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1182 - Das Element der KÀlte

Titel: 1182 - Das Element der KÀlte
Autoren: Unbekannt
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„Es ist entsetzlich", murmelte er. „Niemand hat damit gerechnet. Euer Erlebnis im Zeitturm Stein Nachtlichts hat jedoch so etwas vermuten lassen. Wir wissen jetzt, worum es sich handelt, aber damit wird die Gefahr nicht geringer. Es gibt keine Möglichkeit, ihr zu begegnen!"
    Ellerts Gesicht drückte fiebrige Spannung aus. Er erwartete, daß Taurec ihm endlich sagte, worum es sich handelte. Was war diese Kälte? „Die Signalflamme Gorgengols ist bei den Mächten des Chaos nicht unbemerkt geblieben. Sie wissen jetzt, daß die Endlose Armada die Milchstraße aufsuchen wird, und wollen das mit allen Mitteln sabotieren", sagte Vishna. „Die Kälte ist eine ihrer Waffen!"
    Taurec war auf seinem Sitz vor der Kontrollpyramide zusammengesunken. Er machte eine Figur wie ein Häufchen Elend, und Ellert bekam augenblicklich Mitleid mit dem Fremden, der ihm so vertraut geworden war. „Der Dekalog der Elemente", stieß Taurec hervor. „Das ist es! Das negative Pendant zu den Rittern der Tiefe. Und hier über Gorgengol ist das Element der Kälte aktiv geworden!"
    Ernst Ellert erschrak. Er spürte in sich ein leichtes Kribbeln, so als wolle sich der Virenverbund seines Körpers angesichts der Eröffnung dieser Wahrheit in seine Einzelteile auflösen. Er schloß die Augen und kämpfte mehrere Augenblicke verbissen dagegen an. „Mächte des Chaos", hauchte er. „Element der Kälte!" Er fuhr sich gegen die Stirn. „Die Blues dürfen keine Waffen einsetzen, falls sie Gorgengol für die Ursache halten!
    Du mußt mit Si'it sprechen!"
    Taurec schüttelte nur den Kopf. Ellert begriff, daß Gorgengol nicht mit herkömmlichen Waffen zerstört werden konnte. Das materialisierte Inertfeld widerstand jedem Beschüß. Es machte sogar den Eindruck, als sei es gegen die Kälte resistent, die den Raum um den Planeten herum inzwischen ausfüllte, „Wir müssen uns beeilen!" sagte jetzt auch Belice. Sie deutete auf die Pyramide.
    Taurec stieß einen Ruf aus. Dann beschleunigte er die SYZ-ZEL abrupt und führte sie direkt vor die TRÜLIT TYRR. „Wir müssen uns das Schiff von innen ansehen und uns überzeugen, daß wirklich kein Zweifel besteht!" erklärte er und setzte sich mit dem Blue in Verbindung. „Bemühe dich nicht!" riet er Si'it. „Mein Schiff materialisiert mitten in dem leeren Hangar, den ich geortet habe!"
     
    *
     
    Die TRÜLIT TYRR befand sich bereits in Auflösung. Es war ein erschreckendes Zeichen dafür, daß sich der Einfluß der Kälte weiter verstärkte.
    Ernst Ellert sprang von der Plattform der SYZZEL auf den Boden des Hangars hinab.
    Er vernahm ein Knirschen. Da, wo Ellert den Boden berührt hatte, stieg Staub auf. Er glaubte es zumindest, aber dann erkannte er, daß es sich um eine Wolke feinster Reifkristalle handelte. Sie trugen Metall mit sich, und der Boden hatte seine erste Platzwunde erhalten.
    Der Metamorpher musterte die Umgebung. Die Wände des Hangars bildeten unförmige, gestaltlose Massen. Ellert sah Wände, die in tausend Einzelteile zersplittert waren. Teile ehemaliger Leitungen ragten wie geborstene Finger zwischen ihnen auf. Die Decke hing durch, und sie ächzte und knirschte. Das Schott, das den Hangar von den Korridoren trennte, implodierte mit einem häßlichen Kreischen. Gefrorenes Metall splitterte nach allen Seiten davon. Ein Beben durchlief den Hangar, und die Geräte der SYZZEL zeigten an, daß sich äußere Bereiche des Diskusraumers in Auflösung befanden. Wände und Böden dehnten sich wie gefrorenes Wasser aus und drohten das Schiff auseinanderzureißen.
    Und die Temperaturen sanken weiter. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis auch die TRÜLIT TYRR den Bereich des absoluten Nullpunkts erreichte. „Hier Taurec", hörte Ellert den Kosmokraten sagen. Der Einäugige saß nach wie vor auf dem „Sattel" vor seiner Pyramide. „Hörst du mich, Si'it?"
    Natürlich mußte der Kommandant ihn hören, weil Taurec nach wie vor die für den Funk nötige Energie in den Diskus einf ließen ließ. Wie er das machte, blieb Ellert ein Rätsel. „Ich höre dich", murmelte der Blue schrill. „Was gibt es draußen? Wir können mit unseren Funkgeräten nichts mehr empfangen. Gib uns einen Rat! Unsere Medostationen sind voll mit Patienten. Es gibt die ersten ernsthaften Erfrierungen, und die Medoroboter müssen amputieren. Das ist jedoch nur möglich, wenn die Patienten hinterher in warmen Räumen liegen können. Sonst sterben sie den Frosttod!"
    „Da ist etwas", bestätigte Taurec. „Man hat eure
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