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1189 - Alaska Saedelaere

Titel: 1189 - Alaska Saedelaere
Autoren: Unbekannt
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Würde das Cappinfragment dann endgültig überschnappen? Und zu welchen Handlungen konnte es seinen unfreiwilligen Wirt zwingen, wenn die hyperphysikalischen Einflüsse noch stärker wurden? „Ich gebe zu, daß ein Risiko dabei ist", sagte Alaska langsam. „Aber für wie groß hältst du unsere Chance, noch einmal durch die Linie der Wachschiffe zu kommen?"
    „Sie achten in erster Linie auf Raumschiffe, die in die Nähe des Loolandre vordringen wollen. Da wir aus der falschen Richtung kommen, werden sie uns möglicherweise gar nicht beachten."
    „Sie könnten aber auch genau entgegengesetzt reagieren. Sie sind offenbar genausowenig wie wir in der Lage, in diesem Gebiet per Hyperfunk miteinander in Verbindung zu bleiben, und auch die entsprechenden Ortungsanlagen sind ausgefallen. Wenn es anders wäre, hätten sie uns längst aufgespürt. Sie wissen also nicht, wann wir in dieses Gebiet eingedrungen sind, beziehungsweise, wie lange wir uns darin aufgehalten haben. Wenn wir jetzt umkehren, werden sie vielleicht glauben, daß wir den Loolandre nicht nur erreicht haben, sondern auch in ihn eingedrungen sind. In diesem Fall müssen sie annehmen, daß wir wichtige Informationen mitbringen. Nein, Carfesch, wenn wir jetzt umkehren, dann wird man uns entweder abschießen oder gefangennehmen. Wir hätten keine Chance. Darum werden wir dieses Unternehmen fortsetzen!"
    „Es könnte gefährlich für dich werden!"
    „Es ist für jeden von uns gefährlich, und wir alle haben das von vornherein gewußt", gab Alaska Saedelaere nüchtern zurück. „Das ist etwas anderes. Ich spreche von einem möglicherweise tödlichen Risiko, das allein dich betrifft!"
    „Das Cappinfragment?" fragte Saedelaere leichthin, obwohl ihm eine Gänsehaut den Rücken hinunterlief. „Ich hatte auch früher schon allerlei Schwierigkeiten damit. Die Ausgangssituation ist jetzt etwas anders, aber ich werde damit fertig werden."
    Carfesch schwieg lange Zeit. Es war schwer, in diesem fremdartigen Gesicht zu lesen, und Saedelaere war sich nicht einmal sicher, ob der Sorgore ihn ansah oder nicht einfach nur ins Weite starrte. „Du willst das Risiko bewußt auf dich nehmen", sagte Carfesch schließlich. „Was erhoffst du dir davon? Willst du beweisen, daß der Totenbleiche auch zu etwas nützlich ist? Oder steckt mehr dahinter!"
    „Das weiß ich selbst nicht genau", gab der Terraner bereitwillig zu. „Das Fragment ist aktiv geworden. Vielleicht findet es jetzt doch einen Weg, mich zu verlassen. Dann habe ich eine Möglichkeit, mich zu bewähren und wieder so etwas wie ein Selbstbewußtsein zu entwickeln. Oder es bleibt bei mir..."
    „Du hoffst, daß es in dein Gesicht zurückkehrt!"
    Alaska Saedelaere schwieg. Er wußte selbst nicht, was er hoffen oder wünschen sollte. Er wußte nur eines: Er wollte den Loolandre erreichen. Wenn es für ihn eine Möglichkeit geben sollte, irgendeine Entscheidung herbeizuführen, dann dort. Umzukehren, zu fliehen, in den sicheren Schoß der Galaktischen Flotte zurückzukehren - nein, das glich einer Kapitulation. „Wir werden das Unternehmen nicht abbrechen", sagte er schließlich und stand auf.
    Ihm war schwindelig, und vor seinem Gesicht schwebte ein Nebel, aus dem zwei dunkle Augen auf ihn starrten.
    Aber er ignorierte diesen Eindruck, bemühte sich um eine aufrechte, selbstsichere Haltung und nahm seinen Platz an den Kontrollen wieder ein.
    Anstelle der Wand, die das Loolandre kennzeichnete, erblickte er das höllische Feuer einer riesigen Sonne, die mit flammenden Protuberanzen nach dem Beiboot angelte. Nur mit Mühe machte er sich klar, daß dies eine Sinnestäuschung war. „Ich bin völlig in Ordnung", versicherte er dem Sorgoren.
     
    *
     
    „Ich finde es erstaunlich, wie ruhig es hier ist", sagte Carfesch. „Eigentlich sollte man erwarten, daß es in unmittelbarer Nähe des Loolandre von Raumschiffen aller Art nur so Wimmelt."
    „Erstens muß es nicht überall so sein", erwiderte Alaska Saedelaere, „und zweitens scheint hier schon seit langem nicht mehr viel los zu sein. Ich kann mir nicht helfen, aber das alles sieht uralt und ziemlich verwahrlost aus."
    Carfesch schwieg, und der Terraner war froh darüber. Ein weiterer Fieberanfall schüttelte ihn, und es bereitete ihm Mühe, einen klaren Gedanken zu fassen. Er hatte starken Durst, wagte es aber nicht, aufzustehen und sich etwas zu trinken zu holen. Er fühlte sich schon im Sitzen schwindelig, und er ahnte, daß er wie ein Betrunkener durch die
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