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1182 - Das Element der KÀlte

Titel: 1182 - Das Element der KÀlte
Autoren: Unbekannt
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miteinander verständigten. Dazu benötigten sie keine Funkgeräte und konnten ihre Helme zudem geschlossen halten. Allerdings funktionierte diese Unterhaltung nur bis zu einem bestimmten Abstand der Gesprächspartner untereinander. „Wir haben viele äußere Sektoren des Schiffes verloren", sagte die Erste Pilotin der YIRMÜ VANTAZY. „Immer mehr Bereiche zersplittern und bersten. Galf any ist noch unterwegs, sie sucht nach ein paar Mannschaftsmitgliedern, die sich nicht mehr gemeldet haben!"
    Si'its fülliger Unterleib rumpelte und gurgelte dumpf. Mit Entsetzen erkannte der Blue, daß er viel zu lange nichts mehr zu sich genommen hatte. Eisige Schauer, die sich in dem durchfrorenen Körper wie heiße Duschen auswirkten, zogen bis zu seinen Füßen hinab. Er räusperte sich und hielt nach der Kanne mit dem Likör Ausschau. Er fand sie, aber sie war leer. Es gab niemanden, der sie nachfüllte. Jene Sektoren, in denen die Tanks gelagert waren, gehörten nicht mehr zum Schiff. Die Tanks waren zerstört, und das kostbare Züyglüyrii schwebte irgendwo im Nichts und war zu fernen Kristallen kondensiert, die in der Minuswelt verschwanden. „Das Ende!" schrillte Si'it und erinnerte sich mit Wehmut an seine früheren Heldentaten. Alle seine Sünden fielen ihm wieder ein, und er faßte den Entschluß, daß er im Fall seiner Errettung den gütigen Kreaturen des Schicksals das größte Speisenopfer bringen würde, das jemals ein Blue gebracht hatte. Er machte sich bereits an die Zusammenstellung des Menüs, um sich ein wenig von seiner erbärmlichen Situation abzulenken. Das schrille Zirpen seiner Artgenossen störte ihn jedoch, und er machte die Erfahrung, daß er zu denen gehörte, die den Zusammenbruch bis jetzt noch am besten verkrafteten. „Bleibt stark!" munterte er sie auf und wiederholte es mehrmals. Angesichts der Botschaft, die Galfany jedoch mitbrachte, verstummte er sehr schnell wieder. „Sie kommen nicht an uns heran!"
    Es war also aus. Die TRÜLIT TYRR hing am Rand ihres Universums, bereit, jederzeit hinauszustürzen.
    Wieder ging ein Knirschen und Ächzen durch die Zentrale, und der Boden wankte bedenklich.
    Si'it, steif und unbeweglich, wie er inzwischen war, verlor das Gleichgewicht und stürzte der Länge nach hin. Es gab ein schepperndes Geräusch, als der Helm den Boden berührte und ein Stück des Belags wegschlug. Benommen blieb der Blue liegen. Erst nach einer Weile gewahrte er, daß kein einziges Besatzungsmitglied mehr auf den Beinen war. Alle lagen sie auf dem Boden herum, der von Rissen durchzogen war. Aus einer der Spalten trieben leuchtende Flocken und überdeckten den letzten, matten Schein der Notbeleuchtung.
    Irgendwo sprühten Kabel, er sah es an den Funken. Dann lag die Finsternis über der Zentrale und allen anderen Räumen des Schiffes. Nochmals bäumte sich der Boden auf, dann brach er auf einer Länge von über zehn Metern auseinander.
    Weiße Kreatur der Wahrheit! flehte Si'it. Ich rufe dich an. Schwarze Kreatur des Weltraums, ich bitte dich um Hilfe. Laß es nicht zu, daß es zu Ende geht.
    Ein schriller Schrei drang an seine Ohren. Er stammte von seiner Zweiten Pilotin Zygüli. Er beinhaltete all den Schmerz, der jeden von ihnen erfüllte. Si'it brauchte keine Psychopflegerin, um zu wissen, was es bedeutete.
    Si'it sah sein Ende vor sich, und er zählte die Atemzüge, die ihm mit seinem defekten Atemgerät noch möglich waren. 8. „Es ist eingetreten!"
    „Ja. Die Mächte des Chaos tragen wieder einmal einen Sieg über die kosmische Ordnung davon!"
    „Auch du hast bis vor nicht langer Zeit zu ihnen gehört!"
    „Ich weiß. Vielleicht ist der Dekalog der Elemente die Quittung dafür, daß es dir gelungen ist, meine negative Komponente zu eliminieren, und daß Seth-Apophis ausgeschaltet wurde."
    Ein kurzes, trockenes Lächeln aus dem Gesicht Taurecs, ein Seufzen von Vishna. „So ist es immer. Durch diese Tat wird neues Unheil geboren, und der Dekalog der Elemente ist nicht das Schlimmste, was das Universum in sich birgt. Dort, wo das Chaos herrscht, sind die Grenzen zwischen den Räumen und Dimensionen null und nichtig. Die Logik des Ausgleichs stürzt in sich zusammen."
    „Was tun wir jetzt?"
    Die beiden Kosmokraten schwiegen. Sie blickten auf das Bild, das sich ihnen bot, und Ernst Ellert, der neben ihnen stand, sagte: „Die Flamme bewegt sich. Nein, sie flackert unruhig. Sie wird ebenfalls vom Element der Kälte erfaßt!"
    „Es hat sich völlig stabilisiert. Es war zu
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