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1141 - Die Zeit bleibt Sieger

Titel: 1141 - Die Zeit bleibt Sieger
Autoren: Unbekannt
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Menschheit mitschuldig, wenn man in Betracht zog, daß er den Zeitdamm zerstört hatte.
    „Was schlagt ihr vor?" erkundigte ich mich bei Grek eins und seinem Begleiter.
    „Wir wollen die Erde so schnell wie möglich verlassen", erwiderte der maahksche Kommandant. „Die Zukunft dieses Planeten ist ungewiß. Irgendwann wird Vishna zuschlagen, dann sollten wir verschwunden sein."
    „Es gibt einen Bündnisvertrag zwischen Maahks und Terranern", erinnerte ich ihn. „Seid ihr nicht verpflichtet, uns im Fall drohender Gefahren zu unterstützen?"
    „Zwölf Maahks?" Er schien belustigt. „Was sollten wir schon tun? Natürlich könnten wir Verstärkung von den Weltraumbahnhöfen herbeiholen, aber was würden wir damit schon erreichen? Die einzige Chance wäre, eine große Maahkflotte aus Andromeda herbeizurufen."
    „Gut", sagte ich. „Ruft sie herbei!"
    „Es würde Monate dauern, bis sich unsere Freunde in Andromeda gesammelt hätten und aufbrechen könnten." Er machte eine Geste der Resignation. „Du weißt selbst, was hier inzwischen alles geschehen kann."
    Ein Bündnisvertrag, erinnerte ich mich, war immer nur soviel wert, wie die Partner, die ihn mit Leben erfüllen sollten. Die Maahks schienen nicht gerade versessen darauf zu sein, sich für uns Menschen einzusetzen.
    Grek eins und seine elf Freunde würden die Erde verlassen und sich nicht weiter um uns kümmern.
    Die Frage war nur, ob sie sich auf diese Weise in alle Zukunft vor dem Problem Vishna herumdrücken konnten. Nach allem, was ich von Vishna wußte, war diese Wesenheit von großer Machtgier erfüllt. Sie würde nicht aufhören, andere Völker zu unterdrücken. Wenn man Vishna nicht aufhielt, würde sie eines Tages auch gegen die Maahks vorgehen.
    Grek eins schien meine Gedanken zu erraten.
    „Vishna ist für euch Terraner wie eine Vision alles Bösen", meinte er. „Aber was wißt ihr wirklich von ihr?
    Warum ist sie ausgerechnet so aggressiv gegen euch? Das muß doch einen Grund haben. Darüber solltet ihr nachdenken."
    „Ich bin nur ein kleiner Dolmetscher", sagte ich. „Menschen wie ich haben wenig Einfluß auf die Entscheidungen der Verantwortlichen. Ich weiß aber, daß Bull und seine Freunde nach dem Virenimperium und nach Vishna suchen lassen."
    „Nun gut", sagte der Maahk. „Wir verlassen die Erde, sobald eine Entscheidung über Grek 336 gefallen ist. Allerdings bestehen wir darauf, daß er uns nach Lookout-Station begleitet. Er ist einer der Unseren."
    Von mir aus hätten sie auf der Stelle ziehen können. Mir waren sie nach wie vor unheimlich, vor allem dieser unberechenbare Fundamentalist.
     
    *
     
    Zwei Tage später begann ein Wort die Runde zu machen, das einen unangenehmen Beigeschmack hatte und das eindeutig auf Grek 336 bezogen war. Die Rede war von „Wiedergutmachung". Ich konnte mir nicht vorstellen, daß Bull, Tifflor oder Deighton diesen Begriff in Zusammenhang mit dem Fundamentalisten in die Welt gesetzt hatten, aber es schien einflußreiche Kräfte zu geben, die damit Politik machten.
    Grek 336 wurde nicht nur die Schuld am Tod von vielen Menschen gegeben, er sollte auch für die Vernichtung des Zeitdamms zur Verantwortung gezogen werden.
    Einige Menschen schienen zu glauben, der Zeitdamm könnte allein dadurch wieder aufgebaut werden, indem man Grek 336 bestrafte.
    Die Gesetze jedoch, die er gebrochen hatte, mußten erst nachträglich geschaffen werden - und das war mehr als fragwürdig.
    Grek 336 gehörte nicht nur einem fremden Volk an, er kam auch aus einer völlig anderen Zeit.
    Das immunisierte ihn gegen alle menschlichen Gesetze.
    Doch viele Menschen blickten auf die Trümmer unserer Bemühungen im Kampf gegen Vishna und meinten wohl, ein Sündenbock müßte dafür herhalten.
    Die Streitigkeiten genügten, um Grek 336 zumindest vorläufig auf der Erde festzuhalten.
    Grek eins und seine elf Begleiter durften jederzeit nach Lookout-Station zurückkehren, aber den Fundamentalisten wollte man nicht so ohne weiteres ziehen lassen.
    Die zwölf Maahks jedoch weigerten sich, ohne ihren Artgenossen aufzubrechen. Es hätte mich gewundert, wenn sie anders reagiert hätten.
    Am Abend des zweiten Tages stellte Grek 336 der Erde ein Ultimatum.
    Er rief mich, damit ich es den Menschen übermittelte.
     
    *
     
    Als ich Grek 336 unter seinem grünen Schutzschirm (er nannte ihn Flaterktor) mitten in der Halle schweben sah, ahnte ich sofort, daß irgend etwas nicht in Ordnung war. Der Fundamentalist hatte alle Klappen seiner
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