Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1152 - Gespensterwelt

Titel: 1152 - Gespensterwelt
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
aufgekommen.
    Aber dieser Schein trog, in Wirklichkeit war das technische Personal trotz der routinemäßigen Aktivitäten immer noch wie gelähmt.
    „Ich habe es gewußt", sagte eine fast fröhlich klingende Stimme hinter Roi Danton. „Ich habe es gewußt."
     
    *
     
    Danton drehte sich um und blickte in ein kantiges Gesicht mit Sommersprossen, in dem die gelben Raubtieraugen wie nachträglich eingepflanzt wirkten.
    „Doch nicht, daß wir diese Situation bei unserer Rückkehr vorfinden würden, Taurec?"
    sagte Danton. „In diesem Fall hättest du uns warnen müssen."
    Taurec schüttelte bedächtig den Kopf, er wirkte auf eine hintergründige Art verschmitzt, aber auch irgendwie melancholisch.
    „Ich habe gewußt, daß ich hier dringender gebraucht werde als in M82", sagte er. „Und nun weiß ich, daß mich mein Gefühl nicht getrogen hat."
    „Was sagt dir dein Gefühl noch, Taurec?" erkundigte sich Bradley von Xanthen, der hellhörig geworden war.
    „Oh, noch einiges", meinte Taurec, er schien der einzige an Bord zu sein, dem der Anblick des verwaisten Solsystems nicht ans Gemüt ging - und das nicht nur, weil es nicht seine Heimat war oder er keine Beziehung dazu hatte. Es war eher so, daß er die Situation als nicht tragisch beurteilte.
    Er fuhr nach einer kurzen Pause fort: „Bisher habt ihr nur nach einfachen Erklärungen gesucht und euch mit routinemäßigen Untersuchungen begnügt. Aber ich sage euch, daß wir uns schon mehr anstrengen müssen, um die Wahrheit herauszufinden. Die Lage ist verzwickt und offenbar zu kompliziert, um sie verstandesmäßig begreifen zu können. Da hilft kein Denken, keine Logik und auch kein Hochrechnen. Es gilt zu handeln, einfach zu handeln."
    „Und was schlägst du vor?" fragte Danton.
    „Ich habe keine Vorschläge zu machen", sagte Taurec. „Wenn ihr mit dem Ausschöpfen eurer Möglichkeiten aus der Ferne am Ende seid, dann bleibt euch ohnehin nichts anderes übrig, als Erkundungskommandos auszuschicken. Darum kommt ihr ohnehin nicht herum. Ich möchte nur bei einem der ersten Kommandos dabei sein."
    „Soweit sind wir noch nicht", sagte Bradley von Xanthen.
    „Aber es dauert gewiß nicht mehr lange", sagte Taurec.
    „Du tust, als wüßtest du mehr als du verrätst", meinte Danton vorwurfsvoll. „Wenn du über Wissen verfügst, das wir nicht haben, solltest du es uns fairerweise zukommen lassen."
    „Mich hat diese Situation so überraschend getroffen wie euch", erwiderte Taurec und erwiderte Dantons Blick. „Ich glaube nur, daß ich mich besser auf das Irrationale, das Unerklärliche einstellen kann. Im Geist bin ich bereits auf Terra, um die Lage vor Ort zu untersuchen."
    „Du kannst mit der SYZZEL jederzeit starken", sagte Danton.
    „Danke, aber so eilig habe ich es nicht", sagte Taurec. „Ich möchte euch gegenüber keinen Vorsprung haben."
    Danton warf ihm einen Blick zu, der ausdrückte, daß er ihm diese Begründung nicht abnahm. Taurec lächelte dazu und wandte sich ab, er wollte keine weiteren Erklärungen abgeben. Er äußerte sich auch nicht, als er Demeter hinter sich sagen hörte: „Er verheimlicht uns etwas." Taurec gab ihr bei sich recht, nur wußte er, daß sie seine Zurückhaltung falsch interpretierte. Sie war nicht in der Lage, seine Beweggründe auch nur zu erahnen. Er war sich selbst nicht einmal recht im klaren darüber.
    Aber einer der Gründe, warum er sich nicht einfach auf seine SYZZEL schwang und damit zur Erde flog, war ein junger Mann, der sich in der Kommandozentrale herumtrieb, ohne hier wirklich etwas zu schaffen zu haben.
    Er hieß Asco Chipon, war wie er selbst etwas über einsachtzig, hatte eine sportliche Figur und ebenfalls rotes Haar, das er jedoch ziemlich lang trug. Sie kannten einander vom Sehen, und Taurec wußte von ihm nur, daß er an Bord der RAKAL WOOLVER so etwas wie Narrenfreiheit genoß.
    Taurec hatte ihn auf recht eigenartige Weise kennen gelernt und ohne daß sie ein Wort miteinander gewechselt hätten.
    Es war vor zehn Tagen während dieses Fluges zur Milchstraße gewesen, da ergab es sich, daß Taurec mit diesem jungen Mann, von dem er damals noch nicht einmal den Namen kannte, allein in einem Gemeinschaftsraum war.
    Der junge Mann hatte ihn verstohlen beobachtet. Taurec fand nichts weiter dabei, denn er war es gewöhnt, von allen möglichen Leuten heimlich begafft zu werden. Er war ja auch ein Gesandter der Kosmokraten - und ein „Einäugiger", der auf beiden Augen sah.
    Und er trug ein Hemd, das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher