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1123 - Brutstätte der Synchroniten

Titel: 1123 - Brutstätte der Synchroniten
Autoren: Unbekannt
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als wolle Schovkrodon wütend werden, aber dann bekam er sich doch noch unter Kontrolle.
    „Es ist mir gelungen, von dem Kommandanten des aufgebrachten Schiffes eine Gewebeprobe zu bekommen", sagte Schovkrodon. „Einzelheiten darüber bei unserem Treffen. Ich werde dieses Zellmaterial ins Synchrodrom bringen, um von deinen Schleichern einen Synchroniten klonen zu lassen. Das solltest du als Vertrauensbeweis von mir sehen."
    „Ich bin geehrt", sagte Verkutzon. „Und welchen Hintergedanken hast du?"
    „Es wäre doch ein interessantes Experiment, die beiden Synchroniten von Terranern parallel zu entwickeln", sagte Schovkrodon. „Ich wüßte nicht zu sagen, was das in der Praxis bringt. Aber der Gedanke fasziniert mich. Immerhin wären die Erfahrungswerte, die man an einem Synchroniten macht, auf den anderen übertragbar. Das könnte die Arbeit beschleunigen."
    „Ich muß zugeben, daß das ein recht interessanter Aspekt ist", sagte Verkutzon. „Ich erwarte dann also deinen Besuch."
    „Ich komme so rasch wie möglich."
    Schovkrodons Projektion erlosch, zuerst sein Körper und dann seine Armadaflamme.
    Verkutzon fragte sich, ob das ein Zeichen dafür war, daß Schovkrodon eine besonders starke Armadaflamme hatte.
    Wie dem auch war, Schovkrodon wirkte in letzter Zeit auffallend überheblich. Aber in MURKCHAVOR hatte er, Verkutzon, zu bestimmen, und das wollte er Schovkrodon deutlich zu erkennen geben.
     
    4.
     
    Der Brutbezirk schloß sich ringförmig um den großen Kuppelbau, in dem die fertigen Sychroniten untergebracht waren. Dort wurden sie an die Synchroniten-Steurer angeschlossen, über die es den Armadaschmieden möglich war, die Originalkörper zu manipulieren.
    Dam-Krasseur waren diese Vorgänge in allen Einzelheiten vertraut. Er mißbilligte die Methoden der Schmiede zwar, doch hatte er selbst keine Gewissensbisse oder moralische Bedenken, sie durch seine Arbeit zu unterstützen. Er war vor allem Wissenschaftler und ging in seiner Tätigkeit auf.
    Die Wesen, von denen Synchroniten existierten, waren für ihn anonym, Namen bloß, ihre Schicksale kannte er nicht. Die Synchroniten selbst waren Zerrbilder der Originale, ohne Individualität - und ohne Geist oder Seele. Dieses Wissen machte es Dam-Krasseur leicht, seine Tätigkeit auszuführen. Mit den Manipulationen der Synchroniten hatte er nichts zu tun. Dafür waren andere zuständig, und in der Regel übernahmen diese Kontrollfunktion die Schmiede selbst.
    Im Augenblick war der Zytologe für einen einzigen Synchroniten verantwortlich, und Verkutzon drängte darauf, daß dessen Fertigung vorangetrieben wurde. Aber es gab Schwierigkeiten, mit denen Dam-Krasseur nicht gerechnet hatte.
    „Wie geht es unserem PR?" erkundigte sich Dam-Krasseur bei seinen beiden Assistenten Hek-Maldoon und Por-Vorschier, als er den Brüter erreichte. Die genaue Bezeichnung des Klon-Objekts lautete: Perry Rhodan, Terraner/Mensch, Galaktische Flotte, Nicht-Armadist. Aber das war für den Sprachgebrauch zu lang, und darum benutzten die Schleicher die Abkürzung PR.
    „Unverändert", sagte Hek-Maldoon. „Wir haben, wie du es uns auftrugst, von der Anaphase in die Telophase übergeleitet. Aber der Körper reagiert nur zögernd, der Wachstumsprozeß wird trotz mehrfacher Beschleunigung weiterhin gehemmt. Es ist das alte Problem: Die meisten der Zellen sterben gleich nach der Teilung sofort wieder ab."
    Dam-Krasseur verzog die Atemschlitze, um seinen Mißmut zu zeigen.
    „Ich meine", sagte Por-Vorschier, „wir sollten Verkutzon bitten, uns eine neue Originalzelle zur Verfügung zu stellen, damit wir noch mal von Anfang an beginnen können."
    „Daran liegt es nicht", sagte Dam-Krasseur überzeugt. „Und das wißt ihr beide so gut wie ich. Das Rätsel, warum die Zellteilung nicht ihren normalen Verlauf nimmt, liegt in den Originalzellen selbst. In ihren Genen muß diese Fehlinformation gespeichert sein, die ihr Wachstum hemmt. Laßt mich jetzt allein."
    Dam-Krasseur schaltete den Monitor ein, der das Innere des Brüters zeigte. PR war noch weit davon entfernt, ein ausgewachsener Synchronite zu sein. Er besaß zwar schon die groben Merkmale seines menschlichen Originals, einen länglichen Rumpf mit einem Kopf und zwei obere und zwei untere Extremitäten mit je fünf Fingern, doch waren diese noch nicht besonders ausgeprägt. Das Gesicht etwa war ein fast glattes Oval, in dem die verschiedenen Sinnesorgane noch kaum ausgeprägt waren. Ein wichtiges menschliches Attribut fehlte
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