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1166 - Weltraum in Flammen

Titel: 1166 - Weltraum in Flammen
Autoren: Unbekannt
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mißbraucht haben, ein Bettler im Vakuum - verstehst du?"
    „Nein!" schrie Xar außer sich. „Ich verstehe kein Wort! Es ist auch nicht nötig. Ich lasse das Ding vernichten!"
    Seine Hand hieb auf den Kontakt der Sprechanlage. Bevor er jedoch einen Befehl geben konnte, packte ihn Losridder-Orn am Arm und riß ihn zurück.
    „Laß es sein! Alles erlischt: das Feuer, der Bettler, Seth-Apophis. Wir brauchen nicht anzugreifen."
    Xars Augen funkelten gefährlich.
    „Du redest irre! Du weißt nicht, was du sagst, weil du von diesen Telepathieimpulsen manipuliert wirst!"
    Losridder-Orn löste seinen Griff. Plötzlich fühlte er sich elend. Sein Schädel schien zu zerspringen. Eine Welle fremdartiger Gefühle umspülte ihn, und ein Schrei voll Verzweiflung und Resignation peitschte durch sein Gehirn - so heftig und eindrucksvoll, daß er meinte, er sähe dem Tod ins. Angesicht. Etwas starb und blies ihm seinen erlöschenden Atem entgegen.
    Dann war es vorbei. Orns Gedanken klärten sich, als würde eine beengende Klammer von ihnen gezogen. Der mentale Strom verstummte.
    Hinter dem Rücken des Wellenführers wurden heftige Diskussionen laut. Sein Partner stand in seltsam verkrümmter Haltung neben ihm, als erwarte er jeden Moment einen weiteren telepathischen Ansturm. Nur allmählich lockerte er seine Verkrampfung. Die maßlose Verwirrung allerdings konnte er nicht abstreifen.
    „Was war das?" fragte Xar tonlos.
    Losridder-Orn antwortete nicht. Er blickte auf die Bildschirme, wo sich die Schwärze des Weltraums in endlose Fernen erstreckte, durchsetzt vom glitzernden Funkeln unzähliger Sterne. Kein Hindernis trübte die Sicht. Der Brand war erloschen, der organische Steuermann verschwunden.
     
    *
     
    In einem letzten, verzweifelten Auf bäumen Vor dem Ende hatte das ovale Steuerzentrum seine ganze Not hinausgeschrieen. So stark und mächtig war der Mentalstrom einer sterbenden Intelligenz gewesen, daß alle ihn mehr oder weniger deutlich vernahmen. Für viele blieb er ein fremdes, erschütterndes Gefühl. Anderen flössen auf unerklärliche Weise unbewußt Informationen zu, die ihnen erlaubten, die Hintergründe zu erkennen. Atlan war einer von ihnen.
    „Es ist kein Zweifel mehr möglich", sagte er. „Das Brennende Heer war eine Waffe von Seth-Apophis."
    Erdeg Teral nickte wortlos. Noch immer stand er unter dem Eindruck dessen, was er vor kurzem erlebt hatte. Es machte ihn frieren.
    Selbst der Arkonide mußte lange um seine Fassung ringen. Als die telepathische Sendung begann, war er, ebenso wie vier weitere Kommandos, auf einem Wrack der Lukyoonen gewesen - auf den Resten eines Schiffes, das durch schlecht gezielte Strahlschüsse der eigenen Freunde zerstört worden war. Er half, wo er konnte, und er gewann die Überzeugung, daß dieses Volk gequält und geschunden, aber nicht gebrochen war. Trotz allen Leides stand den Lukyoonen die Zukunft offen.
    Für den Aggressor dagegen gab es keine Zukunft mehr.
    Als der mentale Sturm, der das Ende verkündete, über die Barbarenwelle, die Armadaeinheit 4 und die SOL hinwegraste, befand sich Atlan bereits wieder in der Zentrale im Mittelteil des Hantelschiffs. Er fühlte und verinnerlichte all das, was der organische Steuermann in seiner Todesangst preisgab. Es erschütterte ihn.
    „Niemand wußte, warum die Superintelligenz sich so lange ruhig verhielt", fuhr er leise fort. „Nun wurde sie plötzlich wieder aktiv und schleuderte ihr Vernichtungspotential denen entgegen, die in ihren Machtbereich eingedrungen waren. Aber sie tat es nicht immer überlegt. Und vieles geschah ebenso wild wie willkürlich, voller Panik vielleicht. Und jetzt..."
    „Jetzt ist Seth-Apophis zugrunde gegangen", vollendete Erdeg Teral den Satz. Seine Stimme klang krächzend. „Sie ist erloschen - wie ihr Brennendes Heer. Ob Perry Rhodan etwas damit zu tun hat?"
    „Ich bin fast sicher. Allerdings vermag ich mir nicht vorzustellen, wie es geschehen konnte. Irgendwie müssen ihm die Ereignisse entglitten sein. Seth-Apophis sollte befriedet werden - jetzt ist sie tot. Das ist normalerweise nicht Perrys Handschrift."
    Erdeg Teral sah nachdenklich vor sich hin.
    Es war Reihumgrün, die Kapselod-Strahl-Frau, die jene seltsame Beklemmung als erste abschüttelte. Diesmal verzichtete sie auf ihre spezielle Art der schwebenden Fortbewegung. Unbeholfen tappte sie auf den drei Röhrenbeinen zum Kommandostand.
    „Ihr könnt von mir halten, was ihr wollt", sagte sie forsch, „aber ich meine, wir sollten uns
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