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1137 - Einer gegen Terra

Titel: 1137 - Einer gegen Terra
Autoren: Unbekannt
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sich im Zustand höchster Erregung befand.
     
    *
     
    „Nach unserer Schätzung", sagte Racquel Vartanian, „gibt es wenigstens drei unterseeische Verstecke. Ebenso viele, wie der Unbekannte Anschläge auf terranische Zapfstationen verübt hat Sein Verhalten nach dem Attentat auf La Manchuria scheint zu beweisen, daß er sich bei jedem Vorstoß bis an den Rand seiner Kapazität mit Energie vollädt und diese dann schnellstens irgendwo speichern muß."
    Reginald Bull nickte. Die Hypothese erschien sinnvoll.
    „Nach meiner Ansicht sollten wir die Verstecke suchen", fuhr Racquel fort.
    „Was?" Bull sah überrascht auf. „Drei Verstecke - rings um die unterseeische Erdoberfläche verteilt, und wir sollen danach suchen?"
    „Genau das", antwortete Racquel kühl. „Ich habe die Sache mit Gunnyr durchgesprochen, weil mir der Sachverstand fehlt. Es dreht sich keineswegs um eine wahllose Suche. Schwer zugängliche Abschnitte des Meeresbodens können ebenso vernachlässigt werden wie solche, die sich leicht überblicken lassen. Ebenfalls nicht in Frage kommen Abschnitte, in denen Vereisungsgefahr besteht. Der Maahk, wenn es wirklich ein solcher ist, legte seine Verstecke in solchen Gegenden an, die nicht besonders übersichtlich, aber ohne Mühe zu erreichen sind. Durch intelligente Auswahl können wir die Suchfläche auf rund vierzig Prozent des irdischen Meeresbodens beschränken."
    „Das sind ... was?" Reginald Bull machte eine schnelle Kopfrechnung. „Dreihundert Millionen Quadratkilometer?"
    „Etwas mehr. Aber die Suche ist automatisierbar. Wir wissen genau, was wir finden wollen: zwei Hohlräume unter dem Meeresboden. Einfache Sonar-Sonden können diese Aufgabe übernehmen. Wir lassen ein paar tausend von ihnen vom Stapel, und in ein paar Tagen wissen wir Bescheid."
    Wider seinen Willen begann Reginald Bull einzusehen, daß die Überlegung der jungen Frau so abwegig nicht war.
    „Als wir dich zur Sonderbeauftragten ernannten, Mädchen", sagte er, „hatten wir keine Idee, daß du soviel Energie entwickeln würdest. Aber du hast recht. Wir dürfen uns keine Gelegenheit entgehen lassen." Er schaltete den Interkom ein und drückte eine Wähltaste.
    Ein Summton war zu hören. „Racquel Vartanian, Sonderbeauftragte für Energiediebstahl, ist bevollmächtigt, alle Anordnungen zu treffen, die sich auf eine Untersuchung der terranischen Meeresböden beziehen."
    „Klar und vermerkt", antwortete eine Computerstimme.
    Bull sah auf und lächelte eigentümlich.
    „Wie kommst du mit Gunnyr zurecht?" wollte er wissen.
    „Wie bitte?"
    „Stell dich nicht so an. Du hast einen uralten Mann vor dir. Wenn ich nicht hätte sehen können, daß du hinter Gunnyr Brindarsson her bist, dann wäre ich das Salz nicht wert, daß man mir aufs Butterbrot streut."
    Racquel entspannte sich ein wenig.
    „Er ist immer noch so kalt wie ein Fisch", beschwerte sie sich.
    „Aber er steht weiterhin in meinem Dienst?" fragte Bull.
    „Ja. Wenigstens dazu habe ich ihn überreden können. Es gibt wirklich keinen, der das Unterwassergeschäft so gut versteht wie er."
    „Das kannst du dir als Bonus anrechnen, Mädchen", sagte Reginald Bull. „Die Nordleute sind schwer zu 'nehmen. Aber wenn er sich bereit erklärt hat, bei der Stange zu bleiben, dann ist die Sache für dich nicht aussichtslos."
    Racquel stand auf.
    „Ich glaube...", begann sie unsicher, „damit wäre alles besprochen."
    Reginald Bull entließ sie mit freundlichem Lächeln. Und als sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte, seufzte er: „Jung müßte man noch mal sein - oder Gunnyr Brindarsson heißen."
    Eine halbe Stunde später inspizierte er das Labor, in dem er die beiden Telepathen mit dem Roboter untergebracht hatte. Brannor Nings kam ihm entgegen und deutete auf eine Art spanischer Wand, die vor der Batterie der Verstärker und Modulatoren aufgebaut worden war.
    „Lynda ist an der Arbeit", sagte er mit unterdrückter Stimme, „Ich spüre es selbst, wie kraftvoll ihre Botschaft ist, Es sollte mich wundern, wenn wir damit keinen Erfolg hätten."
    Bull wollte antworten, aber in diesem Augenblick meldete sich der Minikom an seinem Handgelenk mit aufgeregtem Piepsen. Er aktivierte das Gerät.
    „Ortung", sagte eine aufgeregte Stimme. „Wir haben das fragliche Objekt in Ortersicht.
    Es bewegt sich von Südosten her auf die Peripherie des Stadtgeländes zu."
    „Danke", sagte Bull und schaltete das Gerät aus. Grinsend wandte er sich an Brannor Nings. „Es scheint, du hast
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