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1155 - Luzifers große Stunde

1155 - Luzifers große Stunde

Titel: 1155 - Luzifers große Stunde
Autoren: Jason Dark
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Dienstwagen. Er tat sich selbst Leid, und er konnte nur den Kopf schütteln, aber nicht begreifen. Der Typ hätte durch den Aufprall verletzt sein müssen, aber es war nichts zu sehen. Er musste einen Körper aus Eisen haben.
    Callum blieb in seinem Fahrzeug sitzen. Er dachte nicht daran, die Verfolgung aufzunehmen, aber er sah den Bericht von Ben Adams jetzt mit anderen Augen an.
    Außerdem hatte der Typ so ausgesehen, wie er von Adams beschrieben worden war. Demnach musste er den Garten verlassen haben, um durch die Nacht zu irren.
    Er hatte die Straße jetzt überquert und ein freies Grundstück betreten. Es war mehr eine Wiese, auf der sich Gestrüpp breit gemacht hatte. Ein Haus stand dort nicht. Aber die Gestalt ging zielstrebig in dieses flache Gelände hinein und war bald in der Dunkelheit verschwunden.
    Jack Callum saß noch immer auf seinem Sitz und starrte ins Leere. Er merkte kaum, dass er sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn wischte. Er war noch immer geschockt, und der Unfallhergang lief ständig vor seinem geistigen Auge auf und ab.
    Plötzlich stieg er aus. Angeschnallt hatte er sich nicht. Das tat er nur, wenn Zeugen in der Nähe waren. Bei der Leibesfülle behinderte ihn der Gurt sehr.
    Als er nach vorn schaute, blieb ihm nichts anderes übrig, als zu nicken. Es war kein Traum gewesen.
    Die fremde Gestalt hatte sein Auto tatsächlich berührt und sogar eine Delle dicht über der Stoßstange nahe des linken Scheinwerfers hinterlassen.
    Jack Callum atmete tief durch. Er blickte sich dabei auch um. Es konnte ja sein, dass dieser Typ zurückkehrte, um sich um ihn zu kümmern. Die Sorge brauchte er nicht zu haben, denn in seiner Umgebung blieb alles ruhig.
    Es war nicht mehr weit bis zum Haus des Anrufers. Callum hätte auch zu Fuß gehen können. Da er ein bequemer Mensch war, verzichtete er jedoch darauf, stieg wieder ein, fuhr an und rollte diesmal nur im Schritttempo weiter.
    Es passierte nichts mehr. Kein Lebewesen erschien. Weder an der rechten, noch an der linken Straßenseite. Ohne Schwierigkeiten gelangte er bis an sein Ziel und stellte den Dienstwagen direkt vor Adams' Haus ab.
    Der Mann hatte bereits auf ihn gewartet. Callum war kaum ausgestiegen, da erschien Ben in der offenen Tür, umrahmt vom Licht aus dem Haus. »Du hast dir aber verdammt viel Zeit gelassen«, beschwerte er sich.
    Der Konstabler winkte nur müde ab.
    Er sprach erst an der Tür und dicht vor Adams.
    »Kann ich reinkommen?«
    »Ich bitte darum.«
    Adams musste zur Seite treten, um dem Konstabler Platz zu machen. Wenn Callum ein Haus betrat, dann immer mit der Sicherheit seines Dienstgrads im Rücken. Die meisten hatten auch Respekt vor seiner imponierenden Gestalt. Er kam, sah und siegte.
    Nicht hier.
    In Bens Haus schlich er förmlich hinein. Wäre es gegangen, dann hätte er sich sogar kleiner und dünner gemacht.
    Adams schloss hinter ihm die Tür. Er schüttelte den Kopf. So hatte er Callum noch nie erlebt. Vor allen Dingen nicht so ruhig. Er sagte kein Wort und schaute sich auch so komisch um.
    »Hast du was, Jack? Brauchst du was?«
    Callum nickte. Die Unterlippe hatte er dabei vorgeschoben. »Ja, einen doppelten Whisky.«
    »Bitte.«
    Aus der Küche holte Ben das Glas. Die Flasche stand im Wohnzimmer, in das er Callum hineinbat.
    Dort schenkte er ihm die gewünschte Menge ein, und auch mit dem Glas in der Hand schaute sich der Konstabler um, ohne zu trinken. Schließlich kippte er die Hälfte des Whiskys in die Kehle und wischte mit der freien Hand über seine Lippen.
    »Da ist noch eine Frage offen«, erinnerte ihn Adams.
    Callum trank zuerst das Glas leer. Er stand im Licht. Der Schweiß auf seinem Gesicht war zu sehen.
    Auch der unruhige Blick entging Adams nicht.
    »Jetzt rede schon!«
    Callum stellte das Glas weg. Mit spröder Stimme sagte er: »Ich… ich… habe die Gestalt gesehen, Ben.«
    »Sag nur!«
    »Doch, doch!«
    »Wo denn?«
    Callum nahm die Mütze ab und strich über sein Haar. »Auf der Straße. Er war plötzlich da. Kam wie aus dem Nichts, und er ist mir gegen den Wagen gelaufen.«
    Ben Adams schwieg. Er war überrascht und irritiert. »Das kann ich nicht glauben, Jack.«
    »Warum denn nicht?«
    »Moment«, sagte Adams. Er ging zum Schalter und löschte das Licht, was dem Konstabler nicht gefiel, denn er beschwerte sich mit einigen brummigen Worten.
    »Das hat alles seinen Sinn, mein Freund. Und jetzt komm mit. Los, komm.« Adams stand am Fenster und winkte. »Ja, komm her, verdammt.
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