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1163 - Der Blut-Galan

1163 - Der Blut-Galan

Titel: 1163 - Der Blut-Galan
Autoren: Jason Dark
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an Ihnen, Mr. Sinclair, ob Sie kommen oder nicht. Ich hoffe, dass ich die Stellung noch so lange halten kann. Schauen Sie sich die Person an. Sie sind der Fachmann. Ich habe von Ihnen gehört und wusste mir keinen anderen Rat mehr.«
    »Das war nicht schlecht«, lobte ich ihn. »Sie haben mich überzeugt, Mr. Milton.«
    »Dann kommen Sie?« Hoffnung schwang in seiner Stimme mit. Ich sah vor meinem geistigen Auge, wie er aufatmete.
    »Ja, und zwar so schnell wie möglich. Sogar mit der U-Bahn.«
    »Dann erkundigen Sie sich bei einem Beamten nach dem Weg zu den alten Toiletten.«
    »Mach ich, Mr. Milton. Bis später dann.«
    Sarah lag im Krankenhaus. Ob ich an diesem Abend noch zu meinem Besuch kam, stand in den Sternen. So recht glaubte ich nicht daran, den der Kollege Milton schien wirklich Probleme zu haben, bei denen ich ihm helfen musste.
    Mit meinen »Freunden«, den Blutsaugern, hatte ich lange Zeit keinen Stress mehr gehabt. Da lag es beinahe auf der Hand, dass sie sich mal wieder meldeten…
    ***
    Cash Milton schwitzte wie selten, als er das Handy wieder wegsteckte. Aber er war auch beruhigt.
    Dieser Sinclair schien ein patenter Kollege zu sein. Er hatte nicht nachgefragt und auch nicht einfach aufgelegt. Das wäre ihm bei den anderen Kollegen nicht passiert.
    Froh, das Gespräch hinter sich zu haben, trat er von der bewegungslosen Person weg, ging zur Seite und war froh, sich gegen die Wand lehnen zu können, auch wenn sie schmutzig war. Er brauchte den Halt einfach, denn in den letzten Minuten war sein Leben praktisch auf den Kopf gestellt worden. Man hatte ihn mit einem Vorgang konfrontiert, an den er früher nicht geglaubt hätte.
    Milton brauchte nur den Kopf zu senken, um die Gestalt liegen zu sehen. Sie hatte sich nicht von der Stelle bewegt, und noch immer nicht konnte er ihr Gesicht sehen, das sie gegen den schmutzigen Fußboden gepresst hatte.
    Kein Zucken. Nicht die Idee einer Bewegung. Sie lag einfach nur da, als hätte man sie irgendwie weggeworfen. Wie eine große Puppe, die niemand mehr haben wollte.
    Die Zeit würde auch weiterhin normal ablaufen. Aber ihm war auch klar, dass sie ihm viel langsamer vorkommen würde. Jetzt begann die Zeit des Wartens. Da konnte jede Sekunde zu einer verdammt langen Qual werden.
    Irgendwie konnte er sich nicht überwinden, die Tote zu untersuchen und dabei auf den Rücken zu drehen. So blieb sie auf dem Bauch liegen, und Cash musste warten, bis der Experte eintraf.
    Je länger er wartete, um so mehr kam es ihm vor, als hätte er selbst den Geruch von hier unten angenommen. Er fühlte sich schmutzig und sehnte sich plötzlich nach einer Dusche. Durch die offene Tür schaute er in die Kabine, wo die Person auf der Schüssel gesessen hatte. Die Spuren waren noch vorhanden. Sie verteilten sich auf dem Boden. Überall sah er das Blut.
    Das Stehen war auch nicht seine Sache. Da verkrampften die Muskeln. Er wollte sich bewegen, um geschmeidig zu bleiben, denn er hatte das unbestimmte Gefühl, dass dieser Fall für ihn noch nicht erledigt war. Da trafen zu viele Ungereimtheiten zusammen. Er hatte die Person angeschossen, er hatte sie auch fallen gesehen, aber er hatte kein Stöhnen gehört und auch keine letzten Bewegungen erlebt.
    Bei einem Menschen wäre das anders gewesen.
    Sein Misstrauen stieg von Sekunde zu Sekunde an. Je länger er über gewisse Dinge nachdachte, um so komischer wurde ihm. Er war nicht in der Lage, sein Gefühl zu beschreiben, aber diese angebliche Tote wurde ihm immer unheimlicher. Unwillkürlich durchzuckten ungewöhnliche Gedanken und Vermutungen seinen Kopf. Er beschäftigte sich plötzlich mit Dingen, an die er früher nicht einmal gedacht hatte. Es kam alles wie ein plötzlicher Schwindel über ihn. In verschiedenen Intervallen stieg ihm das Blut in den Kopf. Dann wurde ihm heiß. Wenn es verschwand, begann er zu frieren.
    Wer war diese Frau, deren Namen er nicht einmal kannte? Sie war angezogen wie jemand, der auf der Platte lebte. Er hatte oft genug mit diesen Menschen zu tun. Viele davon waren an ihrem Schicksal unschuldig. Die brutale Gesellschaft hatte sie zu Außenseitern gemacht, und es gab Leute, die immer ihre Papiere bei sich trugen, als brauchten sie eine Erinnerung an ihr vorheriges Leben, das sie nicht so ganz aus den Händen geben wollten.
    War das auch bei der Frau der Fall?
    Cash Milton war einfach zu sehr Polizist. Er wollte es endlich wissen und überwand seine Scheu.
    Die Vorgehensweise war immer gleich. Aufpassen, wenn
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