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113 - Gebeine aus der Hexengruft

113 - Gebeine aus der Hexengruft

Titel: 113 - Gebeine aus der Hexengruft
Autoren: Larry Brent
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wirkt das ein bißchen seltsam. Zugegeben: alles war
schon mal da, und man ist vor Überraschungen nie sicher. Aber das scheint mir
doch ein bißchen weit hergeholt. Da hätte sie doch andere Möglichkeiten und
Mittel, Peggy Langdon ans Leben zu gehen, meinst du nicht auch?“
     
    ●
     
    Reverend Charles McCorner erreichte ungesehen sein Haus.
    Alles war dunkel. Schnell zogen Wolken über
die Dächer von Brimsley. Hin und wieder riß die Wolkendecke auf, und ein
einzelner Stern blinkte am nächtlichen Himmel.
    Das Kopfsteinpflaster, mit dem der Weg zum
Geräteschuppen in dem umfangreichen Obstgarten, der sich anschloß, versehen
war, glänzte feucht, McCorner stellte sein Fahrrad im
Schuppen ab, nahm den zusammengefalteten Regenmantel vom Gepäckträger und
schloß die Tür zu seinem Haus auf.
    Er stutzte.
    Die Tür war nur eingeklinkt?
    Dann hatte er heute abend in der Eile vergessen,
abzuschließen ... Der Gedanke beschäftigte den Reverend nicht weiter. In
Brimsley brauchte man nicht zu befürchten, wegen offenstehender Türen und
Fenster gleich Hab und Gut zu verlieren. Hier passierte nichts. Jeder kannte
jeden, und man respektierte das Eigentum des anderen.
    McCorner vermied es, Licht zu machen. Er fand
sich in der Halbdämmerung zurecht.
    Sein Schlafzimmer lag in der ersten Etage des
alten, schmalbrüstigen Hauses. Die Treppen führten steil nach oben.
    Die Stufen ächzten unter seinen Schritten.
McCorner bewohnte das Haus ganz allein. Stundenweise kam eine Aufwartefrau.
Hier in Brimsley fraß einem die Arbeit nicht auf, und
er konnte selbst noch viel tun. Hin und wieder kochte er sogar selbst.
    Er machte auf dem ersten Treppenabsatz eine
kleine Pause und starrte aus dem hohen Fenster, von wo aus man einen Blick auf
die alte Dorfkirche hatte. Bis dorthin waren es zwanzig Schritte.
    Der Reverend ging weiter nach oben.
    Auf der vorletzten Stufe passierte es ...
    Die Gestalt war plötzlich da . . .
    Zwei Hände stießen nach vorn und trafen den
Reverend voll gegen die Brust.
    Charles McCorner riß die Arme hoch. Schon
stürzte er, noch ehe er dazu kam, an dem wackeligen Geländer einen Halt zu
suchen.
    Er überschlug sich. Dumpf dröhnte es durchs
Haus. Er krachte gegen das Treppengeländer. Zwischenstreben barsten. Holz
splitterte. Knochen brachen.
    Reverend Charles McCorner blieb auf der
ersten Stufe liegen. In seltsam verrenkter Stellung lag er da, den Kopf fast
nach hinten gedreht
    Der Mann hatte sich das Genick gebrochen.
     
    ●
     
    Larry Brent hatte die Nacht im Gästezimmer
verbracht, das Morna eilig für ihn gerichtet hatte.
    Schon früh war er auf den Beinen, obwohl sie
bis tief in die Nacht hinein die geheimnisvollen Vorfälle erörtert hatten.
    Morna bereitete den Kaffee.
    Peggy Langdon war auch schon wach, und die
Schwedin, war. erleichtert, als sie erkannte, daß der lange und tiefe Schlaf
der Freundin offensichtlich gut getan hatte.
    Peggy Langdon war munter, beinahe
aufgekratzt. Ihre Stimme klang fester, aber aus eigener Kraft konnte sich die
junge Lehrerin noch immer nicht bewegen. Morna geleitete sie in die Toilette,
war ihr beim Waschen behilflich und brachte sie wieder ins Bett zurück.
    Es war acht Uhr. Zuvor klingelte das Telefon,
und die Gemeindeschwester meldete sich, um mitzuteilen, daß sie etwas später
als vorgesehen komme. Sie war bei einer Kranken aufgehalten worden, einer
Diabetikerin, der sie täglich eine Injektion verabreichte. Morna versprach,
sich um Peggy zu kümmern, und es sei nicht nötig, daß Schwester Daisy sich
beeile. Außerdem ginge es Peggy Langdon an diesem Morgen schon bedeutend
besser.
    Morna stellte den Besucher vor, und Larry
plauderte nach dem Frühstück ausgiebig mit der charmanten jungen Lehrerin. Er
interessierte sich - wie Morna - für die alte Kapelle und die rätselhaften
Geschichten, die man sich über sie erzählte, aber niemand von ihnen erwähnte
auch nur mit einem Wort den gespenstischen Vorfall der letzten Nacht. Sie
wollten Peggy Langdon nicht beunruhigen.
    Die Nähe der Schwedin und des unkomplizierten
Amerikaners taten der Lehrerin sichtlich wohl.
    Sie erkannte, daß Larry Brent gern etwas mehr
über den Abend erfahren wollte, an dem sie sich entschlossen hatte, heimlich
einen Abstecher zur verteufelten Kapelle zu unternehmen.
    Sie berichtete mit leiser Stimme von den
Dingen, die sie dort beobachtete. Doch jetzt glaubte sie schon nicht mehr so
recht daran, ob sie die Dinge auch wirklich gesehen hatte. Sie stellte sie als eine
Halluzination
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