Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
113 - Gebeine aus der Hexengruft

113 - Gebeine aus der Hexengruft

Titel: 113 - Gebeine aus der Hexengruft
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
Kontrolle.
    „Unverändert, möchte ich sagen. Manchmal
sieht es so aus, als würde sie neue Kraft schöpfen, dann wieder liegt sie
stundenlang apathisch in ihren Kissen und bringt kaum ein Wort hervor. Sie
kämpft. Etwas versucht sie auszulaugen, aber sie wehrt sich dagegen.“ Als die
Schwedin das sagte, sah sie ihn ernst an. „Ich hoffe, daß ich nicht auch bei
dir noch Krankenschwester spielen muß.“
    Brent wußte, was sie damit sagen wollte. Er
war in der dem Satan geweihten Kapelle gewesen.
    Hatte auch er den Keim des Todes gefangen,
der seinen Körper auslaugen würde?
     
    ●
     
    Als er aus dem Bett stieg, fühlte er sich wie
gerädert.
    Helles Tageslicht umfing ihn. Der Himmel war
nur leicht bewölkt. Die Sonne stand schon ziemlich hoch.
    Larry glaubte seinen Augen nicht zu trauen,
als er auf die Uhr sah.
    Irgendwo im Haus klapperte
Frühstücksgeschirr. Fröhliche Stimmen unterhielten sich, ein leises Lachen war
zu hören.
    X-RAY-3 lief unter die Dusche und brauste
sich eiskalt ab. Das weckte die Lebensgeister.
    Schnell rasierte er sich und überquerte dann
den Korridor, um an die Tür zu klopfen, hinter der Morna hantierte.
    Er trat ein.
    Morna war noch im Morgenmantel, aber dezent
geschminkt und frisiert.
    Sie lachte. „So lange hast du wahrscheinlich
noch nie geschlafen, Faulpelz, wie?“
    „Da muß ich dir recht geben. Und wenn ich’s
so recht bedenke, könnte ich mich gleich aufs Ohr hauen und weiterschlafen.“
    Sie zuckte zusammen.
    Larry erkannte, daß er etwas gesagt hatte,
was sie ganz anders auffaßte. „Du fühlst dich nicht wohl?“ murmelte sie besorgt
    „Ich habe erst gar nicht und dann sehr
schlecht geschlafen“, sagte er. „Nein, mit mir ist nichts. Ich habe bis kurz
nach sechs heute morgen wachgelegen. Wenn man dann einschläft, fühlt man sich
ebenso, wie ich mich nach dem Aufwachen gefühlt habe. Wenn du mir jetzt einen
anständigen Kaffee servierst, geht es mir gleich besser.“
    „Wenn es nur das ist, Sohnemann ..
    Peggy Langdon machte wieder einen schwachen
Eindruck. X-RAY-3 reichte ihr die Hand. Sie war leicht und durchscheinend wie
ein Schmetterlingsflügel. Peggy hatte seit gestern wieder abgenommen.
    Sie sah schlecht aus, behauptete aber, sich
erstaunlich gut zu fühlen.
    Sie waren noch beim Frühstück, als der Arzt
kam. Kilroy machte seinen Krankenbesuch. Er ließ es sich nicht nehmen, täglich zweimal
zu kommen ..
    Viel tun konnte er nicht. Er horchte das Herz
ab, fühlte den Puls und blickte in Peggys Augen.
    Er trank eine Tasse Kaffee mit und nahm sich
dabei Zeit. Bei ihm hatte man nicht das Gefühl, nur ein Fall zu sein. Kilroy
sprach mit seinen Patienten.
    Larry beobachtete ihn dabei. Dieser Mann war
ein guter Psychologe. Er verstand es, mit Menschen umzugehen. Schließlich
betreute er ein ganzes Dorf und kannte jeden einzelnen genau.
    Als sie gemeinsam das Krankenzimmer
verließen, meinte Morna unverhofft: „Da Sie schon hier sind, Doktor Kilroy:
vielleicht könnten Sie sich auch mal Mister Brent ansehen.“
    „Ist er krank?“ fragte Kilroy verwundert.
    „Ich hoffe es nicht, aber man kann nie wissen
...“
    „Ah, jetzt verstehe ich, worauf Sie
hinauswollen. Sie meinen wegen der Ansteckungsgefahr? Aber nein, das ist
natürlich Unsinn. Da müßte ich erst Sie unter die Lupe nehmen, Miß Ulbrandson.
Sie halten sich den ganzen Tag bei der Patientin auf, aber ihre Krankheit ist
nicht ansteckend. Sie kommt nicht von dieser Welt“, murmelte er leise.
    „Er war in der Kapelle“, sagte die Schwedin
nur. Sie sah Kilroys erschreckten Blick.
    „Dann waren Sie gestern dabei, als ... man
die Toten fand, und ...“
    X-RAY-3 nickte.
    Killroy musterte ihn eingehend. „Wie fühlen
Sie sich?“ fragte er leise.
    „Ein bißchen müde ...“
    „Das braucht nichts zu bedeuten. Es gibt
viele andere Ursachen von Müdigkeit, außer...“ Es war, als mied er es
absichtlich, die Dinge beim Namen zu nennen, die ihm jetzt durch den Kopf
gingen.
    „Untersuchen Sie ihn“, bat Morna.
    Sie ließ nicht locker. Larry gab schließlich
auf. Er ging in den Nebenraum.
    „Machen Sie sich frei“, sagte Kilory, während
er in seiner Tasche kramte.
    „Wie weit?“ erkundigte X-RAY-3 sich. „Hemd
und Hose? Das muß ich schließlich wissen. Wollen Sie mir ein Zäpfchen verpassen
oder horchen Sie mich nur ab?“
     
    ●
     
    Er kontrollierte das Herz, fühlte den Puls
und schrieb die Werte in ein Notizbuch, um eine Vergleichsmöglichkeit zu haben.
Larry mußte dreißig Kniebeugen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher