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1168 - Nach den Regeln der Hölle

1168 - Nach den Regeln der Hölle

Titel: 1168 - Nach den Regeln der Hölle
Autoren: Jason Dark
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von hier verschwinden und alles vergessen, was du gesehen hast.«
    »Dann haben Sie die Frau getötet, nicht wahr?«
    »Hau ab!«
    Diesmal hielt Suko den Mund. Er konzentrierte sich auf die Augen des anderen. Auch wenn Wade aussah wie ein Mensch, so hatte er etwas an sich, das dem entgegenstand. Es mochte die Aura sein, die von ihm ausging. Es konnte auch an den Augen liegen, die zwar dunkel waren, aber trotzdem in gewissen Farben schimmerten. Blau, ein tiefes Rot wie ein Glosen, auch ein Violett.
    Derartige Augen gehörten nicht zu einem Menschen. In ihnen vereinte sich eine bestimmte Glut, die sich aus dem zusammensetzte, was eine Gestalt wie die Kreatur der Finsternis tatsächlich mitbrachte. Die Erinnerung an die lange zurückliegenden Zeiten, in denen sich das Böse auf der Erde hatte ausbreiten können.
    Und noch etwas veränderte sich. Es lag nicht am Nebel, es passierte schon im Gesicht der Gestalt.
    Es löste sich nicht auf, auch wenn es den Anschein hatte, aber es schob sich etwas in das normale Gesicht hinein, das aus einer unheimlichen Tiefe hervortauchte. Suko sah es wie ein schwaches Hologramm. Eine Schnauze, kalte Augen, ein Kamm auf dem hohen Kopf, die Anfänge eines Drachens. Von ihm hatte auch John Sinclair erzählt, denn in ein derartiges Wesen hatte sich die Kreatur der Finsternis verwandelt.
    »Wer nicht hören will, muss sterben!«, sagte Dorian Wade. »Willst du sterben oder hören?«
    »Ich gehe!«
    Dorian Wade schüttelte den Kopf. »Das bestimme ich. Ich bin jetzt derjenige, der über dein Leben und deinen Tod entscheiden kann. Stell dir vor, ich habe meine Meinung geändert. Ich will nicht, dass du hier verschwindest. Du bleibst, und du befindest dich bereits am richtigen Ort. Du wirst nie mehr von hier verschwinden können, denn ein Friedhof wartet immer auf Leichen.«
    Er brauchte nicht mehr zu sagen. Suko wusste auch so Bescheid. Dorian Wade wollte die Schwierigkeiten aus dem Weg räumen, bevor seine Nichte eintraf.
    Eine Sekunde später hatte Suko seine Waffe gezogen. Es war nicht geplant gewesen, aber er hatte keine andere Chance. Er hätte nicht damit gerechnet, dass Wade seine Meinung so schnell ändern würde. Suko gab auch zu, möglicherweise einen Fehler begangen zu haben. Er hätte bis Alinas Eintreffen warten sollen. Das ließ sich jetzt leider nicht mehr ändern.
    Wade senkte den Blick. Er schaute auf die Waffe. Sein breiter Mund verzog sich zu einem kalten Grinsen. »Damit schüchtert man Menschen ein, aber nicht mich.«
    Mehr fügte er nicht hinzu. Durch seinen Körper ging ein Ruck, dann ging er einen Schritt auf Suko zu und streckte seinen Arm aus, um nach der Pistole zu fassen.
    Einfach so, als wäre sie keine Waffe, sondern ein Stück Holz. Suko blieb nichts anderes übrig, als seine Drohung in die Tat umzusetzen.
    Er schoss!
    ***
    Es war zu riskant für uns gewesen, Alina allein fahren zu lassen. Sie reagierte nicht mehr normal.
    Sie war völlig aufgelöst und aufgeregt. Sie hätte Unfälle bauen können und dabei sich und andere in höchste Gefahr gebracht.
    Deshalb hatten Jane und ich sie zum Friedhof gebracht. Wir hatten dort angehalten, wo wir einen dunklen BMW sahen, der mit feuchter Karosserie im Nebel stand.
    Als ich den Wagen entdeckte, lächelte ich nur. Jane Collins hielt ihre Bemerkung nicht zurück.
    »Ein Segen. Er hat es geschafft.«
    »Wieso?«, fragte Alina.
    Ich deutete auf den Wagen und erklärte ihr, dass sie sich wahrscheinlich nicht mehr allein am Grab aufhalten würde. »Auch wenn Sie meinen Kollegen nicht sehen. Er ist bestimmt in Ihrer Nähe, und wir werden es auch bald sein.«
    Sie stieg bereits aus, sagte nichts und lief auf das Tor zu, das leider geschlossen war. Ein großes Hindernis war es nicht. Es ließ sich leichter überklettern als die höher reichende Mauer zu beiden Seiten.
    Sie war nicht allein. Auch Jane und ich sprangen auf der anderen Seite des Tors zu Boden, was Alina falsch deutete. »Wollen Sie doch mit mir kommen? Dann ist meine Mutter…«
    »Keine Sorge«, beruhigte Jane Collins sie. »Man wird uns nicht sehen. Es gibt genügend Deckungen, und der Nebel tut sein Übriges. Geh jetzt, Alina, es wird Zeit.«
    »Ja, ja«, sagte sie leise. Sie schaute uns noch einmal an, drehte sich dann um und ging in den Hauptweg und auch in den Dunst hinein.
    Jane und ich schauten ihr nach. Die Detektivin trat gegen die Kieselsteine. »Meinst du, dass sie es schafft und durchhält, John?«
    »Sie muss es.«
    »Du hoffst auf Suko, nicht?«
    Ich
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