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1195 - Krisenherd Andro-Beta

Titel: 1195 - Krisenherd Andro-Beta
Autoren: Unbekannt
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unseres Planeten Gormangorta lag.
    Ich sah die weiß leuchtenden Türme aus dem Nebel aufsteigen, der die meisten Gebäude der Stadt überdeckte. Zugleich begriff ich, was Herp gemeint hatte. Ein riesiges Raumschiff senkte sich in das Tal herab. Ich identifizierte es augenblicklich als Schweres Schlachtschiff der Maahks. Es glich einer riesigen Granate, hatte eine Länge von 2500 Metern und einen Durchmesser von 500 Metern. Es war das größte und stärkste Raumschiff der Maahkflotte. Ich wußte, daß es 2000 Mann Besatzung hatte und weitere 3000 Mann als Raumlandetruppen aufnehmen konnte.
    Bisher hatte es sich nahezu lautlos herabgesenkt, offensichtlich getragen von mächtigen Antigravfeldern. Jetzt aber donnerten und röhrten die Triebwerke so laut, daß ich mir die Ohren zuhielt.
    „Nein", schrie ich, aber das Schlachtschiff lärmte derartig, daß noch nicht einmal der Jäger, der unmittelbar neben mir stand, meine Stimme hörte. Maßloses Entsetzen trieb mir den Schweiß ins Gesicht.
    Was wollten die Maahks auf Gormangorta? Und wieso waren sie nicht schon beim Anflug geortet worden? Warum hatten die Raumstreitkräfte sie nicht zu einem unserer Raumhäfen geleitet?
    Ich rannte durch die Büsche den Abhang hinunter, wollte unbedingt näher an das Raumschiff der Maahks heran und wurde mir erst spät bewußt, wie sinnlos meine Bemühungen waren. Wenn ich die Methanatmer überhaupt erreichen wollte, dann ging das nur über Funk. Meine Schreie konnten sie nicht hören.
    Wollten sie das überhaupt?
    Das waagerecht her absinkende Schlachtschiff streckte die Landebeine aus. Ich sah, wie die Spitzen einiger Türme unter dem ungeheuren Druck zerplatzten, als seien Bomben in ihnen eingeschlagen.
    „Herr der Hölle", brüllte ich. „Sie landen mitten in der Stadt. Sie zerstören die Stadt. Sie bringen alle um, die dort wohnen."
    Ich konnte nichts tun. Ich konnte das Schlachtschiff nicht aufhalten.
    Die verdrängten Luftmassen schlugen mir als orkanartiger Wind entgegen und schleuderten mich zu Boden.
    Es durfte doch nicht sein. Es war absolut unmöglich, daß sich die Besatzung eines Raumschiffes so irrte und einen Raumhafen um Hunderte von Kilometern verfehlte.
    Ich klammerte mich an einen Baum und blickte mit tränenden Augen ins Tal.
    Ein Teil der schönsten Stadt unseres Planeten ging unter. Das Schlachtschiff der Maahks vernichtete, was in Jahrhunderten aufgebaut worden war. Es zerstörte Kulturgut von unersetzlichem Wert - und es tötete jene Menschen, die sich nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten.
    Wozu das?
    Ich hatte keine Erklärung für das, was geschah.
    Einige Stunden später, als das Schlachtschiff bereits wieder gestartet war, erfuhr ich, weshalb die Maahks gekommen waren. Seit Wochen wurde ein Methanatmer in einer Klinik der Stadt behandelt. Wir hatten versucht, dem sterbenskranken Wesen zu helfen, und bis zur Ankunft des Schlachtschiffs hatte es auch so ausgesehen, als könnten wir das. Dann aber waren die Maahks gekommen, waren gelandet und zu Hunderten aus dem Raumschiff gesprungen. Sie hatten sich den Weg zur Klinik mit schweren Waffen freigeschossen, obwohl sich ihnen niemand in den Weg gestellt hatte, um sie aufzuhalten.
    Dabei war der Kranke getötet worden. Sie hatten die Leiche mitgenommen und waren danach wieder abgeflogen.
    Die Aktion war sinnlos gewesen, Wir hätten den Kranken ohne weiteres herausgegeben, wenn sie es verlangt hätten. Wir wären ja froh gewesen, ihn loszuwerden. Aber sie hatten nicht gefragt. Sie waren gekommen und hatten ihn herausgeholt. Daß sie ihn durch ihre Aktion nicht gerettet, sondern getötet hatten, schien für sie nicht relevant zu sein.
    Eine Welle des Maahk-Hasses schwappte um unseren Planeten. Das Volk schrie nach Rache, und ich selbst war kaum noch Herr meiner Sinne. Ich war noch nie ein Freund der Maahks gewesen, und jetzt dachte ich nur noch daran, es ihnen heimzuzahlen.
    Da war mir der Ruf von 1-1-Barzen und Ochlemech gerade recht gekommen. Meine Truppen hatten aktiv daran mitgearbeitet, ein System von Satelliten zu errichten, mit deren Hilfe wir eine Panikstrahlung auf alle Maahks schleudern konnten, die versuchten, nach Andro-Beta einzudringen.
     
    7.
     
    „Präsident", sagte Herges atemlos. „Boromangat Xu. Ein Schlachtschiff der Maahks. Es landet auf dem freien Feld vor der Stadt."
    Mit diesen Worten schreckte mich mein persönlicher Berater mitten aus einer Kabinettssitzung mit meinen Ministern. Ich hatte sofort gewußt, daß irgend etwas
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