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1135 - Cathys Friedhof

1135 - Cathys Friedhof

Titel: 1135 - Cathys Friedhof
Autoren: Jason Dark
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nicht ausrutschte, denn er war nicht gefroren. Ich glitt ihm nach, landete ebenfalls sicher im Graben, und dann stand Tanner vor uns. Auch bei der Kälte hatte er seinen grauen Mantel nicht zugeknöpft. Seine grimmige Art kannten wir ja, aber diesmal war ihm der Fall noch stärker auf den Magen geschlagen als sonst.
    »Das ist eine Sache für euch, denke ich mir.«
    »Warum?« fragte Suko.
    »Gute Frage - ja. Der sieht aus, als wäre er ein getöteter Vampir.«
    »Bitte?«
    Er blickte mich scharf an. »So stelle ich mir das jedenfalls vor, John. Aber ihr seid die Fachleute. Kommt.« Er drehte sich um und ging vor uns her.
    Die Spurensicherung hatte schon ihre Arbeit aufgenommen. Verschiedene Stellen waren mit Zahlen markiert worden. Man hatte sie auf kleine Metallschilder geschrieben, die im Boden steckten.
    Tanners Mitarbeiter schufen uns Platz, damit wir nahe an die Leiche herankamen. Der Chef persönlich bückte sich und hob die Plane hoch. Er lüftete sie nicht nur ein Stück, sondern fegte sie von der Leiche weg, damit sie frei lag.
    Suko schaute hin, auch ich blickte nach unten. Tanner war zur Seite getreten. Er wollte uns jetzt nicht stören. Was wir zu sehen bekamen, war wirklich schlimm. Man hätte meinen können, da wäre tatsächlich ein Vampir vergangen.
    Der Tote war ein Mann. Das konnten wir auf den ersten Blick erkennen. Aber wir sahen nicht, ob er mit einem Mantel bekleidet gewesen war oder nur mit einem Anzug. Wer oder was immer ihn getötet hatte, das hatte es gelöscht. Nicht nur die Kleidung, auch die Haut war in Mitleidenschaft gezogen worden. Sie war an verschiedenen Stellen des Körpers nicht mehr vorhanden. Zerstört, weggeätzt. Blanke Knochen schimmerten durch. Das Gesicht war ebenfalls nicht verschont geblieben. Es bildete eine Masse aus Resthaut, Knochen und Fleisch. Es gab noch ein Auge. Es sah grau und blind aus.
    Ich wußte nicht, wieviel Zeit vergangen war, bis uns Tanner wieder ansprach. »Nun, was sagt ihr?«
    Ich drehte mich zu ihm um. »Säure?«
    Er nickte vor sich hin. »Darauf hätte ich auch getippt. Ist aber nicht so. Wir haben keine Spuren gefunden. Weder an der Leiche noch neben ihr im Boden.«
    »Gut«, sagte ich.
    »Meinst du das wirklich?«
    »Ja und nein.«
    »Es ist auch kein Vampir«, meinte Suko.
    »Ja.« Tanner schaute in die Luft. »Soll ich jetzt darüber froh sein oder nicht?«
    Ich fragte ihn etwas ganz anderes. »Was hat dich dazu veranlaßt, uns zu informieren?«
    »Sieh dir doch nur die Leiche an.«
    »Klar, aber das ist nicht der einzige Grund gewesen. Wir kennen uns. Da steckt mehr dahinter.«
    Tanner schaute finster zu Boden. »Es ist der dritte Tote, den wir so finden.«
    »Oh…«
    »Ja, und das paßt mir nicht, John. Das sieht mir ganz nach einer Serie aus. Irgendein Dämon, ein dämonischer Killer, wie auch immer.« Er senkte seine Stimme. »Meine Nase sagt mir, daß dies ein Fall für euch ist.«
    »Nur deine Nase?« fragte ich. »Oder hast du auch andere Anhaltspunkte?«
    »Noch nicht.«
    »Aber das ist der dritte Tote«, meinte Suko.
    »Ja, verdammt, das weiß ich. Ist mir alles klar. Aber auch bei den beiden anderen tappen wir im Dunkeln.«
    »Gibt es Namen?«
    »Die haben wir zum Glück herausfinden können.«
    »Kamen alle drei auf die gleiche Art und Weise ums Leben?«
    »Ja.«
    Ich mischte mich wieder ein. »Wo wurden die beiden ersten denn gefunden?«
    »Der erste in einem Neubaukeller, und den zweiten Toten fand man in einem Toilettenhaus. Die Experten haben natürlich die Reste genau untersucht. Alle drei gehörten nicht eben zu den ärmsten Menschen, das wurde schon an der Qualität der Kleidung festgestellt.«
    »Und was steckt hinter den Namen? Oder besser gefragt, wer steckte dahinter?«
    »Ein Anwalt und ein Frisör.«
    Fast hätte ich gegrinst. »Anwalt und Frisör? Wie paßt denn das zusammen?«
    »Keine Ahnung, aber es ist so. Wir haben recherchiert, doch es ist uns nicht gelungen, herauszufinden, ob es zwischen den beiden eine Gemeinsamkeit gab. Und wer dieser Tote hier ist, wissen wir nicht.«
    »Hatte er keine Papiere bei sich?« fragte Suko.
    »Doch. Der Name ist bekannt. Melvin Monkfort. Beruf noch nicht. Der tote Anwalt hieß Sam Blyde, und der Frisör Dino Fironto. Drei Männer, die man auf die gleiche scheußliche Art und Weise getötet hat. Zwischen denen ich allerdings keine Verbindung sehe. Wobei ich hoffe, daß sich das mit eurer Hilfe ändert. Allerdings haben wir eins schon festgestellt. Die beiden ersten Toten waren
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