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116 - Der Mitternachtsteufel

116 - Der Mitternachtsteufel

Titel: 116 - Der Mitternachtsteufel
Autoren: Dämonenkiller
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oder einer Coco Zamis. Sonst hätte ich die vier hypnotisieren können. So war ich auf meine körperlichen Fähigkeiten oder auf einen Trick angewiesen. Aber selbst wenn ich an den vier Milizsoldaten vorbeikam, gab es im Lager noch andere. Sie hatten ihre Befehle, und Kiwibin war nicht da, der sie hätte zurückhalten können. Sie waren imstande, auf mich zu schießen.
    Ich saß in einer verteufelten Klemme.

    Kiwibin stand bei Tirso und Phillip auf der Ladefläche des Lastwagens, eingekeilt zwischen Milizsoldaten und Parapsychologen. Der eisige Wind zerrte an der Plane. In der Mitte des Lastwagens befand sich das schwere Maschinengewehr, Kaliber 14,5 mm. Damit konnte man ein Haus zu Krümeln schießen.
    Kiwibin hatte Phillip und Tirso erzählt, Abi Flindt hätte dringend in der Forschungsstation zu tun, um von dort aus in die Aktion einzugreifen. Tirso vertraute Kiwibin, den er sehr mochte. Und Phillip nahm ohnehin kaum Notiz davon, was um ihn herum vorging.
    Kiwibin war nicht glücklich über die Rolle, die er spielte. Aber die andern hatten ihn überstimmt und diktiert, daß Abi Flindt zurückbleiben mußte. Wahrscheinlich war es besser so.
    Kiwibin stank durchdringend nach Knoblauch. Die Männer, die in seiner Nähe standen, rümpften die Nase, aber sie sagten nichts, denn immerhin war er ein KGB-Mann.
    Der Lastwagen holperte auf dem schlechten Weg, der hartgefroren und von Schlaglöchern übersät war. Die Männer wurden durchgeschüttelt und mußten sich festhalten.
    „Onkel Kiwibin", fragte Tirso mit seinem dünnen Stimmchen, „warum riechst du so abscheulich?" Kiwibin räusperte sich.
    „Das ist russischer Geruch", sagte er. „Ist sehr gesund."
    Dr. Wassiliew stand in Kiwibins Nähe. Der nahm keine Notiz von ihm, war mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt. Kiwibin mochte ihn nicht. Dr. Wassiliew war arrogant und ein Typ, der über Leichen ging. Kiwibin hätte lieber einen anderen als Leiter des Parapsychologenteams gesehen. Aber er hatte es sich nicht aussuchen können. Wenn sich aber irgendwie eine Gelegenheit ergab, Dr. Wassiliew auszuschalten, würde Kiwibin sie mit Freuden ergreifen.
    Der Lastwagen erreichte nun das verschneite Seitental. Am westlichen Talhang standen verschneite Tannen und Fichten. Tierspuren führten durch den Schnee. Ein Vogelschwarm flog über das Tal und wollte sich in dem verschneiten Wald niederlassen. Aber dann drehten die Vögel plötzlich ab, so als sei etwas in dem Wald, das sie erschreckte und vertrieb. Niemand beachtete es.
    Der Lastwagen hielt bei der Hütte in dem nicht allzu großen Tal. Im Sommer, wenn das Vieh hier weidete, pflegten Hirten in der Hütte zu übernachten. Jetzt waren Nelja und die fünf anderen Dorfbewohner dort eingeschlossen.
    Achtzehn Milizsoldaten standen in einigem Abstand vor der Hütte herum. Es war kalt. Dunst vernebelte die Sonne, ließ sie wie eine blasse Scheibe erscheinen.
    Die Männer stiegen vom Lastwagen. Die Plane wurde zurückgeschlagen, die Streben auf der einen Seite abgebaut. Das Maschinengewehr kam zum Vorschein. Drei Milizsoldaten standen daneben. Der Lastwagen fuhr dreihundert Meter von der Hütte weg. Dort hielt er im Schnee bei einer kahlen, verkrüppelten Erle. Auf einen Befehl des Leutnants hin marschierten die Milizsoldaten unter seiner Führung zu dem Lastwagen, wo sie eine doppelte Schützenkette bildeten.
    Die sieben Parapsychologen, Kiwibin, Tirso und Phillip blieben bei der Hütte stehen, zwanzig Meter davon entfernt.
    „Ich werde mit zwei von den Kollegen Nelja holen", sagte Dr. Wassiliew. „Wenn Phillip sie heilen kann, versuchen wir es bei den andern."
    „Das gefällt mir nicht", sagte Kiwibin. „Zumindest ein paar von den sechsundzwanzig Soldaten sollten in unserer Nähe sein, falls Schwierigkeiten auftreten."
    „Das hat schon alles seine Richtigkeit. Erklären Sie diesen beiden Monstern, was sie tun sollen, Genosse Kiwibin!"
    Kiwibin schluckte einen scharfen Protest hinunter.
    Dr. Wassilij Wassiliew ging zu der Hütte. Zwei der dick vermummten Parapsychologen folgten ihm. Sie öffneten die schweren neuen Riegel außen an der Hüttentür. Lange Eiszapfen hingen vom Hüttendach herunter. Einer brach ab, als die Tür aufschwang.
    Dr. Wassiliew rief etwas. Nelja kam aus der Hütte, in ihren Fuchspelzmantel gekleidet. Sie führte die kleine Tanja an der Hand. Folgsam gingen die beiden zu der kleinen Gruppe von Männern, die auf sie wartete.
    Kiwibin zerrte nervös an seinem Bart. Er hatte die Halfter mit der
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