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1123 - Brutstätte der Synchroniten

Titel: 1123 - Brutstätte der Synchroniten
Autoren: Unbekannt
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gänzlich, nämlich die Behaarung.
    Es war Dam-Krasseur möglich, die Gen-Informationen einer jeden Zelle „abzulesen"; der Brüter besaß eine entsprechende Einrichtung. Durch richtige Entschlüsselung des DNS-Kodes war es ihm dadurch möglich, jenes Wesen bildhaft zu rekonstruieren, dem die Urzelle, nach der geklont wurde, entstammte.
    Die Rekonstruktion von PR zeigte Dam-Krasseur einen stattlichen Zweibeiner in aufrechter Haltung, mit einem starken Knochengerüst und einem geradezu gepanzerten Schädel, sehnig und muskulös. Der Kopf war dicht behaart, der Körper spärlicher, der Kopf zeigte ein Gesicht mit zentralisierten Sinnesorganen, die eine ausdrucksstarke Physiognomie bildeten.
    Nun trog diese Rekonstruktion, weil Synchroniten nie als exakte Ebenbilder der Zellspender geklont wurden. Synchroniten sollten keine Doppelgänger sein, sie waren nur Mittel zum Zweck, dienten lediglich als Überträger von Informationen an die Originalkörper.
    PR würde nie so werden wie der originale Perry Rhodan, Terraner/Mensch, Angehöriger der sogenannten Galaktischen Flotte und demnach Nicht-Armadist. PR sollte absichtlich zu einem Zerrbild von Perry Rhodan geklont werden. Aber biologisch gesehen, präziser: zytologisch, hätte er dem Original entsprechen müssen.
    In der Prophase, also in embryonalem Zustand, waren an PR noch keine Mängel zu erkennen gewesen. Bis dahin hatte er sich normal entwickelt. Aber schon die erste Zellprobe hatte Dam-Krasseur gezeigt, daß irgendwo in den Genen eine Fehlinformation stecken mußte.
    Es lag ganz bestimmt nicht daran, daß es sich bei dem Material, das man von Perry Rhodan hatte, um Hautzellen handelte. Aus solch spezialisierten, so stark differenzierten Zellen ließ sich ohnehin kein Synchronite klonen. Man mußte solche Zellen erst rückentwickeln, sie auf ihren Ausgangspunkt, nämlich den einer undifferenzierten Zelle zurückführen. Erst wenn man auf diese Weise eine omnipotente Zellkultur gewonnen hatte, konnte man daraus einen Klon oder, in diesem speziellen Fall, einen Synchroniten entwickeln.
    Dam-Krasseur hatte ein solches Experiment gestartet, PR eine Zellprobe entnommen und daraus eine omnipotente Zellbasis geschaffen. Das Ergebnis war niederschmetternd gewesen und zeigte genau die gleichen Mängel wie das erste Produkt. Im Gen-Text dieser Zellen steckte die Fehlinformation, daß sie uralt seien. Das war der springende Punkt. Alle Zellen von PR trugen die Information eines hohen Alters in sich - sie „fühlten" sich sozusagen Hunderte von Jahren alt, und darum starben sie meistens bald nach der Teilung sofort wieder ab.
    Bis jetzt war es noch nicht gelungen, den Genen eine Verjüngungskur angedeihen zu lassen. Nun wußte Dam-Krasseur nicht, wie alt Terraner wurden, doch war ihm klar, daß der galoppierende Alterungsprozeß der Zellen ein unnatürlicher Vorgang war. Die Auswirkungen wurden immer schlimmer, je fortgeschrittener der Reifeprozeß des Synchroniten war.
    Als Wissenschaftler war Dam-Krasseur von der Problemstellung fasziniert, aber als Diener der Armadaschmiede, die verwertbare Ergebnisse verlangten, empfand er Verzweiflung. In den Anfängen, von der Prophase über die Metaphase zur Anaphase, war die Entwicklung noch relativ problemlos vor sich gegangen, obwohl sie die zu erwartenden Schwierigkeiten abgezeichnet hatten. Aber die wirklichen Probleme zeigten sich erst nun, beim Sprung von der Anaphase zur Telophase. Angesichts dieser Tatsache bezweifelte Dam-Krasseur, daß es ihm gelingen würde, einen vollwertigen Synchroniten von Perry Rhodan zu erschaffen.
    Diese Befürchtungen sprach er gegenüber Verkutzon natürlich nicht offen aus. Wenn sich der Armadaschmied nicht mehr würde länger hinhalten lassen, dann konnte man PR immer noch unter Ausnützung der vollen Kapazität des Wachstumsbeschleunigers ins Endstadium bringen. Aber ob er dann einen vollwertigen Synchroniten abgeben würde, das war fraglich.
    Verkutzon sagte immer wieder: „Ich möchte endlich das Problem Perry Rhodan lösen. Ich brauche seinen Synchroniten, um ihn steuern zu können."
    Dam-Krasseur hatte ihm zu erklären versucht, daß es jetzt schon möglich war, Perry Rhodan in mancher Weise zu beeinflussen. Und das geschah auch, denn beim Klonen waren gewisse Manipulationen erforderlich, die später den fertigen Synchroniten auszeichneten: als Medium und Befehlsübermittler zum Originalkörper.
    „Perry Rhodan muß schon während der Prophase seines Synchroniten verschiedene Auswirkungen
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