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1184 - Der Weg der Flamme

Titel: 1184 - Der Weg der Flamme
Autoren: Unbekannt
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Kopf. „Mein Ei, was ist mit dir?"
    „Was mit mir ist?" Galfany lachte schrill. „Wir sehen uns einer Meuterei gegenüber! Das halbe Schiff meldet sich nicht mehr, und nur die schwarze Kreatur des Weltraums weiß, was sich unter unseren Füßen zusammenbraut, und du redest über sprechende Würmer und Ra-Goofangs Kochkünste. Wir müssen die Zentrale abschotten. Die Leute bewaffnen! Einen Eingreiftrupp zusammenstellen und ihn hinunter in die meuternden Decks schicken."
    Si'it hatte nur halb zugehört. „Ra-Goofang", nickte er. „Das ist es. Teilt Waffen aus und schickt einen Eingreiftrupp in die Kombüse. Bringt mir den Kopf von Ra-Goofang! Wir müssen den Meuterern einen Sündenbock präsentieren, oder der Zorn der Besatzung entlädt sich auf unsere Häupter. Holt mir Ra-Goofang!"
    Mit dem hinteren Augenpaar sah er, wie sich eine Gestalt aus dem Antigravschacht schob, der von der Zentrale aus bis hinunter zum untersten Hauptdeck führte. Ra-Goofang!
    Si'it drehte sich, um die Treppe des Kommandostandes hinunterzusteigen und den Chef koch persönlich zu verhaften, als ihn eine weitere Entdeckung stutzig werden ließ. Ra-Goofang hielt in beiden Händen Paralysatoren, und auf seiner rechten Schulter hockte ein faustgroßes silbernes Geschöpf. Si'it wurde mit einemmal kalt.
    Bei der schwarzen Kreatur des Weltraums! dachte er entsetzt. Das Element des Krieges! Wir haben das Element des Krieges an Bord!
    Weitere Blues quollen aus dem Antigravschacht; alle waren bewaffnet und alle trugen das zwölfbeinige Krebswesen. Und sie eröffneten das Feuer.
    Si'it ließ sich instinktiv zu Boden fallen. Das sonische Dämmfeld sperrte das Singen der Paralysatoren aus, aber er sah, wie seine Leute an den Kontroll- und Steuerpulten zusammenbrachen, wie Galfany mitten im Schritt schwer zu Boden stürzte und Zygüli noch einen Schuß aus ihrer Waffe auf die Angreifer abgeben konnte, ehe sie selbst niedergestreckt wurde. Mit dem rückwärtigen Augenpaar sah Si'it Gülgany, Elüfar und Yütify aus der Nische stürmen und dann im Gewirr der kämpfenden Gestalten verschwinden.
    Raus! durchfuhr es Si'it. Ich muß hier raus und die Flotte warnen! Die Pax-Aura... bei allen roten Meerkreaturen, die Friedensstrahlung hat uns eingelullt und den Elementen die Arbeit erleichtert, und ebenso problemlos werden sie die Flotte, übernehmen können, wenn es mir nicht gelingt, die Schiffe zu warnen!
    Hastig kroch er an seiner gelähmt ten Stellvertreterin vorbei, und der Ausdruck in Galfanys Augen brach ihm fast das Herz. Die Gataserin wußte, was sie erwartete. Schon begannen sich im weiten Rund der Zentrale die Krebswesen zu teilen und sich ihren paralysierten Opfern zu nähern.
    Si'it verschwand hinter dem Block eines Terminals und erhaschte einen Blick auf den großen Hauptmonitor. Er zeigte das Schwarz des zülütnahen Weltraums und den weißgelben Feuerball der Sonne Pliyirt - und die blassen Echopunkte der 229 anderen Schiffe der kleinen Flotte. Si'it fluchte und zog seinen Paralysator, richtete sich halb auf und war mit einem Satz vom Kommandostand.
    Der Kampflärm, das Singen der Lähmstrahler und die Schreie der Getroffenen schlugen wie eine Flutwelle über ihm zusammen, als er den Einflußbereich des sonischen Dämmfeldes verließ. Er sah ein Gesicht vor sich auftauchen, eine Technikerin, die zur Stammbesatzung der TRÜLIT TYRR gehörte, aber ihre Augen waren fremd und haßerfüllt und auch auf ihrer Schulter hockte eines der Kriegselemente.
    Si'it schoß, und das Gesicht verschwand. Geduckt rannte er weiter, auf das rettende Stahloval des Notausgangs zu. Er betete zu den Kreaturen der Gnade und der Hoffnung, daß ihm die Flucht gelingen und er eine Chance bekommen würde, die anderen Schiffe rechtzeitig zu informieren, ehe das Grauen auch sie überrollte. Er lief, und wie durch ein Wunder hatte er dann den Notausgang erreicht, die Hand auf den Sensorkontakt gepreßt und sich durch die Öffnung geschoben, sobald das Schott weit genug zur Seite geglitten war, um ihn passieren zu lassen.
    Ein Singen. Ein Brennen in seinem linken Unterschenkel, das sich bis hinunter zum Fuß und hinauf zum Gelenk ausbreitete. Das Brennen ließ einen Moment später nach und wich einer dumpfen Betäubung.
    Si'it stieß eine Verwünschung aus, aber er hatte noch Glück im Unglück gehabt. Wäre der Lähmstrahl ein wenig breiter gestreut gewesen, hätte hier seine Flucht geendet.
    So schnell es ihm sein paralysiertes Bein erlaubte, humpelte Si'it durch den
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