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1189 - Alaska Saedelaere

Titel: 1189 - Alaska Saedelaere
Autoren: Unbekannt
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daß es ihn nicht wirklich verlassen hatte. Aber wie konnte man es dazu bewegen?
    Etwa, indem man Alaska Saedelaere in ein hyperphysikalisch aktives Gebiet schickte?
    Es war eine Chance - und eine sehr unsichere Angelegenheit. Aus Gründen, die er nicht kannte, hatte das Fragment vorher nicht in seinen Körper eindringen können. Es hatte aber auch keine Möglichkeit gefunden, sich von Alaska Saedelaere zu trennen. Er hatte oft gespürt, daß es sich in seinem Gesicht bewegte. Manchmal hatte er geglaubt, daß es sich von ihm losreißen wollte, und ein paarmal war es so weit geschwächt worden, daß er dachte, es würde sterben und von ihm abfallen. Es hatte sich jedesmal erholt, und es war bei ihm geblieben.
    Warum verhielt es sich jetzt so ganz anders? Und hatte man dieses Verhalten vorausberechnen können?
    Hatte man Alaska Saedelaere zum Loolandre geschickt, um eine Entscheidung zu erzwingen?
    Der Transmittergeschädigte vermochte nicht mehr klar zu denken, aber er begriff zumindest eines: Als Totenbleicher ohne das Cappinfragment war er ein Problem für die Psychologen.
    Mit dem Fragment war er ein Sicherheitsrisiko - auch für sich selbst.
    Er mochte die Gedanken nicht, die sich dieser Schlußfolgerungen anschlössen, und konzentrierte sich mühsam auf die Oberfläche des Loolandre - falls es die „Oberfläche" war.
    Er sah ein kurzes Stück voraus eine ungewöhnliche Formation - einen Krater, der tief in die Wand hineinragte. Gleichzeitig entstand vor seinen Augen erneut ein Nebelfleck.
    Instinktiv hob er die Hände, um sich die Augen zu reiben, hielt gewohnheitsgemäß inne und begriff erst dann, daß er es diesmal tun konnte, aber nicht tun wollte.
    Der Nebelf leck dehnte sich aus und nahm auf geisterhafte Weise Einfluß auf seinen Verstand. „Du mußt landen!" wisperte er ihm zu. „Sofort!"
    Alaska Saedelaere gehorchte. Das Beiboot stürzte in einem extrem steilen Winkel der Oberfläche des Loolandre entgegen. Carfesch, der vor sich hin gedöst hatte, fuhr auf und streckte seine sensiblen Klauenhände nach den Kontrollen aus, aber es war bereits zu spät.
    Das winzige Raumschiff vollführte eine harte Landung am oberen Rand des Kraters. 3. „Da ist nichts mehr zu machen", stellte Carfesch fest, nachdem er das kleine Raumschiff gründlich überprüft hatte. „Warum hast du das getan?"
    Alaska war für den Augenblick völlig klar. Kein Nebelfleck trübte sein Blickfeld, nirgends an seinem Körper gab es eine deformierte oder transparente Stelle, und sein Geist war frei von bösen Träumen. „Ich weiß es nicht", murmelte er. „Irgend etwas hat mich dazu gezwungen. Ist es wirklich so schlimm?"
    „Nun, ich würde sagen, daß wir beide großes Glück hatten. Wir sind am Leben und unverletzt. Aber dieses Beiboot wird nie mehr fliegen - es sei denn, unsere Freunde kommen und reparieren es. Aber so lange können wir nicht warten. Glaubst du, daß das, was du gespürt hast, hier vom Loolandre gekommen ist?"
    „Ich habe keine Ahnung, was es war. Wahrscheinlich wieder nur irgendein verrückter Traum, den das Cappinfragment verursacht hat. Warum fragst du?"
    „Wenn es draußen etwas gibt, das dich gerufen hat", erklärte Carfesch ruhig, „dann sollten wir versuchen, es zu finden."
    Alaska Saedelaere betrachtete die Umgebung und schüttelte sich. „Von dort draußen kann es wohl kaum gekommen sein", stellte er fest. „Dann eben aus dem Loolandre heraus. Es hat jedenfalls keinen Sinn, in diesem Wrack zu bleiben und tatenlos auf Rettung zu warten. Dieser Krater sieht künstlich aus. Vielleicht haben wir durch Zufall endlich doch eine Schleuse gefunden. Wir werden hinausgehen und uns umsehen. Bist du damit einverstanden?"
    Alaska Saedelaere starrte in den Krater hinab, auf eine Art von sich nach unten windender Rampe. Es war hell, und dennoch kam ihm diese Umgebung düster vor. Dort draußen gab es keine Atmosphäre und kein Anzeichen von Leben, und falls irgendwo eine Schleuse existierte, die in den Loolandre hineinführte, so konnte er sie nicht entdecken. Er empfand einen ausgeprägten Widerwillen dagegen, das kleine Raumschiff zu verlassen, obwohl er wußte, daß sie hier nicht mehr lange bleiben konnten. Es war ein Wunder, daß sie noch lebten, und es wäre dumm von ihnen gewesen, ihr Glück noch weiter zu strapazieren. „Alaska!"
    Er zuckte schuldbewußt zusammen und stand schwerfällig auf. „Wir werden hinausgehen", stimmte er zu. „Gut", sagte Carfesch erleichtert. Sie stiegen in die SERUNS, und der
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