Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1177 - Der Junge von Case Mountain

Titel: 1177 - Der Junge von Case Mountain
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
und..."
    „Du übersiehst die Zeichen der Stunde", sagte eine sanfte Stimme.
    Im Schatten eines halboffenen Schottes stand ein kleiner, schmächtiger Mann mit erstaunlich großem Kopf und orientalischen Gesichtszügen.
    „Welches sind die Zeichen der Stunde, Sato?" fragte Perry.
    „Starke Wirklichkeitsgradienten zeigen an, daß eine erneute Verschiebung der Realität bevorsteht." Er wies auf den letzten Fundgegenstand, der soeben in den Greif armen eines Lastenroboters entschwand. „Ich fürchte, das war nur der Anfang."
    Jen Salik wandte sich um, als suche er nach jemand, der sich in der Nähe versteckt hielt. Sato Ambush lächelte.
    „Nein, er ist noch nicht hier", sagte er. „Ich spürte sonst seine Nähe."
    „Chmekyr", knurrte Salik, „eines Tages wirst du dein Spiel zu toll treiben."
    „Was kommt auf uns zu, Sato?" fragte Perry.
    „Bei allem Respekt, den du meiner Wissenschaft zu zollen scheinst", antwortete der Pararealist, „diese Frage überfordert meine Kenntnisse. Wir haben mit zwei Vorgängen, die man getrost als Prüfungen bezeichnen kann, die ersten beiden Pforten des Loolandre überwunden. Ich nehme an, es steht uns eine dritte Prüfung bevor. Sie wird anders verlaufen als die beiden ersten, gänzlich anders. Diesmal, vermute ich, ist es nicht Nachors Erinnerung, die Chmekyr auf die Probe stellen will. Dieses Mal wird uns ein anderer aus der Verlegenheit helfen müssen."
    „Wer?"
    „Ich weiß es nicht. Du weißt inzwischen, wie das Schauspiel vonstatten geht. Hab Geduld, bis Chmekyr sich zeigt. Er wird dich wissen lassen, was es kostet, die dritte Pforte zu passieren."
     
    *
     
    Als Perry Rhodan in die Zentrale zurückkehrte und die paar Stufen zum großen Rund der Kommandokonsole hinaufstieg, nickte Waylon Javier in Richtung des Daipads, das Perry auf seinem Arbeitsplatz hatte liegen lassen. Das Daipad war eine kleine, transportable Tastatur mit neun Mehrfunktionstasten, mit deren Hilfe eine Vielzahl von Computerverbindungen hergestellt werden konnten.
    „Jede Menge Nachrichten", brummte der Mann mit den Kirlian-Händen. „Und kaum eine davon erfreulich."
    Eine Videofläche materialisierte in der Luft über Perrys Arbeitsplatz.
    „Alle Nachrichten", forderte er den Audioservo auf.
    Text wurde aufgeblendet und begann, das Bildfeld zu füllen. Insgesamt achtzehn Einheiten, darunter eine kranische, meldeten Beeinträchtigung der Einsatzbereitschaft durch abhanden gekommenes technisches Gerät. Niemand wußte, was die Vorfälle zu bedeuten hatten. Das Verschwinden der Ausrüstung schien keinem bestimmten Schema zu folgen. Hier waren belanglose Dinge entwendet worden, dort wichtige Aggregate. Nur aus dem Umstand, daß in vielen Fällen alle drei Bestandteile des üblichen Geräte-Trios abhanden gekommen waren, mochte ein mißtrauisches Gemüt schließen, daß es sich hier um einen Versuch der Sabotage handelte.
    Auf der anderen Seite waren zwei weitere Funde wie jener gemacht worden, den man Arnulf Höchstens zu verdanken hatte. Ein Patrouillenschiff hatte ein verdächtiges Objekt per Traktorstrahl eingefangen. Das Objekt entpuppte sich als eine mit Gerätschaften vollgepfropfte Energieblase. Diesmal war das Versteck also nicht auf der Oberfläche eines Fahrzeugs, sondern mitten im freien Raum angelegt worden. Der unbekannte Dieb gab immer mehr Rätsel auf. Der zweite Fund wurde an Bord eines Flottentenders gemacht. In diesem Fall war der Unheimliche weniger umständlich zu Werk gegangen: Er hatte seinen Raub in einem unbenutzten Lagerraum deponiert. Die Fundgegenstände stellten rund zwanzig Prozent des insgesamt entwendeten Gutes dar.
    So erfreulich die Funde auch sein mochten, so stellten sie doch ein erhebliches logistisches Problem dar. Die einzelnen Gegenstände mußten von Robotern sortiert und nach Funktion sowie Herkunft identifiziert werden. Mitunter stammten sie von Fahrzeugen, die Millionen Kilometer von der Fundstelle entfernt waren. Es blieb ein Rätsel, wie der Dieb sie unbemerkt hatte transportieren können. Es galt, sie so rasch wie möglich an ihren Herkunftsort zurückzubringen und von neuem zu installieren. Aber während die Installationsarbeiten im Gang waren, ereigneten sich an anderer Stelle neue Diebstähle.
    Es war ein Wettrennen im Kreis, bei dem der Übeltäter den Vorteil hatte, daß er unsichtbar war und ihm das Handwerk nicht gelegt werden konnte.
    Ein einziger Lichtblick fand sich in der Schwemme der betrüblichen Nachrichten. Der Besatzung der AARENDAM war
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher