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1137 - Einer gegen Terra

Titel: 1137 - Einer gegen Terra
Autoren: Unbekannt
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an, daß sie von dem fremden Objekt stammen, aber sicher können wir unserer Sache nicht sein. Nur soviel, die positronischen Kontrollen des Hypertrops wurden versuchsweise durch alle denkbaren Einsatzmodi gefahren. Ich meine, wir haben wirklich alles ausprobiert, was sich mit der Positronik anstellen läßt. In keinem Modus gelang es uns, diese Impulsfolge zu erzeugen.
    Das läßt nur noch den Schluß zu, daß die Störung von außen kam."
    Geoffry Waringer nickte. „Der Fremde bedient sich irgendeines Saugmechanismus, um die Leistung vom Hypertrop abzuzweigen und sich selbst zuzuführen", hypothetisierte er. „Der Saugmechanismus koppelt in die positronische Kontrolle und erzeugt diese eigenartigen Signale."
    „Denkbar", antwortete Racquel, die keineswegs den Anschein erweckte, als fühle sie sich in der Gegenwart der drei Männer, die zur Führungsspitze der Kosmischen Hanse gehörten, übermäßig beeindruckt. „Auf jeden Fall hielte ich es für ratsam, diese Daten an sämtliche Großkraftwerke zu übermitteln und den Ingenieuren aufzutragen, daß sie die Augen offen halten sollen."
    „Du rechnest mit weiteren Anschlägen?" fragte Waringer.
    „Gewiß doch. Dieser Bursche hat offenbar einen fast unersättlichen Hunger nach Energie. Ich weiß nicht, was er damit anfängt, aber es erscheint mir undenkbar, daß ein Gebilde mit Maximalabmessungen vier mal ein Meter fünfzehn Gigawattstunden auf Dauer mit sich herumschleppen will. Mit anderen Worten: Der Fremde hat entweder etwas vor, wobei er eine riesige Energiemenge aufzuwenden gedenkt - etwa einen Bombenanschlag oder etwas Ähnliches -, oder er ist dabei, sich einen Energievorrat anzulegen. Da der Verdacht besteht, daß er sich vor kurzem in Lyon schon einmal mit Energie versorgt hat, halte ich die letztere Möglichkeit für wahrscheinlicher. Wenn er sich aber tatsächlich einen Vorrat schaffen will, warum sollte er es dann beim Anschlag auf eine einzige Zapfstation bewenden lassen? Es gibt mehr als zwei Dutzend solcher Stationen, rings um die Erdkugel verteilt. Es hält ihn niemand davon ab, immer wieder zuzuschlagen, bis sein Reservoir gefüllt ist."
    Deighton wandte sich an Bull.
    „Ich nehme an, es kann nicht schaden, wenn wir der Liga raten, eine entsprechende Warnung rauszugeben."
    „Gewiß nicht. Außerdem ..." Die Welt würde nie erfahren, was er sonst noch hatte sagen wollen. Ein schrilles Alarmsignal gellte durch den Raum. Der große Bildempfänger aktivierte sich selbsttätig. Das Gesicht eines Mannes im mittleren Alter erschien.
    „Dringende Meldung an Hauptquartier Hanse", sagte er. „Die Zapfstation Crozet meldete Hypertrop-Ausfall."
     
    *
     
    Durch das offene Fenster hörte man das Wasser des Pazifiks träge gegen die Mole schwappen. Aus der Ferne drang das rhythmische Rauschen der Brandung. Die Dienststelle der Maritime Patrol, Sektion Port Hobart, lag auf einer Landzunge, die sich seitwärts der Hafeneinfahrt ins Meer schob.
    Der Techniker vom Dienst achtete sorgsam auf die Anzeigen, die das Monitorsystem des Robotboots lieferte. Die ALSÖER hatte sich weisungsgemäß abgesetzt und war mit Südkurs aus dem Überwachungsbereich verschwunden. Anderer Schiffsverkehr wurde aus den Gewässern südöstlich von Port Hobart nicht gemeldet. Die See gehörte dem Robotfahrzeug - und dem geheimnisvollen, fremden Objekt, das nach letzter Aussage der ALSÖER-Besatzung auf dem Meeresgrund ruhte.
    Aus zwanzig Kilometern Entfernung sichtete der Roboter den ersten Reflex. Auf dem Reliefbild des diensthabenden Technikers waren zwei unterseeische Bergketten zu sehen, die sich parallel von Südwesten nach Nordosten zogen. Zwischen ihnen erstreckte sich ein fünfzehn Kilometer breites Tal mit einer maximalen Sohlentiefe von 4200 Meter unter Normalnull. Das Robotboot war auf Anweisung des Technikers eine weite Schleife gefahren und drang von Südwesten her in das Tal ein. Der Reflex erschien am Fuß der weiter nördlich liegenden Bergkette.
    Das Boot sandte das übliche Kodesignal, erhielt jedoch keine Antwort. Mit stetiger Geschwindigkeit hielt es auf den Reflex zu. Der diensthabende Techniker nahm zur Kenntnis, daß sich das fremde Objekt nicht merkbar bewegte. Er gelangte allmählich zu der Überzeugung, daß er übervorsichtig gehandelt habe, als er die ALSÖER fortschickte und das Robotboot aussandte. Vermutlich handelte es sich bei dem Ding um einen metallenen Gegenstand, der von irgendeinem Schiff über Bord geworfen worden und rein zufällig in der
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