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1199 - In den Klauen des Ghouls

1199 - In den Klauen des Ghouls

Titel: 1199 - In den Klauen des Ghouls
Autoren: Jason Dark
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und nichts bleibt wie es ist. Dahinten ist ein völliges Durcheinander. Mich stört es nicht.«
    »Sie wohnen da auch nicht.«
    »Nein, aber eine Etage höher.«
    »Was Besseres kann einem ja nicht passieren.«
    »Richtig.«
    Glenda runzelte die Stirn. »Lebt diese Betty Brown allein in ihrem Haus?«
    »Ja, ich denke schon. Zumindest habe ich nie einen Kerl bei ihr gesehen.«
    »Sie hat aber eine Hose zur Reinigung gebracht.«
    Dorsey verzog die Mundwinkel. »Kann sein, dass sie ab und zu mal einen Lover hat.«
    »Oder Familie?«
    »Das wüsste ich.« Er senkte den Kopf, und Glenda hatte den Eindruck, dass er log.
    Sie wollte auch nicht weiter bohren, hob ihr Glas und trank es leer. »Noch einen Drink?«
    »Nein, auf keinen Fall. Dieser eine hat mir gereicht. Um diese Zeit trinke ich sonst nichts.« Sie schaute auf die Uhr und spielte ihr Erschrecken täuschend echt. »Himmel, jetzt habe ich aber die Zeit vergessen. Ich werde Ärger kriegen, wenn ich gleich zurück ins Büro komme.«
    »Wo arbeiten Sie denn?«
    »Ganz in der Nähe. Das heißt, ich muss schon mit der U-Bahn fahren, aber die Reinigung der Helma Kilrain ist die beste. Da nehme ich gern ein paar Meter in Kauf.«
    »Kann ich verstehen.«
    Glenda zahlte, nickte Dorsey zu und ging zur Tür. Sie wusste, dass er ihr nachschaute, doch das machte ihr nichts. Kein einziges Mal drehte sie sich um. Sie war froh, die Kneipe verlassen zu haben, um endlich andere Luft atmen zu können. Jetzt wäre es für sie wirklich an der Zeit gewesen, wieder ins Büro zurückzukehren, doch etwas hinderte sie daran.
    Es kam ihr vor, als gäbe es da eine innere Sperre, die so einfach nicht zu überwinden war. Der Verstand und das Gefühl standen im Widerstreit miteinander.
    Der Geruch war da, und er hatte sich nicht nur in der verdammten Hose gesammelt, er war auch in der Kleidung der Betty Brown vorhanden gewesen.
    Widerlich.
    Sie schmeckte ihn noch immer. Dagegen hatte auch der Whisky nicht ankämpfen können. Er hatte es nicht geschafft, Glendas Misstrauen und auch ihre Neugierde zu dämpfen. Es musste eine Quelle für diesen Gestank geben, und dass die Quelle etwas mit Betty Brown zu tun hatte, davon ging sie aus.
    Glenda Perkins wollte nicht unbedingt die große Detektivin spielen, sie wollte eigentlich nur einen Blick auf das Haus werfen, denn die Berichte hatten ihre Neugierde schon angestachelt. Bestimmt war es interessant zu sehen, wie eine derartige Person lebte.
    Um in den Hinterhof zu gelangen, musste sie nicht erst um die Ecke gehen, sondern konnte sich in einen Durchgang schlängeln. Er war schmaler als eine Gasse und wahrscheinlich auch für Fußgänger gemacht. Mit dem Auto kam man nicht durch, da musste man schon einen größeren Umweg fahren.
    Sie ging in die Gasse hinein.
    Schatten hüllten sie plötzlich ein. Sie wurden von den hohen Hauswänden zu beiden Seiten geworfen, und Glenda fiel schon nach wenigen Schritten der Geruch auf. Sie schaute mehr unbewusst zu Boden, aber da lag nichts, was diesen Modergestank abgegeben hätte. Zwar verbeulte Büchsen und auch nasses Papier oder zusammengedrückte Verpackungen aus Kunststoff, aber nichts, was einen Grund für den Modergeruch gegeben hätte. Glenda wollte auch nicht zu forsch sein und versuchte, sich die Schuld zu geben, weil der Gestank von der Hose noch in ihrer Nase hing. Aber sie übersah auch nicht die Gitter an den beiden Hausseiten, die im Boden eingelassen worden waren. Sie sorgten dafür, dass niemand so leicht in die Keller einsteigen konnte.
    Neben einem Gitter blieb Glenda stehen. Sie musste schlucken, dann ging sie in die Knie, beugte den Kopf vor und schnüffelte über dem Rost.
    Ja, er war da.
    Es gab keinen Zweifel. Sie bildete sich den Geruch nicht ein. Aus einem Keller strömte er hervor, und als sich Glenda wieder aufrichtete, hatte sie das Gefühl, dicht vor der Lösung zu stehen. Ihre Gedanken kreisten um den Ghoul, aber sie wollte es einfach nicht wahrhaben, dass ein derartiger Dämon irgendwo in der Nähe sein Versteck gefunden hatte.
    Und doch - es war alles möglich. Das erlebten ihre Freunde John Sinclair und Suko tagtäglich.
    Sie ging nicht zurück, sondern weiter nach vorn. Dabei hatte sie den Eindruck, von einem gewissen Jagdfieber gepackt worden zu sein. Der Boden war leicht feucht geworden, und sie musste Acht geben, nicht auszurutschen.
    Es waren nur wenige Schritte, dann hatte sie dieses Gefängnis hinter sich, blieb stehen und konnte sich nur wundern, denn sie hatte eine
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