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1123 - Brutstätte der Synchroniten

Titel: 1123 - Brutstätte der Synchroniten
Autoren: Unbekannt
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hätte er seine gesamte Armadaeinheit Kurs auf den Synchrodrom MURKCHAVOR nehmen lassen, um ihn zu vernichten. Seine Aggression steigerte sich dermaßen, daß er einen Depressor schlucken mußte, um sie einzudämmen.
    „Das ist ungeheuerlich", sagte er schließlich.
    „Was wirst du unternehmen?"
    Vulambar dachte nach.
    „Mir geht es dabei nicht allein um mich. Nicht nur um unser Volk und unsere Armadaeinheit. Das Schicksal der gesamten Endlosen Armada steht auf dem Spiel.
    Demnach hat sich das hartnäckige Gerücht, daß die Schmiede ein Komplott vorhaben, bewahrheitet. Und jetzt, wo das Armadaherz schweigt, sehen sie ihre Stunde gekommen.
    Stell dir vor, Stoccer, sie könnten mich manipulieren und über mich unsere Armadaeinheit befehligen. Sie hätten damit eines der stärksten Kriegerpotentiale zu ihrer Verfügung.
    Damit könnten sie die Macht an sich reißen."
    „Soweit solltest du noch nicht vorausdenken", erklärte Stoccer. „Denke zuerst einmal an dich. Was wirst du zu deinem Schutz tun?"
    „Hat der Soldatenflicker seine verdiente Strafe bekommen?"
    „Er ahnt noch nicht einmal, daß wir sein Doppelspiel durchschaut haben."
    „Das ist gut. Sicherlich existiert auch von ihm ein Synchronite."
    „Anders ist es nicht denkbar, daß ein Sreaker sein Volk verrät."
    „Doc Lankar soll weiterhin in dem Glauben gelassen werden, daß für die Schmiede alles nach Plan läuft."
    „Dafür werde ich sorgen, Vulambar. Aber was wirst du tun? Du mußt handeln, um eine Beeinflussung durch deinen Synchroniten zu verhindern."
    „Ich werde meinen Synchroniten eigenhändig zerstören. Und auch den von Doc Lankar.
    Alle Synchroniten, an die ich herankomme."
    „Du willst die Armadaeinheit gegen die Schmiede in den Krieg schicken?" fragte Stoccer mit leichter Besorgnis. „Das könnte das Ende der Sreaker sein."
    „Nein, nein, ich bin kein solcher Heißsporn", sagte Vulambar unter der Wirkung des Depressors. „Ich werde mit ein paar Soldaten in MURKCHAVOR eindringen. Ich habe da einen Plan. Mal sehen, ob er sich verwirklichen läßt. Wo sind die zehn deaktivierten Armadamonteure der Schmiede?"
    „An einem geheimen Ort in einem der Waffenarsenale", antwortete Stoccer.
    „Führe mich hin", verlangte Vulambar. „Ich möchte sie mir mal ansehen. Und ich möchte mit dem besten Waffenmeister unserer Einheit sprechen."
     
    *
     
    Curovar war ein Veteran. Er hatte das dickste Kriegstagebuch der gesamten Armadaeinheit. Und er war ein 70-Prozent-Cyborg, schon mehr Maschine als Sreaker.
    Aber gerade dieser Umstand machte ihn zum besten Waffenmechaniker der gesamten Armadaeinheit, und wenn einer den Titel „Meister" zu recht trug, dann er. Seit er nicht mehr kämpfen durfte, weil er die Fünfzigprozentmarke überschritten hatte, ging er in seinem Beruf auf.
    Man holte ihn von Bord der DEEDEVO und brachte ihn auf Vulambars Flaggschiff AANHOR, ohne ihm zu verraten, worum es ging. Dort brachte man ihn unter strengster Geheimhaltung in ein Arsenal und führte ihm die zehn deaktivierten Armadamonteure vor.
    Nachdem er Zeit genug gehabt hatte, sich mit den Monteuren zu beschäftigen, suchte ihn Stoccer auf und klärte ihn darüber auf, daß diese Monteure von den Schmieden umprogrammiert worden waren.
    „Das habe ich auf einen Blick erkannt", meinte Curovar. Seine Kunstaugen blieben dabei ausdruckslos, in seinem Plastikgesicht zeigte sich keine Regung. Er fragte: „Was soll ich mit diesen Renegaten? Ihr habt mich doch nicht gerufen, damit ich sie auf ,armadatreu’ rückprogrammiere?"
    „Der Armadakommandant wird dir selbst sagen, was er sich von dir erwartet."
    Vulambar ließ nicht lange auf sich warten. Er betrachtete den Waffenmeister kurz und sagte dann zur Begrüßung: „Ich kenne deine Soldatengeschichte und weiß, wann und wo du deine Glieder verloren hast und seit wie lange dein geniales Gehirn in einem Kunstkopf untergebracht ist.
    Gestatte mir darum, daß ich sofort zur Sache komme."
    „Ich mag sowieso keine Heldenlieder", sagte Curovar respektlos. Er konnte es sich erlauben, selbst mit dem Kommandanten der Einheit so zu reden. „Mich interessiert nur, was man von mir erwartet."
    Vulambar deutete mit beiden linken Armen auf die zehn Monteure.
    „Kannst du diese Deserteure so umbauen, daß in jedem ein Sreaker Platz hat?" fragte er.
    „Das ließe sich machen, wenn die Sreaker nicht größer sind als du", sagte Curovar, ohne lange nachzudenken.
    „Mich mußt du in einem von ihnen unterbringen", sagte Vulambar. „Ich
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