheid sagen.«
    Er entfernte sich und verschwand hinter einer Tür. Das Stimmengewirr musste den Katzer geweckt haben. Er trat auf den Flur und erblickte den Arkoniden im schwachen Schein der Sterne.
    »Ist etwas passiert?«
    »Wir müssen Syrgan verlassen. Mach dich reisefertig.«
    Breiskoll nickte und kehrte ins Zimmer zurück. Auch Atlan verschwand noch einmal in seiner Kammer. Den Raumanzug locker über die Schulter gelegt, erschien er wieder auf dem Gang. Die beiden Solaner warteten bereits.
    »Kommt mit nach unten. Snowar will uns begleiten. Wir nehmen die Murlen.«
    »Ausgerechnet die störrischen Vierbeiner«, stöhnte Wajsto Kolsch. »Mir bleibt auch nichts erspart.«
    Der Katzer grinste, sagte aber nichts. Gemeinsam gingen sie ins Erdgeschoss hinab und tasteten sich zum Hinterausgang vor.
    Die Umrisse der Tiere und Snowars Gestalt hoben sich undeutlich vom dunklen Hintergrund ab. Die Nacht war angenehm mild, die Luft roch frisch und würzig. Hinter keinem Fenster brannte Licht, Syrgan lag in tiefem Schlaf.
    »Ich bin gleich soweit«, raunte der Tuchmacher. Er nahm den Männern ihr Gepäck ab, das vornehmlich aus den Raumanzügen bestand, und schnallte es auf ein Packtier.
    »Wartet noch einen Augenblick, ich will mich nur vergewissern, dass uns niemand auflauert«, flüsterte Atlan.
    Er hatte seinen Paralysator zur Hand genommen und schlich davon. Seine Umrisse verschmolzen mit der Dunkelheit. Ein lautes Geräusch zerriss die Stille der Nacht, als Atlan das knarrende Hoftor öffnete. Argwöhnisch sahen sich die Solaner um, doch niemand schien etwas gehört zu haben.
    Wenig später kehrte der Arkonide zurück. Er hatte die Waffe weggesteckt.
    »Alles in Ordnung!«
    »Ich denke, es ist besser, wenn wir nicht gleich losreiten, sondern die Tiere erst ein Stück vom Haus wegführen«, meinte Snowar.
    »Einverstanden!«
    Jeder nahm ein Murl am Zügel, der Tuchmacher übernahm auch noch das Packtier und ging voraus. Der weiche Boden verschluckte den Hufschlag der Hornträger fast völlig.
    Nachdem sie zu Fuß etwa einen Kilometer zurückgelegt hatten und sich auf freiem Feld befanden, gab Atlan das Zeichen aufzusitzen. Diesmal hatte auch Kolsch keine Schwierigkeiten sich auf den Rücken des struppigen Vierbeiners zu schwingen.
    Nachdenklich blickte der Aktivatorträger auf die schlafende Stadt. Sie hatten in Syrgan einiges erlebt, Freunde gefunden und auch manches in Erfahrung gebracht, aber das Geheimnis des Planeten hatten sie trotz erkennbarer Fortschritte nicht enträtseln können. Würde ihnen das überhaupt gelingen?
    Rein mechanisch sah er auf den Zeitmesser. Mitternacht war längst vorüber – man
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