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1132 - Die Toten und der Waechter

Titel: 1132 - Die Toten und der Waechter
Autoren: Unbekannt
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wieder Schutt nachrutschte.
    Perry Rhodan vermochte sich dennoch nicht zu freuen. Er fürchtete sich vielmehr vor dem Augenblick, in dem sie die andere Seite erreichen würden.
    Doch dieser Augenblick kam nie, denn plötzlich knackte es in seinem Helmtelekom, und dann hörte er Gesils Stimme sagen: „Jetzt müßten sie uns hören. Wir sind wieder auf Normalniveau."
    Unwillkürlich löste sich sein Finger vom Feuerknopf, und sekundenlang drehte sich alles um ihn.
    Als er wieder klar sehen konnte, hielt der alte Raummeister ihn in den Armen, und er kam sich sehr klein ihm gegenüber vor.
    Verlegen machte er sich los, dann flüsterte er: „Gesil?" Sein Herz schien einen Sprung zu machen, und plötzlich schrie er laut: „Gesil, du lebst!"
    „Ja", erwiderte sie kurz, dann sagte sie drängend: „Ihr müßt uns entgegen kommen, Perry!
    Wir bahnen uns mit den Waffen einen Weg, aber wir wissen nicht, ob wir allein es rechtzeitig schaffen. Dieses Ungeheuer ist in Raserei verfallen, kaum daß es in die Gruft eingedrungen war. Es muß irgendwelche Anlagen kurzgeschlossen haben. Als der siebte Saal auf die normale Existenzebene zurückfiel, maßen unsere Detektoren eine unglaublich harte Strahlung aus der Öffnung des Verbindungstunnels an."
    „Wir sind schon unterwegs", erklärte Rhodan. „Ein Glück, daß der Succubus tot ist! Das ist die Hauptsache. Carzel und ich werden eben ohne Schlüssel versuchen, die Großen Sinne zu aktivieren Setzt Thermowaffen und Desintegratoren gleichzeitig ein, dann geht es schneller!"
    „Die Schlüssel sind nicht verloren", sagte Gesil. „Wir hatten sie nicht versteckt." Ihre Stimme wurde betrübt. „Aber wir haben Nissona verloren, Perry. Als das Ungeheuer kam - es hatte die Form eines meterdicken, zehn Meter langen metallenen Wurmes -, wollte es sich auf uns stürzen. Wir haben geschossen, aber es reflektierte die Strahlen. Plötzlich sprang Nissona durch die Öffnung des Gruftzugangs. Das Ungeheuer glaubte wohl, sie wollte die in der Gruft versteckten Schlüssel vernichten. Es stürzte hinterher. Sie hat sich für uns geopfert, Perry!"
    „Mein Gott!" Rhodan atmete schwer. „Ist sie noch - dort unten?"
    „Nein. Cirgizen und ich haben sie geborgen. Die sooldockschen Roboter konnten das Ungeheuer solange ablenken. Sie wurden dabei zerstört. Was ist mit Soul und Woorn?"
    Rhodan zuckte hilflos die Schultern. „Ich weiß es nicht. Wir werden uns um sie kümmern, sobald ihr euch in Sicherheit gebracht habt. Wahrscheinlich befinden sie sich einige Stockwerke über uns. Von dort war der Succubus gekommen."
    „Der Succubus? Warum dieser seltsame Name?"
    „Ich erkläre es dir, später, Gesil. Jedenfalls nehmen Carzel und ich an, daß dieses Ungeheuer die zwölf Akier tötete, um sich ihre schockartig frei werdenden mentalen Energien einverleiben zu können. Das heißt, zu diesem Zeitpunkt existierte es noch in Form von je sechs Frau -und Mannberatern. Sie bauten sich zu dem um, der sich danach der Einzige nannte."
    „Das ist grauenhaft!" flüsterte Gesil. „Wir kommen übrigens gut voran. Wenn nur nicht immer wieder Trümmer nachrutschen würden!"
    „Ich höre es bei euch poltern", erwiderte Perry Rhodan. „Gleich treffen wir zusammen. Ich bin sehr froh, daß das Schicksal uns zusammengeführt hat, Gesil." Er erschauerte nachträglich bei dem Gedanken, wie Gesil sich mit Cirgizen Saan zu dem tobenden Ungeheuer in die Gruft gewagt hatte, um den Leichnam Nissona Arvenichs zu bergen. Das mußte für die beiden Frauen die Hölle gewesen sein.
    Plötzlich rutschten abermals Trümmer nach. Doch es waren nicht mehr viele - und als der Staub sich verzog, sah Perry Gesil und einen Sooldock nur wenige Meter vor sich.
    Er ließ die Waffe fallen, kroch auf allen vieren über den Schutt und half zuerst Gesil und dann, gemeinsam mit Boon, den anderen Terranern und Sooldocks herüber. Er spürte einen Stich in der Brust, als der Leichnam Nissona Arvenichs, in eine Plastikplane verschnürt, über die Trümmer geschoben wurde. Behutsam faßte er mit an und half Sarvel Markadir und Cirgizen Saan, die ihn bisher getragen hatten.
    Danach blickte er stumm die in die Trümmer gebrannte Gasse entlang zum Eingang des siebten Saales, hinter dem es wetterleuchtete und unheilverkündend grollte. Sein Haß auf den Succubus war erloschen. Er fühlte nur noch Traurigkeit darüber, daß ein intelligentes Wesen so abgrundtief dem Bösen hatte verfallen können.
    Als Gesil nach ihm rief, wandte er sich um und schloß
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