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1123 - Brutstätte der Synchroniten

Titel: 1123 - Brutstätte der Synchroniten
Autoren: Unbekannt
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können."
    „Wie kommst du darauf?"
    „Sar-Sarrassan weiß es. Er hat es mir gesagt."
    „Sar-Sarrassan!" sagte Dam-Krasseur abfällig. „Der Genealoge ist mir zu sehr Mystiker, als daß ich auf seine Prophezeiungen etwas geben könnte. Von wem hat er sein Wissen?
    Hat er wieder mit den Toten gesprochen?"
    „Sar-Sarrassan hat deinen Spott nicht verdient", erwiderte Ama-Taroon zornig und mit geweiteten Atemschlitzen. „Er hat sich große Verdienste um die Ahnenforschung gemacht. Und wenn wir bald einen Stammvater haben werden, dann ist das auch sein Verdienst."
    Dam-Krasseur zuckte bei ihren letzten Worten erschrocken zusammen, er hätte nicht entsetzter sein können, wenn plötzlich seine Armadaflamme erloschen wäre.
    „Nicht so laut!" ermahnte er sie. „Verkutzon könnte mithören. Ich schätze Sar-Sarrassans Forschungsarbeit ebenfalls, aber ich will nichts über seine Zukunftsprognosen hören. Und mit dir will ich am allerwenigsten darüber diskutieren. Ich liebe dich nämlich, Ama."
    „Dann sagst du ja zu einem Sohn?"
    „Gib mir ein wenig Bedenkzeit", bat Dam-Krasseur. „Ich muß zum Dienst. Verkutzon wird schon ungeduldig, weil der neue Synchronite nicht nach Wunsch gedeiht. Nach Dienstschluß besprechen wir dieses Thema dann ausführlich."
    „Gut. Einverstanden", stimmte Ama-Taroon zu. „Dann werde ich meinen Dienst eben früher antreten, um gleichzeitig mit dir Schluß machen zu können. Aber glaube ja nicht, daß du mir mit fadenscheinigen Ausreden kommen kannst, um mir meine Idee ausreden zu können. Ich liebe dich nämlich auch."
    Diesmal erhob sie sich über ihn und senkte ihren Kopf auf ihn herab. Er sah ihre Armadaflamme zur höchsten Stelle ihres Kopfes wandern, und dann berührten sich ihre Stirnpunkte, und sie sahen sich tief in die Augen. Das Spiel ihrer Finger an seinen Händen war als Geste des Abschieds gedacht. Aber Dam-Krasseur verspürte plötzlich ein so starkes Gefühl der Zuneigung für seine Gefährtin, daß er alles andere vergaß.
    Er dachte nicht an die Pflichten gegenüber Verkutzon, dachte nicht an dessen Drohung, daß er härtere Maßnahmen ergreifen würde, wenn die Entwicklung des neuen Synchroniten nicht bald ein entscheidendes Stadium erreichte.
    In diesem Augenblick war Dam-Krasseur zum erstenmal in seinem Leben wirklich glücklich.
     
    2.
     
    Stoccers Haltung war eine einzige Herausforderung. Er trug volle Kampfausrüstung. Äußere Arm- und Beinprothesen, die seine Reaktionsschnelligkeit und seine Schlagkraft verzehnfachten, und in die ein Sechsersortiment von Schußwaffen eingebaut war; dazu den eiförmigen Einsatzhelm mit eingebauten Sensoren für die Defensivbestückung, wie etwa Schutzschirme und Ortungsgeräte.
    Und so stand er da: breitbeinig, das obere Armpaar in die Hüften gestemmt, die Innendaumen der achtfingrigen Hände des zweiten Armpaars in den Gürtel gehakt.
    Er war mit 1,5 Meter nur wenig größer als Vulambar, sein Kommandant, auch von schlankerem Wuchs, aber von einer unglaublichen Zähigkeit. Er war eine richtige Kämpfernatur und ein Stellvertreter, wie man keinen besseren fand. Sein Kriegstagebuch war fast so dick wie das von Vulambar, und trotz der vielen Einsätze besaß er nur einen 25-prozentigen Körperverstärker.
    Vulambar selbst bestand zu 30 Prozent aus Ersatzteilen.
    „Was hast du mir zu melden, Stoccer?" erkundigte sich der Kommandant der Armadaeinheit 3773.
    „Der Soldatenflicker ist ein Verräter", sagte Stoccer.
    „Doc Lankar soll ein Verräter sein?" fragte Vulambar ungläubig. „Das ist eine ungeheure Anschuldigung. Ich hoffe, du kannst sie auch beweisen."
    „Natürlich", sagte Stoccer. „Er hat dich an die Schmiede verkauft. Wir wissen es von den Armadamonteuren, die vor kurzem an Bord gekommen sind. Doc Lankar hat sie untersucht und für in Ordnung befunden. Aber mir ließ die Sache keine Ruhe, und darum leitete ich eine Untersuchung auf eigene Faust ein. Dabei stellte sich heraus, daß es sich um Armadamonteure handelt, die von den Schmieden manipuliert werden. Sie gehorchen nur ihnen."
    „Demnach wissen die Schmiede, daß uns ihr Infiltrationsversuch bekannt ist?" fragte Vulambar.
    „Nein." Stoccer verzog seinen violetten Mund zu einem Grinsen. „Wir haben die Demontage der Monteure als Unfall hingestellt. Bei der Auswertung ihres Innenlebens sind wir dann auf besagte Information gestoßen. Ich habe die Speicherimpulse in Bildsignale umsetzen lassen. Willst du das Holo sehen? Es ist überaus interessant, auch
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