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1189 - Hexen-Wahrheit

1189 - Hexen-Wahrheit

Titel: 1189 - Hexen-Wahrheit
Autoren: Jason Dark
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aber das erübrigt sich jetzt. Außerdem möchte ich noch nachschauen, ob ich eine neue E-Mail erhalten habe. Ausschließen will ich nichts.«
    »Soll ich mitkommen?«
    »Nein, nicht nötig. Sollte sich etwas verändert haben, wirst du die Erste sein, die es erfährt.«
    Lady Sarah hob den rechten Zeigefinger. »Darauf bestehe ich auch, meine liebe Jane. Und bitte, nimm keine falsche Rücksicht auf mich. Ich weiß genau, dass da einiges auf uns zukommen wird. So etwas hat man einfach im Gefühl.«
    »Wird schon klappen.« Jane erhob sich und drückte Sarah einen Hauch von Kuss auf die Stirn. »Bis bald«, sagte sie. »Und schlaf gut.«
    »Ich bin sowieso sehr früh wach. Eigentlich hatte ich vor, morgen mal wieder in den Trubel zu tauchen. Du kennst den Grund.«
    »Nein.«
    »Weihnachten, Kind. Es sind knapp vier Wochen. Man schenkt sich zwar nicht viel, aber einige Kleinigkeiten sollten doch hängen bleiben, finde ich.«
    Jane schlug gegen ihre Stirn. »Was? Ist denn schon Weihnachten?«
    »Nicht mehr lange.«
    Die Detektivin lachte. »Was du kaufen willst, kannst du auch im Internet bestellen.«
    »Ja, das könnte ich. Aber ich will es nicht. Auch wenn mir der Trubel auf die Nerven fällt, es würde mir etwas fehlen, wenn ich mich auf das Internet verlassen würde. Ich brauche das eine Mal im Jahr. Nenn es Tradition oder wie auch immer. Vielleicht die Verrücktheit einer alten Frau…«
    »Ja, ja, schon gut. Du kokettierst mal wieder mit deinem Alter.«
    »Kommst du denn mit?«
    Jane lächelte. »Ich kann dich doch nicht allein gehen lassen.«
    »Danke.«
    Jane ging endgültig. Ihre Gedanken beschäftigten sich mit dem folgenden Tag, und sie fragte sich, ob sie tatsächlich noch dazu kommen würde, mit Lady Sarah durch die Geschäfte zu gehen. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass dies nicht so war.
    Mit gemächlichen Schritten stieg sie die Treppe hoch zum Dachboden. Das bedrückende Gefühl, unter einer unsichtbaren Kontrolle zu stehen, wurde sie dabei nicht los…
    ***
    Archiv und Arbeitszimmer lagen unter dem Dach, in dem es tagsüber sehr hell war, weil die breiten schrägen Fenster viel Licht in den Raum fließen ließen.
    Um diese Zeit war es finster. Zwar nicht stockdunkel, aber ohne Licht kam Jane der Dachboden vor wie eine Höhle mit grauen Augen an den Seiten.
    Dort befanden sich die Fenster. Sie malten sich in diesem Farbton ab. Hinter ihnen lag der Nachthimmel, der leider nicht durch die fernen Gestirne gesprenkelt war, sondern sehr düster und auch bedrohlich wirkte, weil zwischen Dach und Himmel eine mächtige Wolkenformation lag.
    Jane Collins schaltete das Licht an ihrem großen Schreibtisch an, auf dem der Computer nebst Drucker stand. Ein Telefon gab es ebenfalls, und auf Bücher konnte Jane auch nicht verzichten. Drei davon stapelten sich an der rechten Seite des Monitors. Einen Laptop besaß sie ebenfalls, aber den nahm sie nur mit, wenn sie unterwegs war.
    Jane spürte ihr Herz schon leicht klopfen, als sie sich an ihren Schreibtisch setzte. Sie schaltete das Gerät ein und wettete dabei mit sich selbst, ob sie eine neue E-Mail bekommen hatte.
    Nein, der elektronische Briefkasten enthielt keine neue Post.
    Seltsamerweise wusste Jane nicht, ob sie sich darüber freuen sollte. Auf der einen Seite verunsicherten sie die Mails, auf der anderen hätten sie ihr auch bei der Aufklärung helfen können, wenn sich der Schreiber identifiziert hätte.
    Das war nicht der Fall.
    Sie hatte auch keine Lust, noch viel länger vor dem Monitor sitzen zu bleiben. Es ging schon auf Mitternacht zu, und Jane war kein Roboter, sondern ein normaler Mensch mit allen Vor- und Nachteilen. Sie spürte die Müdigkeit schon in ihr hochsteigen.
    Mit dem Stuhl fuhr sie etwas zurück und streckte die Beine aus. Müde ja, aber trotzdem würde sie nicht schlafen können. Wie auch in den letzten beiden Nächten. Davon hatte sie Sarah nichts erzählt. Die Unruhe war einfach zu groß gewesen. Das Wissen darüber, dass sich jemand als Unsichtbarer in der Nähe aufhielt, machte sie ganz kribbelig, und auch die Ruhe hier oben konnte ihre Nerven nicht beruhigen. Es trat eher das Gegenteil davon ein. Sie peitschte Jane mehr auf, obwohl sie keinen Grund sah.
    Sie war allein. Das änderte sich auch nicht, als sie sich umdrehte. Der im Licht liegende Schreibtisch war eine Insel, ansonsten lag das Dachgeschoss eingepackt in eine graue Dunkelheit, die auch die mit zahlreichen Büchern vollgestopften Regale verschluckte.
    Jane ließ das
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