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1185 - Feind der Kosmokraten

Titel: 1185 - Feind der Kosmokraten
Autoren: Unbekannt
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tetraederförmigen Steuerblöcke leckten Funkenzungen in das Zwielicht. Mißtönende Sirenen hoben ihre Stimmen. Erneut eine Explosion.
    Leiser diesmal, aber ihre Wirkung war drastischer: In der Formenergieblase, die die Zentrale umgab, entstanden Risse. „Die Energieversorgung wird angegriffen!" rief 1-1-Quasog.
    Plötzlich wurde es finster. Die Hologramme flackerten. Andere Holofelder entstanden. Sie zeigten eine verwirrende Vielfalt farbiger Symbole, die Kazzenkatt unverständlich blieben. Noch immer wimmerte der Alarm. „Fehlfunktion im Hyperdimregler!"
    Eine andere Stimme: „Reaktoren Neun und Elf außer Kontrolle."
    „Abschalten! Abschalten!"
    Eine dritte Explosion. Kazzenkatts Sesselplattform bockte. Rauch quoll durch die Risse in der Formenergieblase. Eine Gestalt löste sich aus den Schwaden; ein Modell der 9. Kategorie.
    Sengspuren zogen sich über seine Stahlglashaut. Es torkelte und drehte sich. Ein gezacktes Loch klaffte in seinem Rücken - Glasfasern hingen wie leuchtendes Stroh heraus. Halb geschmolzene Bauteile und semiorganische Kontakte waren zu einer unentwirrbaren Masse verwoben.
    Dann stürzte das Modell, prallte auf die Blase aus Formenergie und verging in einem heißen Blitz, der bis hinauf zu Kazzenkatts Plattform zuckte und sie taumeln ließ.
    Automatisch schloß sich der Helm von Kazzenkatts Schutzanzug. Ein fahles Kraftfeld schmiegte sich um seine Gestalt. Aus der Halskrause schob sich ein Mikrofon aus Formenergie. „Was ist los?" fragte er scharf. 1-1-Quasogs Antwort bestätigte seine Befürchtungen. „Überall in der MASCHINE kommt es zu Fehlfunktionen, Explosionen, Versagern. Sabotage!"
    Der Kommandant schwieg einen Moment, als ihm die Bordrechner neue Informationen übermittelten. „Ich... Das Hyperdimkabel! Schau es dir an!"
    Die Aufforderung war überflüssig. Kazzenkatts Sensorpigmente verfolgten ungläubig das Drama, das sich draußen im Raum abspielte.
    Das violette Blitzgewitter der Signalflamme war heftiger geworden. Schon lockerte sich an vielen Stellen das Gefüge der Raum-Zeit. Durchbrüche zu anderen Kontinua entstanden. Doch im violetten Licht der Blitze und in der weißen Helligkeit, die aus jenen Rissen leckte, war das Hyperdimkabel nicht verschwunden. Es leuchtete wie ein Millionen Kilometer langer Glühfaden.
    Es schillerte und pulsierte, und das Pulsieren übertrug sich auf die Scheibe des Sextadimmagneten.
    Ein Stoß erschütterte die MASCHINE ZWÖLF. Wieder wurde es vorübergehend in der Zentrale dunkel. Einige Holoprojektionen erloschen. Und die Sirenen schrien Alarm! Alarm! „Wir müssen das Kabel kappen!" 1-1-Quasog schwebte dicht an Kazzenkatt heran. „Alles gerät außer Kontrolle Wir müssen das Kabel kappen, solange es noch möglich ist..."
    „Nein!" stieß Kazzenkatt hervor.
    Die Signalflamme begann ebenfalls zu pulsieren. Der Sextadimmagnet paßte sich ihrem Rhythmus an. Sphärisch wirkende Formen aus Energie tanzten im All, glitten zwischen Flamme und Magnet hin und her, wurden schneller und schneller, bis sich eine Art Nabelschnur entwickelt hatte. „Wir machen weiter", sagte der Träumer hastig. „Sieh doch! Es funktioniert! Der Magnet ist synchron!- siert. Die Flamme gerät in seinen Bann."
    „Es wird das Schiff zerreißen", sagte 1-1-Quasog verzweifelt. „Die MASCHINE..."
    Eine weitere Explosion, dann eine ganze Serie. „Wir müssen abschalten!" schrie der Kommandant. „Nein", erklärte Kazzenkatt. „Wir geben jetzt nicht auf. Ich sagte: Weitermachen."
    Geschmeidig löste er sich von der Sesselplattform und schwebte zur eingerissenen Wand aus Formenergie hinunter. „Wir geben nicht auf. Jetzt nicht."
    Seine eigene Stimme klang hohl und verzerrt in den audiösensitiven Pigmentflecken seiner Kopfhaut. Er roch förmlich die Gefahr, in der das Schiff schwebte, aber er war nicht bereit, so dicht vor dem Ziel aufzugeben. Selbst wenn der Preis die Vernichtung der MASCHINE ZWÖLF sein sollte - die Signalflamme mußte gestoppt werden. „Wenn wir nicht abschalten", rief ihm 1-1-Quasog nach, „bedeutet dies das Ende des Schiffes!"
    „Befolge meine Befehle", antwortete Kazzenkatt. „Hast du verstanden?"
    „Ja, ich habe verstanden. Ich werde gehorchen. Ich..." Aber dann versank die Stimme des Technikelements im Knistern und Rauschen von Störungen, und Kazzenkatt machte sich nicht die Mühe, mental zu lauschen. 1-1-Quasog und die Besatzung der MASCHINE ZWÖLF würden sterben. Er wußte es mit absoluter Sicherheit, als er den geschützten
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